(72) Schulausfall, ach wie schön.

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Ich sitze gerade im Klassenzimmer und die Lehrperson kritzelt irgendetwas an die Tafel.

"Hey Avery, wie läufts denn mit Jake?" Ruft eine männliche Stimme.

Ich drehe mich um und sehe ein paar Kerle die mir Jaklomie als ziemlich beliebt beschrieben hatte. Ich schaue jedoch gleich wieder nach vorn.

Ich muss mich nicht mit solchen Typen anlegen. Das brauche ich nicht. Ich nehme meinen Stift wieder in die Hand und kritzle weiter in meinem Notizbuch herum. Der Lehrer möchte gerade eine Frage stellen als es an der Tür klopft.

"Schlagt das Buch bitte auf Seits 46 auf." Und danach öffnet er auch schon die Tür.

Man hört von der Ecke in dem die Jungs von vorhin sitzen geflüster. Oder auf jeden fall versuchen sie es, man hört nämlich nicht gerade wenig.

"-wohl von ihr gelangweilt sein?"
Sagt einer von ihnen.

"Naja, so wie es immer ist halt. Nach etwa zwei Wochen, höchstens."

Reden die über mich und Jake?

"Miss Gonzalez, der Schulleiter erwartet sie."

Was zum Teufel? Ich hab doch gar nichts schlimmes gemacht. Was ist denn jetzt schon wieder?

Ich packe meine Sachen, alle Blicke wieder auf mir und einige getuschel von verschiedensten Personen.

"Was hat sie getan?"

"Mr. Brooks braucht wahrscheinlich schnell einen quickie."

Wer hat das gerade gesagt? Ich drehe mich um und von wem kam es wohl? Von einer Barbiepuppe die zu Kelly gehört. Die armen wurden getrennt, haben leider nicht die gleichen Stunden. Ich habe ja solches Mitleid.

Ich nehme meine Tasche, verabschiede mich bei der Lehrperson und gehe.

Bis jetzt besteht mein heutiger Tag nur aus getuschel und von den Leuten angestarrt zu werden. Super toll. Und jetzt muss ich auch noch zu Mr. Brooks.

Ein paar Minuten später bin ich auch schon vor seinem Zimmer. Ich klopfe an.

"Komm rein." Sagt er und ich tue wie gesagt.

Doch er ist nicht allein, meine Mom sitzt auf einem Stuhl vor ihm. Was ist hier los? Werde ich von der Schule geschmissen?

"Avery, deine Mom hat dich heute von der Schule abgemeldet. Und wenn du die restliche Woche auch nicht kommen willst ist das auch okay."

Ich versteh die Welt nicht mehr. Was ist hier los?

"Auf Wiedersehen." Sagt er noch und begleitet uns bis zu der Tür seines Büros.

Ich lasse mich mitschleifen da ich gerade viel zu irritiert bin um irgendetwas zu sagen. Danach verschwindet er auch schon. Ich verstehe gerade garnichts. Eine erklärung wäre gut.

"Mom, was ist hier los?" Sage ich.

Sie hat jedoch einen anderen Plan. Sie lauft schon los, in richting Ausgang.

"Mom!"

Sie stoppt und schaut mich an.

"Ich sags dir im Bus. Los jetzt."

"Nein!"

"Dein Vater, er stirbt. Er hat noch eine Woche." Antwortet sie mir, ohne sie lang überzeugen zu müssen.

Meine Gedanken, all diese Momente die ich mir vorgestellt habe werden gerade von einem schwarzen Loch verschlungen. Ich dachte er hat einfach ein gebrochenes Bein oder was weiss ich, doch nein, er ist kurz vor dem Tod.

Ich habe mir vorgestellt er steht in ein paar Wochen einfach mal vor meiner Haustür und wartet darauf das ich nach Hause komme. Er steht dort, sein Gesicht faltiger wie früher, seine Haare wieder abrasiert jedoch einen Vollbart im Gesicht. Er begrüsst mich, sagt das er mich vermisst hat und fragt wo meine Mutter sei. Man könnte meinen er ist ein ganz normaler Vater. Ich antworte mit: "nicht hier" und gehe langsam ein paar Schritte weg von ihm.

Er merkt das jedoch und zieht mich an meinem Shirt zu sich und umarmt mich plötzlich. Doch das ist nicht eine umarmung aus Liebe, es ist einfach pure Folter.

Das Endergebnis wäre das er es irgendwie geschafft hat in die Wohnung zu kommen und mich dann geschlagen hätte bis ich ihm sage wann meine Mom zurück kommt. Ich gab schnell nach da er es sowieso erfahren hätte im Moment wenn sie durch die Tür tritt. Danach lässt er mich in Ruhe.

Doch dann kommt meine Mom nach Hause und wird das Ziel meines Vaters. Kann ich ihn überhaupt so nennen? Erzeuger passt eher.

Sie liegt, gekrümmt vor Schmerz am Boden und ich kann nichts anderes tun als zuzusehen. Danach macht er es sich bequem auf dem Sofa und schaltet den Fernseher ein. Ich kann die Polizei oder sonst niemanden alamieren da er es merken würde. Wir sind ihm wieder hilflos ausgesetzt.

Doch so ist das nicht, er kann uns das alles nicht antun da er bald nicht mehr am Leben ist. Ich weiss ehrlich gesagt nicht wie ich mich fühlen oder verhalten soll.

Zuerstmal fühle ich grosse Erleichterung, es besteht keine Gefahr mehr. Ich empfinde auch freude aus den gleichen Gründen. Doch dann gibt es da auch noch die Schuld. Ich fühle mich schuldig, dass ich so über meinen Vater denke. Traurig darüber, dass wir ihn nicht retten konnten und er so geworden ist. Man nimmt diese Emotionen, gemischt mit all den anderen die existieren und man hat die Gefühle von mir.

"Komm jetzt."

Sie geht schon wieder weiter.

"Wohin gehen wir?" Frage ich verwirrt.

"I-Ins Krankenhaus."

***

Neues Kapitel neues Glück. Naja, Glück gibt es in Averys Leben ja nicht gerade viel doch ich glaube ihr versteht den Gedanken.

Aber Leute, das Ende ist nahe. Ich habe nicht mehr vieles für dieses Buch geplant, doch darunter gibt es etwas riesiges. Noch aller aller höchstens acht Kapitel.

Danke für alle die so weit gekommen sind und Geduld mit mir haben. Ich bin wirklich ernsthaft so dankbar!

Wer kann einfach so behaupten das 251 TAUSEND Leute die Dinge die man geschrieben hat gelesen haben? Nicht jeder.
Das ist ein viertel von einer Million. Ich verreck gleich, scheisse ist das viel!!!

Danke! Danke! Danke! D-A-N-K-E!!!!!

Ich hab euch alle wirklich so lieb. -Dieni

The sarcastic and the badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt