Grace
Da steht er. Mitten in meinem Zimmer mit einer Kapuze über den Kopf und seine blauen Augen strahlen in der Dunkelheit. Sie schauen direkt in meine, so als würde er direkt in meine Seele sehen können. Doch ist es nicht genau so? Man sagt doch, die Augen wären die Tür zur Seele eines Menschen. Dieser Moment trifft einfach zu.
"Was m-" Doch bevor ich überhaupt meine Frage stellen konnte, schreitet Louis auf mich zu, seine starken Arme schlingen sich um meine Taille und drücke mich an seinen warmen Körper. Ich brenne. Mein ganzer Körper beginnt automatisch zu brennen. Es ist, als würde in meinem Bauch ein Feuer wüten. Langsam schließe ich meine Augen, ich lege meine Arme um seinen Körper und lege meinen Kopf in seine Halsbeuge. Ich weiß nicht warum er hier ist, warum wir uns umarmen, doch ich weiß, dass es mir guttut, uns guttut. Es ist still, alles was man hören kann sind unsere Atemzüge, seine schneller als meine. Ein Indiz dafür, dass er gerannt ist. "Louis..." Ich löse mich aus unserer Nähe und sehe ihn von unten an. Seine Augen sind sehen in meine, sie sind etwas dunkler als sonst, was ich erst jetzt bemerke, jedoch strahlen sie noch immer. "Was ist los?" Meine Stimme ist leise.
Vorsichtig lege ich meine Hand an seine Wange, streichle mit meinem Daumen sanft über diese und warte auf eine Antwort. Jedoch kommt keine. Aber es ist okay. Aus irgendeinem Grund ist es für mich in Ordnung.
Himmel, was macht nur dieser Mann mit mir?
Er verdreht dir den Kopf.
Und wie er das tut. Ich bin sauer auf ihn und das mit gutem Recht, jedoch ist in diesem Moment meine Wut verpufft. Einfach so, ohne dass ich es verstehe. Bevor ich mir über meine Gedanken im Klaren bin, umschließen mich erneut seine Arme, jedoch hebt er mich dieses Mal hoch und er transportiert mich in mein Bett. Behutsam legt er sich neben mich, ich sage nichts und beobachte ihn nur und warte auf etwas, ich warte auf eine Antwort. Ich warte auf ein Wort. Auf irgendeines. Doch wieder kommt nichts. Er liegt neben mir, einfach so, seine Arme hat er hinter seinem Kopf verschränkt und sein Blick ist an die Decke geheftet. Und ich? Ich sehe mir sein Profil an, jedenfalls dass, was man sehen kann, denn seine Kapuze hängt noch immer über sein Gesicht. Seine Wangenknochen kann man heute besonders gut sehen, ich sehe auch, wie er seine Lippen zusammenpresst und sich somit sein Kiefer anspannt. Er sieht aus wie ein Engel.
"Du starrst."
Zum ersten Mal höre ich heute seine Stimme, sie ist rauer als sonst. Sie beschert mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper.
"Ich starre nicht." Hauche ich leise, denn seine Augen haben mich fixiert. Ich fühle mich schwach bei seinem Blick und mein Körper reagiert nicht auf mich. Es ist so, als würde er mich verzaubern. Es vergehen wieder ein paar Minuten in denen bloße Stille herrscht, doch plötzlich fühle ich seine Hand an meine Wange. Zärtlich streichelt sein Daumen über meine Haut und lässt sie brennen. Seine Berührungen sind wie Streichhölzer und meine Haut, das Holz, was zu brennen beginnt.
"Du bist mein dunkler Stern, der Dunkelheit über mich bringt."
Es ist ein Satz, nur ein Satz, jedoch sind mir seine Worte unklar. Seine Worte sind wie Tropfen, ich höre sie, doch kann sie nicht deutlich erkennen. Was meint er damit? Wieso bin ich sein dunkler Stern? Und warum bringe ich Dunkelheit über ihn? Vertieft Antworten auf meine inneren Fragen zu bekommen bemerke ich gar nicht, wie Louis sich erhebt und zu meinem Fenster läuft. Erst, als ich den kühlen Wind und das Prasseln des Regens höre erhebe ich mich und sehe ihn an.
"Wo willst du hin? Es hat angefangen zu regnen?" Es klingt eher wie eine Frage, doch ich habe es wirklich nicht bemerkt. Seit wann regnet es? Mein Blick wandelt zu meiner Uhr, die eine wirklich späte Stunde zeigt. 00.40 Uhr. Ist er so lange hier gewesen? Verdammt, wo ist die Zeit hin?
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Badass
Teenfikce»Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist« »Vielleicht ist es Schicksal« »Wenn du mein Schicksal bist, dann hasst mich das Universum« Ein Abend kann mehr verändern, als man glaubt. Auch Grace musste dies erfahren, als sie auf Lo...