Grace
Seufzend lasse ich mich auf das Sofa nieder, vergrabe mein Gesicht in das schwarze Kissen und lasse meine Gedanken frei. In den letzten 24 Stunden ist eindeutig zu viel passiert. Erst Chloe und ihre Erzählung, die anscheinend verdreht ist. Danach kommt Harry, der mich verletzt angeschaut hat, als hätte ich ihm das Herz gebrochen, was ich anscheinend auch getan habe. Ja, ich gebe es zu. Ich habe seinen Blick bemerkt, jedoch bin ich zu wütend gewesen. Am Ende des Tages bin ich hier bei Louis, in seinem Wohnzimmer und innerlich bin ich verzweifelt. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiter weiß. Mittlerweile glaube ich Louis, denn ich weiß, dass er wegen einem Grund, Harry nicht sonderlich mag, aber da er sich für diesen ziemlich eingesetzt hat, muss es stimmen. Also stellt sich mir die Frage, wieso mich Chloe angelogen hat. Wieso würde sie es mir weiter verheimlichen? Stimmt das eigentlich mit ihrer Mutter? Obwohl, ich habe sie ja wirklich nicht gesehen, deshalb kann dieser Part wahr sein.
Stöhnend drehe ich mich auf den Rücken und lasse meine Augen zu meinem Freund wandern. Seitdem wir den Park verlassen haben und hier sind, hat er kein einziges Wort mit mir gesprochen. Das einzige was er macht ist mich beobachtet, dabei bohren sich seine blauen Augen in meinen Körper, dass ich Angst bekomme. An meinem ganzen Körper bildet sich eine Gänsehaut.
Blau trifft Braun.
Es ist ein Blickduell, den ich ganz klar verliere, doch ich denke nicht daran weg zu schauen. Seine blauen Augen stechen nicht nur durch meine Augen, nein, sie stechen durch meine Seele. Schluckend wende ich mich ab, denn dieser Blick macht mir Angst und ich weiß nicht wieso. Im Moment weiß ich gar nichts mehr.
"Wir müssen reden, Grace.", meint Louis. Es sind die ersten Worte, die er zu mir spricht seitdem Park und ich weiß nicht, in welche Richtung dieses Gespräch gehen wird. Langsam nicke ich, setze mich dabei auf und mache ihm Platz, sodass er sich neben mich setzen kann. Seufzend fährt mein Freund sich durch die Haare und ich kann nur sein Profil ansehen. Ich bestaune es. Er sieht so verdammt gut aus. Sein markanter Kiefer, seine Höhen Wangenknochen und seine Haare. Oh, seine verdammten Haare machen mich wohl am meisten Schwach, genauso wie seine wunderschönen Augen.
"Ich weiß, dass ich sexy bin, aber ich glaube im Moment sollten wir doch ernst bleiben.", grinsend dreht sich Louis zu mir, was mir signalisiert, dass er mich beim starren erwischt hat.
Verdammt.
Meine Wangen, die sich erhitzen, versuche ich gar nicht zu verstecken, denn ich weiß, dass er mich festhalten würde, sodass er diesen Anblick genießen kann. "Ich weiß..", nuschele ich leise. "Also?"
"Harry hat so etwas nie gesagt, okay? Deine Freundin hat da etwas missverstanden. Außerdem, was hat Harry schon mit ihrer jetzigen Situation zu tun? Sie hatten Sex und dann hat er etwas gesagt, was sie verletzt hat und sie hat es auch noch ernst genommen. Tut mir leid, aber da ist Chloe selbst Schuld.", spricht er ernst.
"Weil sie sich in Harry verliebt hat! Meine Güte, ihr Männer seit wirklich kompliziert. Jedenfalls, wenn man eine Person liebt und so eine Abfuhr bekommt, ist man verletzt, aber mit einer Sache hast du wohl recht. Sie hätte nicht anfangen müssen sich zu prostituieren. Aber nun, zu einer anderen Sache. Wieso beschützt du Harry überhaupt? Ich dachte du kannst ihn nicht ausstehen? Also, wieso warst du mit ihm in Park? Hat es was mit deinem Geheimnis zutun?", frage ich direkt nach, obwohl ich weiß, dass es nicht angemessen ist. Jedoch bin ich so verzweifelt, verwirrt und fertig mit den Nerven, dass ich jetzt alles wissen will. Und damit meine ich wirklich alles. Ich sehe, wie Louis genervt die Augen verdreht, doch gleichzeitig bildet sich ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen, was mir zeigt, dass er diesem Gespräch nach gibt.
"Also gut. Zu aller erst, Harry und ich verstehen uns immer noch nicht, jedenfalls nicht ganz. Wir haben uns eher zufällig im Park getroffen und da sind wir ins Gespräch gekommen.", beginnt er seine Erzählung, "Es, fuck, es ist gar nicht so einfach für mich Grace, aber ich kenne Harry gut genug. Er würde einer Frau nie absichtlich weh tun, denn er würde ziemlich gut erzogen und seine Mutter und seine Schwester würden ihn umbringen. Und du hast gehört, was er sagte. Er liebt deine Freundin auch. Ich finde sie sollten es selbst klären. Und wegen meinem Geheimnis, es hängt mit meiner Vergangenheit zusammen und eigentlich wäre es besser, wenn du nichts weißt. Umso weniger, umso besser."
"Louis, ich will es aber wissen. Ich will alles wissen, denn ich habe in den letzten Wochen viel durchgemacht. Meine Eltern hatten ein Geheimnis und jetzt sind sie getrennt. Meine beste Freundin hatte ein Geheimnis und hat es wohl immer noch und du auch.", erwidere ich prompt, als ich bemerke, dass Louis doch nicht ganz so will, wie ich es will. Doch glücklicherweise gibt er seufzend nach.
"Grace, du musst mir etwas versprechen.", seine ernste Stimme und sein Blick, den er mir zu wirft, lässt mich schlucken. Bevor ich ihn fragen kann, was er genau damit meint, werde ich in eine innige Umarmung gedrückt.
"Versprich mir, dass du bei mir bleibst. Dass du auf meiner Seite bist. Bitte, versprich es.", seine Stimme klingt so verzweifelt, so einsam und ängstlich, dass ich selbst gerade zweifle, ob das mein Freund ist. Sein Gesicht hat er versteckt, sein Kopf liegt in meiner Halsbeuge und alles was ich machen kann, ist seine Umarmung zu erwidern.
" Louis, was me-"
"Versprich es mir, Grace! Versprich es!"
"Okay, ich verspreche es Louis. Ich bleibe bei dir, egal was kommt.", sage ich sanft und küsse seine weichen Haare. Sein Körper entspannt sich, was mich aufatmen lässt. Wir bleiben noch eine ganze Weile in dieser Position, bis sich mein Freund von mir löst und mich ansieht.
"Es, es ist passiert als ich 18 wurde. Eigentlich ein paar Tage nach meinem Geburtstag, ich glaube sogar zwei Wochen. Aufjedenfall....fuck, sie lag bereits da, als ich in das Haus kam. Ich wollte ihr nur helfen, aber...es war zu spät.", murmelt er leise. Verwirrt runzele ich die Stirn, denn ich verstehe nicht ganz. Ich spüre wie wütend er ist, wie verzweifelt er ist und wie traurig er ist. Egal wer sie gewesen ist, sie hat ihm verdammt viel bedeutet. Es ist unpassend, aber ich spüre, wie eifersüchtig ich innerlich werde.
"Wer ist sie?", frage ich leise nach, denn ich muss es wissen. Louis sieht mich vorsichtig an und ich sehe das er grübelt, ob er es mir sagen soll.
"Sie war meine Freundin.", spricht er endlich aus, was meine Gedanken bestätigt. Zitternd atme ich ein und aus, versuche mich zu beruhigen und am Ende lehne ich mich an ihn. Ich brauche seine Nähe und Louis spürt es, denn er legt seinen Arm um mich, drückt mir einen Kuss auf den Kopf.
"Wieso habt ihr euch getrennt?", hinterfrage ich. Nebenbei kuschele ich mich an seinen warmen Körper.
"Sie ist tot."
Sofort löse ich mich etwas und Blicke in sein Gesicht. "Wie... Wie..", jedoch traue ich mich nicht meine Frage auszusprechen.
"Sie war älter als ich und hatte eine eigene Wohnung. Wir wollten uns treffen, bei ihr, aber als ich zu ihr kam, lag sie auf dem Boden. Überall war Blut und...die Polizei kam ein paar Minuten nach mir. Fuck, Grace? Verstehst du nicht? Vor drei Jahren wurde ich wegen Mordes eingesperrt."
Author's Note:
Guten Abend, meine Lieben! Ein weiteres Kapitel ist hier und damit löse ich Louis' Geheimnisse. Jedenfalls teilweise, die ganze Geschichte kommt erst im nächsten Kapitel. Zu hart? Zu viel Drama? Habt ihr damit gerechnet?
Ich jedenfalls war dir ganze Zeit für diese Idee, denn so ist diese Geschichte entstanden.Die erste Ferien Woche ist ja auch schon um und am Sonntag fahre ich nach Österreich. Bald meine neue Heimat ;) Auf instagram kommen Bilder, wer also das neue Haus sehen will.... @laurrakolenic
Wahrscheinlich kommt dann erst mal eine Woche kein Kapitel, aber danach bin ich wieder da!Habt schöne Ferien!
Eure Laura :)
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Badass
Teen Fiction»Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist« »Vielleicht ist es Schicksal« »Wenn du mein Schicksal bist, dann hasst mich das Universum« Ein Abend kann mehr verändern, als man glaubt. Auch Grace musste dies erfahren, als sie auf Lo...