Grace
Die Tür von Louis' Wohnung ist nicht abgeschlossen, so öffnet Ryan sie schnell und einfach und schon befinden wir uns in dem kleinen Flur, ich zum dritten Mal. Ich kann die Musik schon hören, sie ist nicht sehr laut, aber laut genug um hier gemeinsam zu feiern. Ryan zieht sich seine Jacke, sowie Sportschuhe aus und ich mache es ihm nach. Wir hängen den Mantel und die Jacke ordentlich auf und machen uns auf den Weg ins Wohnzimmer, da Ryan rechts abbiegt und ich mich noch erinnere, dass die Küche links war und den eben genannte Raum rechts. Schon als ich den Raum betrete erkenne ich, dass es nicht viele Menschen sind, aller höchsten 10 bis 12, aber genau diese Anzahl finde ich angenehm. Mein Blick huscht über die einzelnen Personen, manche kenne ich nicht, doch andere schon.
"So schnell sieht man sich also wieder, Grace!", ich wende meinen Kopf zur Seite und muss feststellen, dass auch Harry hier ist. Er sitzt auf der Couch, hat ein halbvolles Glas in der Hand und grinst mich verschmitzt an. Ich schmunzele zurück und winke leicht, mache mich auf den Weg zu ihm, da Ryan schon zu einem Mädchen gegangen ist, ich glaube es ist diese Zoe, doch dann höre ich ein Pfeifen, dass wohl an mich geht. Es ist die Person neben Harry und durch die blonden Haare erkenne ich sofort, um wen es sich handelt. Dylan. "Boah, Grace. Du hier? Wahnsinn und dein Outfit ist auch der Wahnsinn.", brüllt er zu mir und lässt seine Augenbrauen auf und ab wippen, was mich zum Lachen bringt. Er ist und bleibt sympathisch. Gerade will ich mich zu den zwei Männern begeben, jedoch stoppe ich, als ein ganz anderer Mann meine Aufmerksamkeit bekommt. Diese blauen Augen stechen immer aus der Dunkelheit und diesen Blick kann man nicht ignorieren. Er steht dort und hat wohl gerade das Lied gewechselt. Es ist ein kurzes Blickduell, doch für mich kommt es wie eine Ewigkeit. Braun trifft blau und blau trifft braun. In diesem Moment spüre ich mein Herz deutlich klopfen, eine Gänsehaut hat sich über meinen Körper gebildet und, obwohl ich nicht lange hier bin hat sich eine dünne Schweißschicht auf meiner Stirn gebildet.
Seine Anwesenheit macht mich wahnsinnig und sein selbstgefälliges Grinsen sagt mir, dass er es weiß. Deshalb wende ich mich schnell ab, drehe meinen Kopf weg und laufe auf die Couch zu. Schnell setze ich mich zwischen den Lockenkopf und den Blonden, lehne mich zurück und nehme das Glas von Dylan dankend an. "Ich hoffe du magst Whisky, pur.", meint er und ich nicke. Wenn ich schon mal Alkohol trinke, dann ist es meist ein Whisky oder ein guter Wein, letzteres habe ich in den letzten Jahren mehr getrunken, doch als ich einen Schluck von meinem Getränk nehme und das Brennen in meinem Halse spüre, weiß ich, warum ich Whisky mag.
"Wie hat dich Ryan dazu gebracht mitzugehen?", fragend sieht mich der Blondschopf an, was mich leicht zum Grinsen bringt. "Die Frage lautet mehr, wie es meine Großmutter geschafft hat. Sie hat mich dazu überredet und ich sage dir, sie ist echt stur.", erkläre ich lachend. Ich spüre, wie sich ein Arm um meine Schulter legt und blicke direkt in grüne Augen, seine Lippen sind zu einem Grinsen verzogen. "Großmütter sind sehr anstrengend."
"Da hast du recht, Harry. Manchmal sind sie es wirklich.", gebe ich von mir und nehme dabei einen weiteren Schluck von der brennenden Flüssigkeit. Kurz sehe ich mich, stelle dabei fest, dass manche hier rauchen, darunter nicht nur Zigaretten, aber das ist in Ordnung. Mir ist es eigentlich egal, was anderen machen, solange ich es nicht mache. Hier ist jeder alt genug um zu wissen, was man macht. Das dachte ich damals auch, denke ich, doch schüttele schnell den Gedanken weg. Ich erkenne eine kleine Gruppe auf den Boden sitzen, darunter sehe ich einen Rotschopf und erkenne sie, es ist Charly. Auch sie erkennt mich, winkt mir zu und gibt mir das Zeichen, dass sie später zu mir kommt, was ich mit einem kurzen Nicken bejahe.
"Was meintest du eigentlich mit "so schnell sehen wir uns wieder", Harry?", Dylan sieht erst fragend mich an und dann den Grünäugigen, der leicht grinst und erst einen Schluck aus seinem Glas nimmt. "Ich habe Grace am Bahnhof getroffen und ihre Tasche nach Hause getragen. Immerhin bin ich ein Gentleman, irgendwie.", am Ende lachen beide Männer, was meine Vermutung von vorhin bestätigt. Auch Harry kann ganz anders sein zu Frauen.
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Badass
Teen Fiction»Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist« »Vielleicht ist es Schicksal« »Wenn du mein Schicksal bist, dann hasst mich das Universum« Ein Abend kann mehr verändern, als man glaubt. Auch Grace musste dies erfahren, als sie auf Lo...