Kapitel 10 Raevyn

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'Cause we're one and the same

We're anything but ordinary

One and the same

I think we're almost legendary.

You and me the perfect team

Chasing down the dream

We're one and the same!

~ One and the Same by Demi Lovato and Selena Gomez

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Raevyn Sermanni

Albuquerque

2 Tage zuvor!

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Die nächsten Tage verliefen monoton, langweilig und eigentlich so wie immer: Kein nerviger Italiener und keine eingeschnappte Farrah in der Nähe.

Nait und Jason machten sich beide übermäßige Sorgen um meine Sicherheit, aber ich fand, dass sie völlig übertrieben. Sie waren der Meinung, ich bräuchte einen Personenschützer, weil mit der Mafia nicht zu spaßen sei. 'Ich schwebe in Todesgefahr', war ihre Aussage. An sich hatten die beiden vollkommen Recht, aber ich lasse mich nicht die ganze Zeit kontrollieren und verfolgen, außerdem weiß ich mich zu wehren.

Am Samstag Abend packte ich meine Sachen um bei James zu übernachten. Wir hatten kurzfristig entschieden, uns mal wieder einen schönen gemütlichen Abend zumachen und die ganze Zeit nur faul vor dem Fernseher zu liegen.

Ich musste nicht viel einpacken und war nach zehn Minuten fertig. Ich eilte die Treppe herunter. Nait war nicht Zuhause, weil er Dienst hatte. Ich schrieb ihm also einen Zettel und dann zog ich meine Schuhe und meinen roten Regenmantel mit weißen Punkten über. Ich stieg in meinen SUV, der nach der Reparatur wieder wie neu aussah und fuhr los. Ein bisschen habe ich immer noch ein mulmiges Gefühl, wenn ich in dieses Auto einsteige, aber ich gehe mal davon aus, dass es in spätestens einer Woche weg ist. Wenn nicht habe ich auch schon eine Alternative: Dann nehme ich mir einfach das Auto von Nait. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass er etwas dagegen hat, aber diesem Punkt wird einfach keine Beachtung geschenkt.


„Cooles Superhelden T-Shirt", begrüßte mich James gleich als er mir die Tür öffnete und mein altes etwas verwaschenes Thor-Comic Shirt bewunderte. James selber hatte ein schlichtes weißes Shirt und eine schwarze Jogginghose an. Seine Kinnlangen dunkelbraunen Haare hatte er zu einem Knoten zusammen gebunden und da er keine Kontaktlinsen drin hatte trug er seine runde braune Brille. „Mum ist noch im Büro und Dad hat Bereitschaftsdienst. Wir können also völlig ungestört Filme gucken." Sein Vater ist ein sehr guter Chirurg und James Mutter ist Innenarchitektin und macht ständig Überstunden. Dem entsprechend modern sieht ihr Haus aus.

„Ich hab nen ganzen Haufen Superheldenfilme mitgebracht. Welchen wollen wir denn zuerst gucken?", fragte ich und reihte in James' Zimmer die DVDs auf dem Boden auf.

„Ich denke, du hast schon entschieden", sagte er mit einem grinsen und wies auf mein Thor-Shirt.

„Ich habe gehofft, dass du diesen Wink verstehen wirst. Und tada: Es hat funktioniert." Ich schmiss mich auf James Bett und er schaltete seinen Computer ein, auf dem wir Thor gucken wollten.

„Im übrigen habe ich versucht über deine Italiener etwas herauszufinden." Ich hatte ihm natürlich gleich an dem Abend noch haargenau berichtet was geschehen war. James fand es auch erst nicht richtig von mir einfach dort hin zufahren, aber jetzt hat er richtig gefallen daran gefunden Spion zu spielen.

„Und?" Ich rollte mich auf den Bauch und stützte mich auf den Ellenbogen ab.

„Nichts." Ich war doch etwas überrascht. „Wirklich absolut nichts. Hättest du doch nur die Daten noch auf deinem Laptop." Mein Bruder hat sofort meinen kompletten Laptop zurücksetzen lassen, nachdem er ihn gefunden hatte. Dafür bin ich ihm immer noch böse, weil meine ganzen Spielstände futsch sind und jetzt muss ich überall von vorne beginnen und ich war immer schon richtig weit.

„Und was ist jetzt mit dem Gutaussehendem?" Ich habe James natürlich auch von Lucius erzählt.

„Was soll denn mit dem sein. Er gehört auch zu den Bösen und damit hat sich die Sache erledigt", sagte ich und setzte mich auf. „ Außerdem war er eh unfreundlich und ein totales Arschloch. Ich mach uns mal Tee. Oder lieber Kaffee, damit wir nicht während des Filmes einschlafen?"

„Kaffee ist gut." Da James' Haus quasi mein zweites Zuhause war, kannte ich mich bestens aus.

Ich lief die Treppe im Dunkeln herunter, durchquerte den Flur und lief in die schwarze Küche, in der die Schatten an den Wänden tanzten. Leicht fiel das Licht der entfernten Straßenlaterne durch das große Bodenfenster. Ich nahm mir zwei Tassen aus dem Glasschrank und tapste rüber zur Kaffeemaschine. Als ich die Tasse darunter stellte, saß ich etwas und wich, wie vom Blitz getroffen, zurück an die Küchenzeile.

Ein kleiner Zettel, ein Post-it, klebte an der Maschine.

Du hältst mich also für gut aussehend?  -L.

Und darunter: Und für ein Arschloch?! Pass auf dein süßes Leben auf, Kleine.

Ich starrte diesen kleinen Zettel an und konnte mich ernsthaft nicht bewegen. Wie kommt der hier hin? James ist oben, sonst ist keiner da. Irgendwer war oder ist noch in diesem Haus. Und ich glaube auch, ich weiß wer dieser Jemand war. Die Frage ist nur, ober er noch da ist.

Plötzlich wanderte ein Schatten entlang der Wand. Ich erschrak und griff nach einem der Messer, die aufgereiht in einem Messerblock auf der Arbeitsplatte standen. Ich hielt die Luft an, bis ich merkte, dass der Schatten von einem vorbeifahrendem Auto stammte. Ich durchsuchte vorsichtig die Küche. Hier war keiner. Ich ging weiter in den dunklen Flur. Auch hier keiner. Ich hörte meine Blut rauschen und spürte mein Herz schneller klopfen.

Als ich in das Wohnzimmer kam, überfiel mich schlagartig eine Gänsehaut. Das große Fenster stand sperrangelweit auf. Der schlichte weiße Vorhang wehte sachte im Wind und ich sah mich suchend in dem Raum um. Auch hier war ich ganz alleine. Ich schloss schnell das Fenster und rannte so schnell wie noch nie in meinem Leben die Treppe wieder zu James hinauf.

„Wowowow. Was willst du mit dem Fleischmesser?", fragte James und stand direkt auf, als er meinen Gesichtsausdruck saß. „Was ist passiert Raevyn?" Ich hielt ihm den Zettel hin und er las ihn durch. Sein Gesicht wurde auf der Stelle ernst und er nahm mir das Messer aus der Hand.

„Ich glaube, wir waren nicht alleine hier", sagte ich. „Ihr solltet einen Einbruch melden."

„Ich werde nachsehen. Du bleibst hier." Ich wollte ihn erst zurückhalten, aber James war schon aus der Tür verschwunden. Ich lief etwas nervös im Zimmer auf und ab. Dann sortierte ich meine DVDs, die immer noch auf dem Boden aufgereiht waren, zu einem Stapel. Als erstes geordnet nach Titeln. Danach ordnete ich sie nach Erscheinungsjahr.

Irgendwann kam James endlich wieder. Er hatte das Messer nicht mehr in der Hand.

„Wer es auch war. Er ist weg." Ich atmete erleichtert auf. Langsam bekam ich doch etwas Angst vor Lucius. Ich hatte ihn wohl unterschätzt. „Du weißt wer es war, oder Rae?"

Ich nickt langsam und ging zu James Zimmertür und schloss sie ab.

„Wollen wir jetzt Thor gucken?"

„Wenn du das willst, können wir das machen", antwortete James und startete den Film.


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Ich will gar nicht viel reden. Freue dich (ich hoffe doch XD) über Kapitel 10.

Liebst Troian

Nur Über Meine Leiche, MafiosiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt