(56) Kleinkindwahnsinn

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Ich bin schon seit mehr als zwei Stunden alleine in diesem Krankenhauszimmer und bis jetzt gibt es immernoch keine Spur davon das Jake zurück kommen wird oder das meine Mom auftauchen wird. Es ist kurz vor zehn, am Abend. Mir ist einfach nur langweilig. Ich weiss nicht wie ich die nächsten zwei Wochen hier überleben werde. Jaklomie und Lara werden mich wahrscheinlich jeden Tag besuchen, oder zumindestens jeden zweiten, jedoch haben sie den ganzen Tag Schule und können erst danach kommen. Das heisst ich werde die nächsten zwei Wochen den ganzen Tag alleine verbringen bis dann gegen den Abend meine Freunde kommen oder meine Mutter auch mal vorbeischauen wird.

Da es nunmal zehn Uhr Abends ist gibt es kein Essen mehr, die Essensstunden sind vorbei. Toll. Ich habe so hunger.

Jake

Jetzt ist es schon zehn Uhr Abends und ich bin immernoch nicht zurück zu Avery gegangen. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung ob ihre Freunde überhaupt noch bei ihr sind oder ob die schon gegangen sind. Vielleicht ist ja jetzt auch schon ihre Mutter eingetrofen.

Die letzten Stunden habe ich nur damit verbracht mich hier im Wartezimmer zu langweilen. Ich wollte nicht nach Hause gehen da ich keine Lust habe dorthin zu laufen, da ich nun mal ohne mein Auto hier bin. Und zu Fuss würde dies viel zu lange gehen.

Jedoch wollte ich sie auch nicht hier alleine lassen. Ich könnte jetzt bestimmt wieder zurück zu ihr ins Zimmer, oder aufjedenfall mal durchs Fenster schauen um mich zu informieren obs ihr überhaupt gut geht. Jedoch habe ich keine Ahnung ob sie überhaupt will das ich sie wieder besuche.

"Entschuldigung Sir, können sie mir helfen?" Ein kleines Mädchen, um die sechs bis sieben Jahre alt spricht mich aufeinmal an.

"Na klar, was ist denn los?"

"Eigentlich darf ich nicht mit fremden reden, aber ich brauche hilfe."

Ich nicke.

Ich weiss nicht ob die kleine alleine hier ist und auf jemanden wartet, oder ob die verantwortliche Person nur schnell auf die Toillete gegangen ist oder was auch immer. Jedoch gehört sie zu keinem in diesem Wartezimmer. Es sind ja auch nur zwei andere hier.

"Ich kann meiner Puppe ihr Kleid nicht anziehen, kannst du mir bitte helfen?" Sie hält mir eine blondhaarige Puppe entgegen.

Ich nicke ihr zu und nehme diese entgegen. Ich ziehe ihr das mit pinken Pailleten besetzte Kleid, das gerade so halb an ihrem Körper hängt, richtig an und gebe ihr die Puppe wieder zurück.

"Hier, jetzt ist sie nicht mehr nackig."

Sie lacht. Wie süss die kleine doch ist.

"Danke."

"Bist du hier alleine?" Frage ich nach.

Ich finde es nicht gerade toll das eine sieben jährige alleine in einem Krankenhaus herumstolziert.

"Nein. Mein Dad hat sich weh gemacht. Ich muss hier auf ihn warten."

Das heisst ihr Vater ist gerade im OP.

"Wie lange wartest du denn schon?"

"Ich weiss nicht. Ich glaube der kleine Zeiger war auf der sieben."

Sie wartet schon seit drei Stunden, alleine wohlgemerkt, auf ihren Vater. Ihr muss doch schrecklich langweilig gewesen sein.

"Darf ich mich neben dich setzen? Ich möchte nicht alleine sein."

Als ob ich dies einem Kind verschlagen könnte. Dazu noch an einem verdammt süssen Kind.

"Na klar. Setzt dich ruhig hin. Mir ist nämlich auch langweilig."

Sie macht was ich sage.

"Wartest du auch?"

Ich warte nicht wirklich, ich überlege ob mich Avery sehen will und ich zurück gehen soll. Denn ich möchte sie liebend gerne sehen.

"So halb."

Ich glaube sie hat mich nicht wirklich verstanden jedoch nickt sie trotzdem.

"Bist du denn nicht müde?"

"Doch. Aber ich hatte Angst zu schlafen, da mir jemand meine Puppe hätte klauen können."

Ich muss mir ein lachen verkneifen.

"Dir klaut niemand deine Puppe. Wenn du möchtest kannst du schlafen und ich passe auf deine Puppe auf."

Ich forme meine Jacke so gut es geht zu einem möchtegern Kissen. Danach lege ich es auf den Stuhl neben mich.

Sie versteht gleich und legt sich hin. Nach kurzer Zeit ist sie auch schon eingeschlafen. Ich dachte mir schon das sie wahrscheinlich totmüde sein müsste.

Zwar ist mir jetzt wieder langweilig jedoch warte ich hier mit ihr bis ein Arzt sie holen kommt. Ich kann sie nicht einfach alleine lassen. Zudem errinert sie mich an irgendjemanden. Jedoch habe ich keine Ahnung an wen.

***

Nach einer Stunde die ich damit verbracht habe irgendetwas spannendes auf meinem Handy zu finden und manchmal ein Auge auf die kleine schoss kommen ihr endlich Ärzte entgegen, oder bessergesagt mir da sie immernoch am schlafen ist.

"Hallo. Gehören sie zu ihr?" Fragt ein Arzt.

"Nein. Sie kam auf mich zu und ich hab mich ein wenig mit ihr unterhalten, danach merkte ich das sie totmüde ist und hab gesagt sie soll doch schlafen. Und jetzt ist sie am schlafen. Jedoch weiss ich das es mit ihrem Vater zu tun hat."

Der Arzt nickt.

"Gut. Wie wärs wenn sie, sie wecken und sie dann ins Zimmer 235 bringen. Dort ist nämlich ihr Vater. Ich muss nochmal schnell zu ihm und all seine Werte checken."

"Okay."

Nach meiner Antwort flitzt er auch schon davon.

Ich wecke die kleine wie besprochen. Sie wacht auf und setzt sich wieder gerade hin. Sie sieht jedoch immernoch verdammt müde aus, ist ja auch klar nach nur einer Stunde schlaf.

"Komm. Gehen wir zu deinem Dad."

Sie nickt, nimmt ihre Puppe und steht auf. Nachdem ich meine Jacke mitgenommen habe laufe ich auch schon los. Die kleine mir hinterher.

Als wir das Zimmer endlich erreichen betreten wir dieses logischerweise auch.

Ein Mann liegt dort, verbunden mit Kabeln und allem. So wie Avery. Jedoch sieht er so aus als ob ich diesen schonmal sah. Er errinert mich an irgendjemanden. Mir kommt jedoch einfach nicht in den Schädel wer ich meine.

"Mr Gonzalez ist stabil, seine Tochter kann zu ihm. Sie kann jedoch schlafen. Wir haben extra noch ein Bett neben seines gestellt.

Mr Gonzalez? So wie Avery oder was. Niemals. Oder? Es gibt viele Leute die den Nachnamen Gonzalez haben. Jedoch kommt er mir doch so bekannt vor. Ich glaube ich sollte darüber mit Avery reden. Oder? Jedoch redet sie nie über ihren Vater und wie man auch sieht lebt sie nur mit ihrer Mutter zusammen.

"Danke das du mich nicht alleine gelassen hast." Sagt die kleine mir.

"Kein Problem."

Ich drücke ihre Schulter sanft und gehe. Ich weiss jedoch noch nicht wohin.

***

Wieder ein neues Kapitel. Ich habs geschafft. Ich hoffe, so wie immer, das es euch gefällt. Viel spass. Ich hab euch alle lieb. -Dieni

The sarcastic and the badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt