Just Like You

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Grace

Niedergeschlagen lehne ich mich mit den Rücken an die Tür, dabei kann ich mir kein Seufzen verkneifen. Ich kann es immer noch nicht fassen, was gerade passiert ist.

Aber jetzt stehe ich hier, komplett nass und unterkühlt durch den Regen, der immer stärker geworden ist und traurig, weil Chloe gegangen ist.

Im Moment möchte ich einfach nur noch ins Bett und schlafen.

"Grace?"

Genervt stöhne ich auf, denn er ist gerade die letzte Person, die ich im Moment sehen möchte.

"Du bist nass. Komm und gehe dich umziehen.", sanft legt er eine Hand auf meine Schulter, jedenfalls versucht er dies, aber ich schlage sie weg. Oh nein, nicht mit mir Freundchen. Nicht jetzt.
Ich sehe auf und Blicke direkt in sein Gesicht, seine Augen sehen mir entschuldigend an und nebenbei beißt er sich unsicher auf die Lippen. Es ist etwas neues, denn so habe ich ihn noch nicht gesehen. Nicht Mal gestern, als er sich bei mir entschuldigt hat. Denn genau das erklärt mein irritiertes Gesicht. Ein leises Seufzen entweicht seinen Lippen, als er sich ziemlich unsicher und nervös durch das haar fährt. Oho, der Herr ist mal unsicher und nervös.

Doch ich bleibe weiterhin stur stehen, reiße mich wieder zusammen und verschränke meine Arme vor der Brust.

"Es tut mir Leid, ok? Ich wollte einfach nur, dass du weißt, was sie eigentlich macht, wenn sie dich an lügt und meint sie hätte keine Zeit.", murmelt er leise und ich kann genau heraushören, dass es ihm ziemlich schwer fällt. Immerhin machen wir einen Fortschritt.

"Das ist ja alles ganz lieb von dir, aber du hättest sie nicht so angreifen sollen,denn jetzt ist sie weg, Louis. Sie ist verdammt nochmal weg und ich weiß nicht, wie ich mich ihr wieder nähern kann.", pampe ich leicht wütend zurück. Vielleicht hat er das alles wirklich gut gemeint, aber seine Umsetzung ist ziemlich nach hinten los gegangen.

"Ich gehe mich jetzt warm abduschen und umziehen. Danach lege ich mich ins Bett. Ich habe keine Lust mehr auf deine kleine Party, verstanden.", sage ich ernst. Ich brauche jetzt einfach eine Mütze Schlaf und ich weiß, dass der Alkohol mir hilft so ruhig zu bleiben. Ansonsten wäre hier die Hölle los und Louis weiß dies auch. Er weiß auch, dass er mich besser in ruhe lassen soll.

"Okay, dann.... Schlaf gut. Und es tut mir echt leid.", flüstert er nochmal und küsst meine Stirn. Ich nicke leicht und gehe schließlich ins Badezimmer, wo ich mich schnell warm Dusche und ziehe mir frische Sachen von Louis an, die hier zum trocknen liegen. Eine halbe Stunde später liege ich im Bett, denke nochmals über alles nach, was heute Abend passiert ist.

Ich muss feststellen, dass Louis' Verhalten vorhin doch ziemlich süß und anständig gewesen ist.

~ ~ ~

Durch ein lautes Schnarchen, dass genau an meinem Ohr erklingt, wache ich langsam auf. Brummend drehe ich mich auf die Seite und muss feststellen, dass Louis schnarchend neben mir liegt. Dabei liegt er auf dem Bauch und seine Haare sehen verdammt verwuschelt aus, was ihn ziemlich attraktiv macht. Wann er genau ins Bett gekommen ist, weiß ich nicht, denn ich habe wirklich tief geschlafen. Langsam nähere ich mich meinem Freund, der plötzlich seinen Arm um meine Hüfte legt und mich so näher an sich zieht. Aus dieser Position kann ich direkt den Alkohol und den Rauch aus seinem Mund riechen, der leicht offen ist. Louis weiß genau, dass ich es hasse, wenn er sich nicht geduscht ins Bett legt. Dennoch bleibe ich so liegen, bis ich merke, dass meine Blase drückt. Vorsichtig versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, aber ich scheitere kläglich. Meine arme Blase...

"Komm schon, Lou...", murmele ich leise und versuche es es ein weiteres Mal.

"Lou ist süß.", seine raue Stimme beschert mir eine kleine Gänsehaut und  mein Herz beginnt schneller zu klopfen.

BadassWo Geschichten leben. Entdecke jetzt