I missed you

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Grace

"Autsch, verdammt! Das tut weh!"

"Was tut dir denn weh? Du bist auf mir gelandet! Ich habe hier die schmerzen!", fauche ich, als ich Louis ansehe, der sich durch die braunen Haare fährt und jammert. Er hat keinen Grund dafür. Ich bin diejenige, die jammern darf, denn dieser Schwachkopf liegt mit vollem Gewicht auf mir.

"Du hättest keine Schmerzen, hättest du dich nicht so angestellt", kontert Louis, der sich nun endlich dazu entscheidet von mir runter zu gehen und sich neben mich zu setzen. Wenigstens putzt er mit seinem Arsch meinen staubigen Boden.

"Nicht so angestellt?! Du kannst mich nicht einfach so küssen!", sage ich und setze mich ebenfalls auf. Leicht verziehe ich mein Gesicht, denn mein Rücken schmerzt. Ich fahre mir mit einer Hand über ihn und ich weiß jetzt schon, dass ich erneut eine heiße Dusche nehmen werde. Sie wird meine Muskeln, aber auch meine Nerven entspannen.

Wie kommt der Kerl auch darauf mich zu küssen? Einfach so.

Natürlich wehre ich mich da, doch dass ich rückwärts aus dem Bett falle und er mir ebenfalls auf den Boden folgt ist nicht Teil meines Abwehrsystems gewesen. Und mein Bruder lacht. Er lacht nur. Jeder andere Bruder hätte mir geholfen, er hätte nicht mal erlaubt dass ein fremder Kerl seine Schwester küsst, doch mein Bruder lacht sich nur Schlapp und trinkt sein Bier leer. Toll. Wirklich toll.

"Naja. Du gefällst mir und wenn mit ein Mädchen besonders gut gefällt, dann küsse ich sie. Und meistens nehme ich sie dann noch mit zu mir", erklärt Louis. Sein spitzbübisches Grinsen verlässt dabei niemals sein Gesicht.

Die Erinnerungen an den Abend vor einigen Tagen machten sich erneut breit in meinem Gehirn. Sie kamen einfach so, während ich mich geduscht hatte. 

Dieser Penner hatte wirklich versucht mich zu küssen.

Ich öffne meinen Schrank, hole eine kuschelige Schlafhose und ein blaues Top heraus und schmeiße es auf mein Bett, gleich neben dem Handtuch. Danach suche ich mir  Unterwäsche, ziehe mir einen schwarzen Slip an, den BH lasse ich weg. Ich schlafe ohne Einen, es ist viel bequemer und heute würde ich nirgends mehr hingehen. Von daher brauche ich keinen.

Als ich alles angezogen habe, lege ich mich bewaffnet mit meinem Laptop in Bett, decke mich mit meiner flauschigen Decke zu und schalte ihn an. Sofort öffne ich mein Programm und beginne zu tippen, alles was in den letzten Tage passiert ist. Ich schreibe wie die Fahrt nach Colchester gelaufen ist, wie ich Ryan das Handy gebracht habe und somit Louis kennen gelernt habe. Und natürlich schreibe ich über den heutigen Tag, über das schöne Wetter und über den Ausgang mit Ryan. Wie ich Charlette und Dylan kennen gelernt habe und ich nicht wusste, ob sie nun meine Freunde sind oder Fremde. Außerdem schreibe ich noch über den plötzlichen Wetterwechsel und über Louis nette Geste, wenn es denn Eine ist. Wow, zwei Seiten. Ich bin gespannt was ich noch alles erleben werde, da ich das Gefühl habe ich werde diese Leute noch öfters sehen.

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie mein Handy blau blinkt. Ich nehme es in meine Hand uns sehe eine Nachricht von Chloe. Endlich!

Hey,Süße. Ich komme heute Abend nach Hause und wollte fragen, ob wir uns Morgen sehen möchten. Es gibt sicher viel zu erzählen.

-Chloe

Lese ich und sofort beginne ich zu lächeln. Schnell schreibe ich zurück, davor speicher ich meinen geschriebenen Text und fahre meinen Laptop runter.

Hey ,Kleine! Natürlich können wir uns morgen treffen. 12:00 Uhr im stamm Café?

-Grace

BadassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt