Kapitel 45

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Die letzten Tage und Wochen vergingen trostlos, einsam und schmerzvoll. Ich spürte in mir so eine unendliche leere. Außerdem fühlte ich mich auch noch so schuldig. Es war ganz allein meine Schuld das er jetzt tot ist. Ich hätte schneller handeln müssen ihn nicht mit meinen Problemen Nerven sollen...

Die Ferien beginnen in nur wenigen Tagen und es ist noch nicht klar wo ich sie dieses Jahr verbringe. Ich war seid ich in Hogwarts bin jede Ferien wo anders. Niemand scheint mich länger als einen Sommer auszuhalten. Aber kann man es ihnen Verübeln? Ich bringe nur Unheil. Ich bin ekelig, ich verliebe mich in einen Jungen mit dem ich Verwandt bin. Ich kann mir nicht mal mehr im Spiegel in die Augen sehen. Ich weiß nicht wie viele schnitte ich schon auf meinem Arm habe. Ich kann sie schon nicht mehr zählen. Für jeden einzelnen Hasse ich mich. Und doch weiß ich dass es nicht bei den jetzigen bleibt. Traurige Wahrheit.

Die anderen Schüler machen einen ziemlichen Umweg um mich. Sie haben Angst mir zu nahe zu treten. Ist auch besser so. Ich bin so froh das noch keiner auf die dämliche Idee kam mich zu fragen ob ich okay sei.. Ich hörte sogar einmal getuschel über mich da wurde ich die Schwarze Königin aka Black Queen genannt. Viele von uns haben merkwürdige Spitznamen aber das ist wirklich bisschen zu viel. Aber ich versuche es so gut es geht zu ignorieren um so ünnötigen Konservationen aus dem Weg zu gehen.

Kleine Bemerkung nebenbei Hogwarts passt perfekt zu mir. Oder eher die Kleiderordnung. Lange Schwarze Umhänge. Wenig Farbe. Und die Arme sind bedeckt. Damit keiner die Narben sieht. Im Unterricht muss ich mich zusammenreißen nicht zu oft am Arm zu kratzen. Meine Haut ist sehr gereizt und die Schnitte die am verheilen sind jucken oft. Aber ich will nicht dass es jemand merkt. Sie würden es nicht verstehen. Niemand tut das. Und ich will ihren Blick nicht sehen wenn sie es herrausfinden. Das ist immer am schlimmsten gewesen. Dieser eine Blick. Zu viele Emotionen. Mitleid, Furcht, Unverständnis und dieser kleine Funke der dir sagt dass sie dich dafür hassen.

Als ich während des lezten Schultages durch die Langen Flure von Hogwarts schlenderte, rechnete ich nicht damit dass sich noch jemand in den leeren Gängen aufhalten würde. Schließlich schwänzte ich gerade. Und für gewöhnlich war ich die einzige. Abgesehen von Luna hätte ich mit niemandem gerechnet. Schließlich sind ihre Sachen im ganzen Schloss verteilt. Aber es scheint sie nicht sehr zu stören. Würde es mir gerade nicht so gehen wie es mir nunmal geht hätte ich ihr wahrscheinlich geholfen und die Sachen eingesammelt. Aber ich hing bloß meinen Negativen Gedanken nach und schlenderte weiter. Ich war so in Gedanken das ich die Hand die aus einer Nische schoss nicht kommen sah und somit herumgewirbelt und gegen die nächst beste Wand gedrückt wurde. Hellgraue Augen funkelten mich an. Sein Blick sagte mehr als Tausend Worte. Er brauchte nichts sagen. Er nahm mich einfach nur in den Arm. Und dann brachen bei mir alle Dämme. Ich fing hemmungslos an zu heulen. Ich weiß nicht wie lange wir da standen aber es fühlt es ich an wie eine Ewigkeit. Und es tat gut, los zu lassen und alles raus zu lassen.

"Schh.. ich bin hier okay? Ich bin hier. Du bist nicht allein."

Langsam löste ich mich wieder von ihm und sah ihn Dankend an. Er verstand auch ohne Worte meinerseits.

"Zeigst du mir bitte deinen Arm? Ich habe dich in den letzten Tagen beobachtet. Ich mache mir sorgen Kath, ich will nur sicher gehen das deine Wunden gut versorgt sind. Bitte. Ich verurteile dich auch nicht, ich verstehe dich. Siehst du diese Narben hier? Sie sind genau wie deine."

Er zeigte mir seinen Arm. Es waren ein paar Narben zu sehen die meisten davon älter aber man konnte dennoch erkennen, dass die eine oder andere noch frischer ist. Langsam und zögernd zog ich meinen Ärmel hoch und legte somit meine Narben frei. Mein Arm sah nicht gut aus. Ich habe die Wunden nicht gut versorgt. Genau das dachte sich Draco wohl auch. Ohne ein Wort zog er meinen Ärmel zurück und schleifte mich durch halb Hogwarts. Bis zum Krankenpflügel. Ich wollte ihm schon wiedersprechen und meinen Arm aus seiner Hand ziehen aber er ließ mich nicht zu Wort kommen.

"Sch alles gut, ich verrate Madame Pomfrey schon nichts. Komm jetzt."

Im Krankenpflügel setze er mich auf einem Bett ab und ließ mich da einige Minuten sitzen. Ich konnte sehen das er mit Madame Pomfrey sprach und diese dann verschwand. Als er wieder zu mir kam hatte er einiges an Zeugs bei sich.

"Was wird das?" fragte ich ihn verwirrt.

"Ich verarzte deinen Arm. Keine Sorge ich kenne mich aus." erklärte er mir mit einer erstaunlichen Ruhe in der Stimme.

Ich beobachtete Ihn die ganze Zeit während er sich um meinen Arm kümmerte. Seine Blonden strähnen hingen ihm im Gesicht ich konnte sehen das sie ihn störten. Weshalb ich meinen anderen Arm ausstreckte und sie ihm zurück strich. Unsere Blicke kreuzten sich und es waren wieder zu viele Emotionen in mir. Schnell sah ich wieder weg und wartete bis er fertig wurde.

"So jetzt ist wieder alles gut. Ich weiß das ich dir nicht verbieten kann es zu tun. Aber.. Versprich mir bitte, dass du danach diese Kräutermischung darauf schmierst? Für mich."

Mein Hals war plötzlich so trocken ich bekam keinen Ton über die Lippen also Nickte ich bloß und umarmte ihn noch einmal ziemlich fest und lange. Nach etlichen Minuten ließen wir voneinander ab und er brachte mich zurück. Bis zum Portrai Bild der Fetten Dame brachte er mich.

"Danke für alles" murmelte ich leise.

Ich dachte er würde mich zum Abschied noch einmal umarmen, stattdessen zog er mich zu sich ran und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. Diese Geste war plötzlich so Intim ich wurde noch nie so rot in meinem Leben.

"Versuch in den Ferien abzuschalten. Versuch zu Leben. Ich wünsche dir alles Beste der Welt Kath. Mögen all deine Wünsche in Erfüllung gehen."

Ehe ich richtig reagieren konnte hatte er sich schon umgedreht und war verschwunden.

Erst als ich Oben in meinem Schlafsaal saß fiel mir auf das seine Worte stark nach einem Abschied klangen und zwar nicht so ein Abschied der nur die Ferien andauern würde. Seine Worte klangen so endgültig. Als wüsste er das etwas in den Ferien passieren würde.




Ich versuchte mir keinen großen Kopf zu machen und ignorierte meine Hintergedanken. Er wollte sich bestimmt gar nicht richtig verabschieden er wollte mir mit seinen Worten bloß helfen. Doch wusste ich das ich den Eisprinz aus Slytherin sehr vermissen würde.

Ich lenkte mich ab in dem ich meine Sachen packte und für die morgige Abreise bereit legte. Diese Ferien würde ich wohl zur hälfte bei Remus und Tonks verbringen und die andere Hälfte bei den Weasleys im Fuchsbau. Was auch immer dass sein sollte. Ich konnte nicht gespannter sein. Okay eigentlich war es mir egal. Ich wollte bloß in Ruhe gelassen werden doch wusste ich jetzt schon dass die Zeit bei den Weasleys dies nicht zulassen würde. Super.

Black's Tochter - H.P. FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt