K A P I T E L 43

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,,Ist es wirklich wahr?'', fragte meine Cousine Aurora mich am nächsten Morgen. Nachdem Ivan seine Sachen gepackt und zum Flughafen gefahren war, hatte ich mich hingelegt und hatte versucht zu schlafen. Es traute sich gestern noch keiner mit mir zu sprechen, was sich an diesem Morgen aber anscheinend geändert hatte. Ich saß im Bett, vor mir Aurora und Maria. Beide schauten mich besorgt an. Kurz nickte ich, um Auroras Frage zu beantworten. Beide seufzten laut. ,,Irgendwie ist das ja schon ziemlich süß'', murmelte Aurora plötzlich und ich hob sofort meinen Kopf um sie anzusehen. ,,Bitte was?'', fragte ich und zog die Augenbrauen zusammen. ,,Naja, es hat dir nie jemand etwas gesagt, aber wir wollten sowieso alle, dass du wieder mit Alessio zusammen kommst. Ihr gehört einfach zusammen!'', erklärte sie und ich sah Maria neben ihr nicken. Wieder senkte ich meinen Blick und starrte auf die kleine Schachtel in meinen Händen, in der sich der Ring befand. ,,Du hättest ja wohl nicht ja gesagt, wenn er dir wirklich den Antrag gemacht hätte, oder?'', fragte nun Maria und ich musste über ihre Frage nachdenken. Hätte ich Ivan's Antrag angenommen und hätte ich ihn wirklich geheiratet? Vorsichtig zuckte ich mit den Schultern. ,,Jeder Blinde sieht, dass du Alessio liebst. Immer noch. Daran hat sich noch nie etwas geändert'', behauptete Aurora und mein Magen schmerzte plötzlich, als ich darüber nachdachte. Sie hatte Recht. Sie konnte nur Recht haben. Ich habe wahrscheinlich niemals aufgehört Alessio zu lieben. Dafür waren meine Gefühle für ihn viel zu stark.
Es klopfte plötzlich an der Tür, kurz darauf betrat Alessio den Raum und stand vor uns. ,,Könnt ihr mich kurz mit Joana alleine lassen?'', fragte er meine beiden Cousinen freundlich. ,,Sehr gerne'', rief Aurora und sprang auf. Maria folgte ihr aus dem Raum und Alessio nahm, wie die Mädchen zuvor, vor mir auf dem Bett platz. ,,Wie geht es dir?'', fragte er mich und sah mir in die Augen. ,,Ganz gut. Das erschreckt mich nur ein wenig'', antwortete ich auf seine Frage und sah ihn ebenfalls an. Ein kleines Lächeln huschte auf seine Lippen. Sein Blick fiel auf die Schachtel in meiner Hand. ,,Irgendwie bin ich froh, dass es nicht zum Antrag kam'', murmelte Alessio und hob wieder den Blick. Ich nickte ihm kurz zu, sagte aber nichts. ,,Ihr werdet morgen abreisen. Ich habe gerade mit deinem Vater gesprochen'', erzählte er und wieder nickte ich. ,,Das was ich jetzt sage, klingt total bescheuert und wahrscheinlich wirst du sowieso nein sagen, aber..bleib bei mir. Geh nicht.'' Mein Mund klappte ein Stück auf und ich sah ihn verwundert an, Ich konnte nicht verhindern, dass mein Herz begann heftig gegen meine Brust zu klopfen. Ebenso konnte ich nicht verhindern, dass ich über den Gedanken lächeln musste. Hoffnungsvoll sah mich Alessio an, während ich vor mich hin lächelte. Ich legte die Schachtel auf die Kommode neben dem Bett und streckte meine Arme nach Alessio aus. Überrascht sah er mich an, während er mir näher kam und mich endlich an sich ran zog. ,,Ich würde sehr gerne bei dir bleiben'', murmelte ich, während er mir sanft über den Kopf streichelte. Als wir uns lösten, nahm er mein Gesicht in seine Hände und drückte mir mehrere Küsse auf die Stirn. ,,Mein Engel. Ich lasse dich nie wieder gehen. Das verspreche ich dir. Ich liebe dich.'' ,,Ich liebe dich auch'', flüsterte ich und meine Augen füllten sich mit Tränen, als ich sah, wie Alessio die Tränen über die Wangen liefen. Schnell küsste ich seine Tränen weg und legte mich erneut in seine Arme. ,,Endlich gehörst du wieder mir.''

Alessio's und meine Familie hatten die Nachricht, dass wir wieder zusammen waren unglaublich gut aufgenommen. Alle hatten sich für uns gefreut. Und auch ich strahlte über beide Ohren. Ich war überwältig von den Glücksgefühlen, es fühlte sich wie ein Traum an, einfach nur zu schön um wahr zu sein.
Sanft streichelte Alessio meinen Handrücken, als wir gemeinsam mit unseren Familien am Tisch saßen und den letzten Abend gemeinsam verbrachten.
Am nächsten Morgen verabschiedeten sich alle voneinander und ich umarmte nach einander meine Familienmitglieder. ,,Tschüss, Kleine. Pass auf dich auf. Auch wenn ich weiß, dass du hier in guten Händen bist. Aber lass bloß nicht zu lange auf dich warten!'', meinte Carlos, während wir uns voneinander verabschiedeten. ,,Ich werde euch in spätestens zwei Wochen besuchen kommen. Versprochen.''

Als sie alle weg waren, nahm mich Alessio an der Hand und wir gingen zurück in die Villa. Sobald wir die Tür betraten, hob mich Alessio hoch und ich schlang die Beine um seine Hüften. ,,Wo sind denn alle anderen hin?'', fragte ich verwundert, als es mucksmäuschen still in der Villa war. Es war ungewohnt so eine Ruhe hier vorzufinden. ,,Weg'', grinste Alessio mich an und lief in die Richtung seines Schlafzimmers. ,,Wohin bringst du mich denn?'', fragte ich gespielt ahnungslos und grinste Alessio ebenso frech an. Im Zimmer angekommen, stieß er die Tür mit seinem Fuß zu und schmiss mich anschließen aufs Bett, nur um sich gleich darauf zwischen meine Beine zu legen. Liebevoll sah mir Alessio in die Augen und starrte dann auf meine Lippen. Ich zog ihn an seinem Nacken zu mir runter und vereinte somit unsere Lippen. Mein Herz klopfte so schnell und laut wie lange nicht mehr. Langsam löste Alessio seine Lippen von meinen und begann meinen Hals zu küssen. ,,Du gehörst nur mir'', flüsterte er an meinem Ohr und ich begann zu kichern, weil es so unglaublich kitzelte, wenn er mich an meinem Hals küsste. Lachend drückte ich Alessio weg, sodass er aufhörte, meinen Hals entlang zu küssen und mir grinsend ins Gesicht sah. ,,Ich hab dein Lachen so unglaublich vermisst'', sagte er und streichte mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Verlegen lächelte ich ihn an. Meine Wange wurden bereits rot, was ihn wieder zum Grinsen brachte. ,,Was sollen wir machen Baby? Worauf hast du Lust?'', fragte er mich dann, doch ich zuckte nur mit den Schultern. ,,Ist mir egal, hauptsache du bist bei mir.''

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