(74) Talkshow

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Es ist still. Meine Mutter blickt immer wieder zu mir und danach aber auch wieder nach unten, auf den Tisch. Die Ärzte schauen sich gegenseitig an, so alsob sie nicht wüssten was sie mir sagen sollen, oder gar sagen dürfen.

"Wie wäre es wenn wir zuerst die verschiedenen Tests mit dir machen um hoffentlich ausschliessen zu können ob du krank bist? Danach sagen wir dir auch alles, welche Krankheit dein Vater hat und was immer du wissen willst. Wir möchten dir nicht Angst machen oder dich in Panik versetzen da dies möglich ist.." Sagt Dr Bales? Ach nein, ich glaube es war Bailey.

Ich überlege kurz. Eigentlich möchte ich immer alles wissen doch vielleicht hat sie ja recht, vielleicht ändert sich meine Laune danach noch mehr und ich gerate in Panik. Und dann kann und muss ich noch länger auf die Ergebnisse warten. Nein, danke.

Schlussendlich nicke ich.

"Super. Wie wäre es dann wenn du jetzt gleich Dr Grey zu einem Untersuchungs Zimmer folgst, oder brauchst du kurz eine Auszeit um alles besser Einwirken zu lassen?" Man merkt irgendwie das sie die Chefin dieses Krankenhauses ist.

Meine Mutter schaut mich an und ich schüttle meinen Kopf. Sie ist wohl jetzt wieder da. Wieder aktiver.

"Nein, das ist schon okay so." Sagt Mom.

Ich glaube meine Mutter brauchte wirklich ein wenig Zeit um all das hier einwirken zu lassen, nicht wirklich ich. Mein Dad ist hier und das macht ihr wohl sehr zu schaffen. Natürlich ist das für mich auch kein Zuckerschlecken doch ich konzentriere mich gerade lieber auf mich. Ich möchte nicht Krank sein, doch wer will das schon?

Wir verabschieden uns von Dr Bailey und Callie und laufen auch schon los. Als wir im Zimmer angekommen sind fordert Dr Grey mich auf mich umzuziehen. Jetzt trage ich dieses wunderschöne (jap, bin sarkastisch) Krankenhaus Kleid. Wenn man es überhaupt Kleid nennen kann. Es ist einfach grässlich und nicht das aller bequemste.

"So, leg dich doch bitte mal hin und schieb die Bekleidung nach oben so das dein Bauch frei liegt" sagt sie. Meine Mom steht ganz in der Nähe und beobachtet alles.

Als ich das "Kleid" hochgezogen habe fängt sie damit an meinen Bauch zu betasten. Sie drückt darauf herum als wäre sie einen Teig am formen. Danach hörcht sie ihn auch noch ab.

"Du darfst dich wieder aufsetzen." Sie nimmt ein Ipad in ihre Hand und tippt irgendetwas rein. Ärzte müssen jetzt nicht mal mehr die Sachen aufschreiben, sondern können es ganz einfach eintippen.

Wars das schon? Das kanns doch niemals schon sein.

"Nein, das wars leider noch nicht." Sie schaut mich mitfühlend an.

Kann sie meine Gedanken lesen?

"Avery, wann hast du heute zuletzt gegessen?"

Ich schaue auf die Uhr und antworte danach mit: "vor etwa drei Stunden."

Sie nickt.

"Okay. Wir müssen noch exakt drei Dinge tun und danach hast du es geschafft. Du musst wieder ein CT und ein MRT machen, nur das du diesmal wach bist. Damit fangen wir an."

Sie gestet mir mit ihrer Hand, dass ich ihr folgen soll. Dies tue ich auch, meine Mutter im Schlepptau. Als wir im entsprechendem Zimmer angekommen sind bereitet sie zuerst etwas vor.

"Du kannst dich jetzt hier hin legen." Sagt sie und als ich auf dieser unbequemen Platte liege entfernt sie sich auch schon.

"Miss Gonzalez sie müssen leider im Gang warten."

Die Antwort meiner Mutter verstehe ich nicht wirklich doch ich höre eine Tür die auf und kurz danach auch schon wieder zu geht.

"Also Avery, ich lasse dich gleich nach hinten in die Röhre hineinfahren und das macht manchmal Leuten wegen des geringen Platzes Angst. Falls du irgenwie Platzangst bekommst kannst du einfach rufen, ich höre alles was du sagst da dort ein Mikrofon eingebaut ist."

"Zudem ist es dort drin ziemlich laut und diese lauten Geräusche musst du jetzt ein Weilchen verkraften. Falls es dir zu laut wird und du es wirklich nicht mehr aushalten kannst oder sogar von dem Geräusch angst oder panikzustände bekommst musst du das auch sofort sagen und ich hole dich dort raus."

Okay, wow. Ich bekam jetzt aber viele Informationen. Sie schaut mich an und fragt ob ich bereit bin, ich nicke. Kurz danach spüre ich wie ich mich nach hinten bewege und irgendwann bleibe ich auch vor Ort stehen. In einer Röhre. Toll.

"So, es fängt jetzt an. Ich bin gleich nebenan."

Ich höre sie durch einen Lautsprecher wenn ich richtig höre. Und wie ich richtig hör. Sie hat ja von lauten Geräuschen erzählt, die sind jetzt ganz deutlich zu hören. Und sie hat nicht gelogen, es ist ziemlich laut. Und dabei kann ich nur an die Decke des Apparates, beziehungsweise der Röhre, schauen und das ist nicht gerade spannend oder interessant.

Wie ich mich freue die nächsten fünfzehn bis zwanzig Minuten hier zu verbringen. Mit dem MRT werden es etwa 40.

Nach etwa 45 Minuten habe ich ein MRT so wie auch ein CT gemacht, sie wollen mir jedoch noch nicht die Ergebnisse verraten. Ich konnte auch nicht an ihren Gesichtern irgendetwas herausfinden, ob es gute oder schlechte Nachrichten sind, einfach nichts.

Dr Bailey, Dr Grey und meine Mom haben sich gerade in meinem Zimmer versammelt. Jap, in meinem Zimmer. Ich muss wahrscheinlich hier übernachten. Wieder. Mir wurden aber noch nicht nähere Detailles dazu verraten.

"Avery, Miss Gonzalez. Ich weiss, dass ihr in einer eher speziellen Lage seit. Eigentlich darf dein Vater euch nicht näher wie 250 Meter kommen doch jetzt hat sich vieles geändert." Fängt Dr Bailey an. "Da er hier im Krankenhaus ist hat das schon eine Regel gebrochen, doch jetzt kann er euch ja nichts mehr antun da er keine Kraft mehr aufbringen könnte ob er es will oder nicht. Deshalb hat das Gericht und die Leute die das alles abgeklärt haben neue Massnahmen erstellt."

"Falls ihr ihn besuchen wollt, aus welchen Gründen auch immer, sei es um Abschied zu nehmen oder um ihn einfach ein letztes mal zu sehen, dürft ihr das. Wie schon gesagt kann er euch nichts tun, wir sind und da sehr sicher.  Und falls irgendetwas passieren würde wären überall Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger in der Nähe. Wahrscheinlich ist er die ganze Zeit am schlafen doch man kann nie sicher genug sein. Miss Gonzalez, Avery. Er ist im Zimmer 230, eine Etage höher." Erläutert uns Dr Grey.

Was für ein Tag. Er besteht eigentlich nur aus Infos die eigentlich immer mich betreffen und mein ganzes Leben ändern könnten.

"Ich weiss wir haben heute sehr viel geredet doch nur noch kurz etwas. Du musst hier bleiben da du die nächsten 20 Stunden nichts essen darfst weil der nächste Test den wir durchführen müssen nur auf leeren Magen geht. Ich weiss, das ist doof doch du schaffst das." Sie lächelt mich an und steht hinter Dr Bailey, bereit um zu gehen.

"Bei Fragen könnt ihr beide uns immer fragen und Avery? Nichts Essen!" Sagt Dr Bailey und schon sind sie weg.

Meine Mutter schaut mich an und ich kann buchstäblich ihre Gedanken lesen. Endlich ein wenig Ruhe nach so viel tumult. Es ist erst kurz nach Mittag und dieser Tag war schon sehr anstrengend obwohl wir meistens nur zuhören mussten.

*****

Ach du meine Güte ich hab das Gefühl dass ich irgendwie drei-vier Stunden an diesem Kapitel gearbeitet habe. Naja, ich hoffe ja das es sich gelohnt hat. Bzw. ich hoffe das euch dieses Kapitel gefallen hat.

Ich hab euch alle soooo sehr lieb. -Dieni

The sarcastic and the badboy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt