Grace
Kurz wende ich meinen Blick zur Uhr, um zu sehen, dass es bereits kurz nach Mitternacht ist. In den letzten Stunden ist genügend Alkohol geflossen, geraucht wurde auch, aber mittlerweile rieche ich den Joint. Louis hat mir angeboten daran zu ziehen, aber dieses Mal habe ich nein gesagt, jedoch respektiert er es und küsst meine Wange.
Ich habe mich mit jedem unterhalten aber am meisten mit Charley und wenn ich ehrlich bin, habe ich kein Wort mit Chloe gewechselt. Sie sitzt neben Liam, hat ihr Bier in den Händen und ist ziemlich ruhig. Ich weiß, dass etwa nicht stimmt und ich denke, es hat was mit mir zu tun. Mittlerweile frage ich mich, ob sie überhaupt freiwillig hier ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich so herausgeputzt hat, nur um hier zu sitzen und nichts zu tun.
Mein Ziel ist es, sie anzusprechen, wenn wir mal kurz allein sind.
"Jo, wollen wir Wahrheit oder Pflicht spielen?", fragend sieht Dylan in die Runde, jedoch schütteln wir alle den Kopf. Dieses Spiel ist alt und langweilig.
"Schade, dann hätte ich eine Chance gehabt Chloe zu küssen.", gibt er geschlagen von sich, doch als er merkt, was er gesagt hat, wir er leicht rot. Ich habe doch gewusst, dass die Beiden ein süßes Pärchen wären. Mein Blick schweift zu Chloe, die ebenfalls verlegen zu Boden sieht.
"Dafür brauchst du ein Spiel? Sei ein Mann und führe sie aus.", sage ich prompt und nehme einen Schluck von meinem Bier. Ich weiß nicht mehr, die wievielte Flasche es ist, aber langsam spüre ich den Alkoholspiegel. Zum Glück habe ich dazwischen immer mal wieder Wasser getrunken und etwas von den Snacks gegessen, sonst wäre ich mit Sicherheit mehr dicht, als ich es nun bin.
"Gib ihr ein Geldschein und sie macht es auch so. Vielleicht auch mehr, wenn du ihr mehr gibst.", spricht Louis. Entsetzt sehen wir ihn alle an, doch er scheint ruhig und gelassen zu sein genauso wie sein Freund Liam. "Louis!", zische ich leise, denn er hat gerade meine beste Freundin als Prostituierte dargestellt. "Was? Ich sage doch nur die Wahrheit.", er zuckt locker mit den Schultern und am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst. Wahrscheinlich hat er zu tief ins Glas gegriffen, denn bei ihm ist es nicht nur beim Bier geblieben.
"Halt deine verdammte Fresse, Tomlinson!!", zum ersten Mal an diesem Abend meldet sich nun Chloe zu Wort und ihre Stimme ist zornig, was ich durchaus nachvollziehen kann. Keine Frau lässt es zu, dass man so über sie spricht. Schon gar nicht, wenn sie anwesend ist.
"Sag du mir nicht, was ich zu tun habe, Bitch.", zischt Louis zurück und ich schlucke. Ich schlucke, weil ich weiß, dass es gleich explodieren kann und wird. Momentan weiß ich nicht, was ich machen soll denn beide Parteien scheinen ziemlich angespannt zu sein.
"Leute beruhigt euch. Ich glaube, da spricht der Alkohol und der Joint aus dir raus, Louis. Beruhig dich.", mischt sich nun Ryan ein, der die Situation auch gut zu verstehen weiß. Mein Bruder legt seine Hand auf die Schulter meines Freundes, doch dieser schlägt sie sanft weg.
"Ich bin nüchtern genug, um zu wissen, was ich sage. Außerdem sage ich die Wahrheit. Gib ihr Geld und sie macht die Beine breit."
"Louis, jetzt reicht es!", sage ich lauter und lege selbst meine Hand auf deine Schulter, als ich aufstehe.
"Hör auf, von dir lasse ich mir nichts sagen. Du fickst hier doch jede Frau oder jeden Typen!", schreit nun Chloe wütend und mittlerweile weiß jeder, dass hier die Bombe gleich platzen wird. Oh Gott, stehe mir bei!
"Ich verlange kein Geld. Ach komm schon, Chloe. Ich habe dich schon vor zwei Jahren auf dem Strich hier gesehen. Also sage es endlich oder willst du deine beste Freundin noch weiterhin belügen. Du hast doch keine Zeit mehr, weil du Freier daheim hast!!!"
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Badass
Teen Fiction»Ich kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert ist« »Vielleicht ist es Schicksal« »Wenn du mein Schicksal bist, dann hasst mich das Universum« Ein Abend kann mehr verändern, als man glaubt. Auch Grace musste dies erfahren, als sie auf Lo...