In my Blood

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Grace

"Ach, da ist meine Lieblingsnichte. Wo warst du denn so lange? Bist du etwas hübscher geworden? Oh, wer ist denn das?", sind die ersten Worte meine Tante, als wir das Wohnzimmer betreten. Sie hat mich umarmt und meine Wange mit einem Küssen begrüßt, jedoch weiß ich, dass ihre Worte nicht nett gemeint sind.

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße, denke ich mir und muss mir mein Grinsen verkneifen, stattdessen lächle ich lieb. Ihre Bemerkung mit meiner neuen Schönheit klingt als Argument, jedoch weiß ich, dass es anders gemeint ist. Es stört mich nicht, aber was mich stört ist, dass ihr Blick auf Louis gerichtet ist. Sofort nehme ich seine Hand, lasse unsere Finger verschränkt und Blicke sie stolz an.

"Ich bin Louis und ich Grace' Freund.", sein Grinsen ist charmant uns seine Stimme ziemlich sexy, als er dies von sich gibt, was mich breiter Grinsen lässt. Tante Madys Blick ist genauso köstlich, denn ihre Augen sind vor Überraschung groß geworden und ihr Mund ist aufgeklappt. Perfekt.

"Oh, also hat meine kleine Grace endlich einen Freund wieder. Und einen gut aussehenden noch dazu. Emilie?? Komm doch her und stell dich auch vor!"

"Ach, Mama. Lass doch die Zwei erst mal rein kommen..."

Verwirrt runzele ich meine Stirn, denn diese Stimme ist ziemlich sanft und angenehm. Ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Bevor ich weiterdenken kann, stellt sich ein hübsches junges Mädchen neben Mady. Sie lächelt uns unsicher an, jedoch erkenne ich keine bösartige Aura. Seltsam, aber ich werde dennoch vorsichtig sein.

"Hallo, freut mich euch zu sehen. Besonders dich Grace.", ihr lächelnd ist zaghaft und ihre Augen geben keine Anzeichen von Gefahr, deshalb lächele ich freundlich zurück.

"Freut mich auch, Emilie.", meine ich und lehne mich leicht an Louis' Körper, der seinen Arm nun um mich schlingt und mich fest an sich drückt.

Tante Mady beobachte diese Geste mit hochgezogenen Augenbrauen, jedoch dreht sie sich schnell zu meinen Eltern um und nimmt erneut platz. Anschein gefällt es ihr gar nicht, dass sie oder ihre Tochter keine Chance bei Louis haben. Tja, Pech gehabt.

"Na kommt. Setzt euch erstmal. Es gibt essen und danach könnt ihr in den Park oder in ein Café gehen. Natürlich zusammen mit Emilie.", spricht meine Mutter, was mich dazu veranlasst mit den Augen zu rollen. Eigentlich will ich dann alleine mit Louis sein oder mit Ryan. Hauptsache weit weg von hier, aber natürlich kann ich es nicht meiner Mutter sagen. Stattdessen nicke ich lächelnd und zusammen mit Louis und Emilie bewege ich mich zum Esstisch. Der Tisch ist schön, ordentlich gedeckt, sowie es meine Mutter mag. Louis setzt sich neben mich, seine Hand platziert sich auf mein Knie, jedoch stört es mich nicht. Er schenkt mir ein freches Schmunzeln und dreht sich zu meiner Mutter, die ihm eine Portion Spaghetti und Bolognese auf den Teller serviert.

„Für dich habe ich Gemüse gemacht, Grace. Ich hole es gleich.", erklärt Mum. „Ich kann es mir auch holen.", erwidere ich lächelnd, stehe auf, aber Tante Madys Stimme lässt mich kurz innehalten.

„Ach, Grace. Du isst noch immer kein Fleisch? Du weist doch, wie teuer das Gemüse wird."

„Keine Sorge, mittlerweile ernähre ich mich auch von Fisch.", gebe ich grinsend zurück und hole mir mein Gemüse. Mady ist noch nie ein Fan von Vegetarier gewesen, aber mir ist es herzlich egal. Wenn ich kein Fleisch essen möchte, dann esse ich es nicht. Es ist schwer gewesen mich für Fisch zu begeistern, aber mittlerweile esse ich ihn. Zurück bei dem Tisch setze ich mich, dabei habe ich mitbekomme, dass meine Tante meinen Freund ganz schön ausquetscht. Ich mische mich nicht ein, denn ich weiß, dass Mady nur auf den Moment wartet, wo ich mich schlecht benehme, aber nicht mit mir.

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