Attention

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Grace

Ein lautes Donnergrölen lässt mich zusammen zucken, als ich in meinem Bett liege und mein  Buch Sugar and Spicy  wieder lese. Das Buch ist wirklich toll geschrieben, die Autorin hat die Charaktere so lebendig gemacht und jede Szene ist großartig geschrieben. Kurz gesagt: Ich liebe es. Ich werde mir die ganze Reihe kaufen, das steht fest. 

Durch einen Blitz, der mein Zimmer durchleuchtet, fühle ich mein Herz schneller pochen und somit klappe ich das Buch zu, um mein Handy zu nehmen.

Es ist nun nach 20: 00 Uhr, seit etwa zwei Stunden ist meine Tante fort - der Abschied fiel bei mir kurz aus -, jedoch hat sich Louis noch nicht gemeldet. Stattdessen habe ich eine Nachricht von Emilie, ich habe ihr kurz bevor sie gegangen ist meine Nummer gegeben.

Ich bins, Em!

Schnell antworte ich ihr, dass ich nun ihre Nummer eingespeichert habe und dazu wünsche ich ihr noch einen schönen Abend. Danach lege ich mein Handy zur Seite und sehe von meinem Bett aus aus dem Fenster. Den Vorhang habe ich noch nicht zu geschoben und somit habe ich einen guten Ausblick nach draußen und ich erkenne, dass es noch nicht regnet. Wahrscheinlich ist es ein normales Sommergewitter, was trocken bleibt. Jedenfalls hoffe ich es. Mein Blick schweift erneut zu meinem Handy, aber noch immer habe ich kein Lebenszeichen von meinem Freund bekommen. Kein Anruf. Keine Nachricht. Etwas wütend, dass er sich nicht meldet, stehe ich auf und nehme meine frischen Schlafsachen und mache mich auf den Weg ins Badezimmer. Nach diesem Tag wird mir eine heiße Dusche sicher gut tun, denn obwohl Tante Mady nicht so, wie erwartet gewesen ist, sind meine Muskeln angespannt. Nach der warmen Dusche, ich habe mich auch frisch rasiert, putze ich meine  Zähne. In diesem Moment kommt mein Bruder ins Bad gestürmt und ich bin wirklich froh in meinem Schlafanzug zu sein. Nur in einem Handtuch oder Bademantel wäre mir bei meinem Bruder zu intim. "Ryan! Kannst du nicht anklopfen? Ich hätte nackt sein können!", motze ich, nachdem ich meinen Mund ausgespült habe. Jedoch macht sich mein Bruder nicht viel von meinem Zorn, denn er zuckt mit seinen Schultern und sieht mich grinsend an. 

"Du hättest abschließen können und außerdem brauche ich nur meine Zahnbürste und mein Deo. Vielleicht wäre mein Aftershave auch nicht schlecht.", murmelt er zu sich selbst, als er die Dinge, die er aufgezählt hat in ein blaues Tässchen rein legt. Verwirrt beobachte ich meinen kleinen Bruder, der mich komplett ignoriert. 

"Wohin gehst du? Zu einer Party, wo du übernachten kannst?", frage ich nach. Sofort sieht mein Bruder zu mir, der ein Schmunzeln auf den Lippen hat und an mir vorbei laufen möchte, jedoch bleibt er noch kurz stehen. "Nein, ich gehe zu Zoé."

"Seid ihr nun zusammen??"

Ryan ist schon aus dem Bad, doch ich folge ihm neugierig, denn ich würde mich für ihn freuen. Zoé scheint mir doch ein nettes Mädchen zu sein und sie ergänzen sich gut, wie ich denke. 

"Das Schwesterlein, sage ich dir noch nicht." Und mit diesem Satz öffnet er lachend die Tür und verschwindet für diese Nacht. Ich rolle mit den Augen und möchte wieder in mein Zimmer gehen, doch als ich gerade die Stufen hoch gehen wollte, bleibe ich stehen, da ich die lauten Stimmen meiner Eltern hören kann. Streiten sie sich? Das wäre mir ehrlich gesagt neu, denn bis jetzt habe ich sie lächelnd und küssend gesehen. Selbst, als ich ein Kind gewesen bin, habe ich sie noch nie streiten hören. Innerlich kämpfe ich mit mir selbst, ob ich einfach hoch gehen soll oder doch lieber mal nach sehen soll. Vielleicht ist es nur eine weitere Diskussion über die neuen Gardinen und die Beiden können sich nicht über die Farbe einigen. Deswegen zucke ich bloß mit meinen Schultern und gehe flink hoch und gerade, als ich meine Zimmertür öffnen will, höre ich eine Tür zuknallen und vor Schreck zucke ich zusammen. Hätte ich vielleicht doch zu ihnen gehen sollen? Ach was, sie sind beide erwachsen und es gibt für alles ein erstes Mal. 

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