Private Party

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Grace

Die zärtliche Berührung, die ich von meinem Freund bekomme, bringt mich dazu ihn an zu schauen. Mittlerweile haben wir es uns im Bett gemütlich gemacht, die Rouladen haben wir runter gelassen, obwohl ich gegen die Sonne keinen Groll hege, aber es ist viel entspannter, wenn es im Zimmer dunkel ist. Ich selbst kann immer noch nicht glauben, dass sich die Stimmung zwischen uns beiden so verändert hat. Wir sind beide wütend gewesen und doch liegen wir nun gemeinsam im Bett. Ruhig und entspannt. Die letzten Stunden haben sich wie eine Achterbahnfahrt angefühlt. Jedoch weiß ich, dass wir ein Gespräch führen müssen, denn diese ganzen Geheimnisse fressen mich innerlich auf.

"Lust auf eine dritte Runde?", flüstert mir Louis ins Ohr. Seine Händen malen kleine Kreise auf meinem Bauch und eigentlich wäre ich dafür, aber wer weiß, was alles danach passieren würde. Wie erwähnt ist unsere Stimmung eine lange auf und ab Achterbahn, die kein Ende zu scheinen hat.

"Wir müssen reden, Louis. Das weißt du doch.", flüstere ich zurück. Langsam drehe ich mich um, da ich leichte Schmerzen zwischen meinen Beinen spüre. Natürlich hat dies mein Freund bemerkt und sein, sowieso schon breites, Grinsen wurde noch breiter. "Anscheinend habe ich in der zweiten Runde in der Dusche volle Arbeit geleistet."

Er leckt sich provokativ über die Lippen, was mich dazu veranlasst mit den Augen zu rollen. Als ich mich jedoch zu ihm gedreht habe und ihm in das kühle Blau schaue, wird sein Blick ernst und sein Gesicht verhärtet sich.

"Na los. Fang an."

"Woher weißt du es?", frage ich direkt nach, denn es lässt mich nicht in Ruhe. Bis jetzt habe ich es immer gut verheimlicht. Ich habe mit niemanden über die Zeit gesprochen, als ich im BDSM Club tätig gewesen bin. Es ist eine ziemlich dunkle Zeit von mir gewesen, die ich nicht vergessen kann, aber ich möchte nicht, dass es jemand aus meiner Familie erfährt. Weiß Gott was, sie über mich denken würden, würden sie erfahren, dass ich mich versohlen habe lassen. Nein danke, dass muss niemand wissen.

Eine Zeit lang ist es still im Raum. Ich höre Louis schwer ausatmen und leise seufzen, aber ich hoffe er sagt es mir. Er ist es mir schuldig.

"Von Harry."

Entsetzt weiten sich meine Augen und in meinem Gehirn läuft alles Amok. Meint er damit wirklich den selben Harry? Den Harry, den ich vor kurzen noch getroffen habe. Den Harry, den er eigentlich hasst und nicht mal in die Augen schauen kann. Oh Himmel, steh mir bei.

"Pass auf, Grace. Harry ist ein, nein, der größte Hacker, den ich kenne. Ich habe gewusst, dass du etwas vor mir verheimlichst und ich wollte es wissen, um... Um dich zu verletzen, möglicherweise. Oder, eben weil ich zum Fuck wissen wollte, was du erlebt hast."

Verwirrung spiegelt sich in meinen Augen wieder, da ich nun gar nichts mehr verstehe. Harry und Louis sprechen miteinander, obwohl Louis Harry nicht leiden kann und trotzdem hat mein Freund ihn dazu gebracht Daten über mich herauszufinden. Und dazu ist Harry Hacker? Einer der Besten, den Louis kennt? Langsam komme ich mir, wie in einem Film vor.

"Wieso wolltest du mich verletzen?"

Jedoch ist dies die Einzige Frage, die aus meinem Mund kommt. Leise stöhnt Louis auf, bevor er sich durch das Gesicht fährt.

"Ich weiß nicht."

"Wie du weißt nicht? Du musst doch wissen, weshalb du es wolltest."

"Verdammt, Grace. Ich weiß es aber nicht. Vielleicht wollte ich einfach etwas gegen dich haben, um mich zu schützen. Um mich vor deinen ewigen Fragen zu schützen."

Das hast du auch geschafft. Langsam nicke ich, denke über meine nächste Frage nach. Ich selbst weiß, dass ich es nicht übertreibt darf, denn in solchen Zuständen ist Louis eine tickende Zeitbombe. Und diese kann jederzeit explodieren.

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