And I am telling you
I'm not going
You're the best man I'll ever know
There's no way I can ever go
No, no, there's no way
No, no, no, no way I'm living without you~ And I am Telling You I'm Not Going by Jennifer Hudson
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Raevyn Sermanni
Naits Haus
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„So kannst du auf keinen Fall ins Morningside, Rae. Wahrscheinlich würde man dich nicht mal rein lassen", waren James' erste Worte, nachdem ich ihm um acht Uhr die Tür geöffnet hatte. Er stand im Rahmen und musterte mich von oben bis unten.
„Meinst du echt?" Ich schaute etwas verunsichert an mir herunter. Ich trug Jeans, Sneaker und ein einfaches T-Shirt mit Aufschrift.
„Ich feiere gerne! Aber mit Feiern meine ich Lesen!", las James auf meinem T-Shirt. „Dein ernst Rae?"
„Ja also, eigentlich schon. Ich habe das T-Shirt extra passend ausgewählt", versuchte ich mich zu verteidigen. James lachte.
„Das ist nicht passend. Das ist genau das Gegenteil von dem, was auf deinem T-Shirt stehen sollte." Er dachte kurz nach. „Ich werde dir irgendwann mal ein besseres schenken. Aber jetzt, such dir schnell was anderes zum anziehen. Ich warte solange hier unten."
„Na gut", stöhnte ich. „Aber nur, weil du es bist, James." Ich lief die Treppe nach oben, während es sich James auf dem Sofa bequem machte und wartete, bis ich wieder runter kam.
Ich stellte mich vor den notdürftig eingerichteten Kleiderschrank, der nicht besonders voll war, da ich normalerweise ja nicht bei meinem Bruder wohnte und suchte nach etwas anderem. Ich griff nach einem T-Shirt, von dem ich dachte, dass es vielleicht nicht ganz so abweisend war und zog mich um.
„Guck mal, das schreit doch fast nach Party." In dem knallroten Und-was-ist-deine-Funktion? T-Shirt, drehte ich mich vor James im Kreis. „Ich finde, diese quadratische Funktion ist auf jeden Fall ein Gespräch wert." Ich zeigte auf die Parabel, die unter dem Spruch abgebildet war.
„Ich schreie fast, Rae! Wieso Feuerrot? Hast du nichts normales?!", James stand Haare raufend auf. „Aber das ist wenigstens besser, als das davor. Lass uns gehen."
„Mensch las mich", sagte ich gespielt beleidigt und stapfte zur Tür. Nait hatte ich einen Zettel auf den Tisch gelegt, damit er wusste, wo ich war, wenn er nach Hause kam. Ich schloss die Tür hinter uns ab und wir machten uns auf den Weg ins Morningside.
Der Club war nicht sehr weit weg, deshalb liefen wir zu Fuß. Die kalte Nachtluft wehte durch unsere Haare und nur wenige Straßenlaternen beleuchteten den Gehweg. Ich konnte leise Musik hören, als wir endlich in eine kleine Straße einbogen. Vor dem Club war eine lange Schlange, in der sich Teenager drängten. Anscheinend war das Morningside einer der wenigen Clubs, die auch Minderjährige hereinließ, oder einfach nicht nach dem Ausweis fragten.
Wenn ihr mich fragt, dann fand ich das sehr verantwortungslos... Aber mich fragte ja niemand.
James und ich reihten uns in die Schlange ein. Vor uns stand ein Pärchen, das die ganze Zeit nur am Knutschen war. Ich verzog das Gesicht. Dass ihnen das nicht peinlich war, so in aller Öffentlichkeit!? Aber die beiden hatten nur Augen für sich und rissen sich nur kurz voneinander los, als der Türsteher sie ins Innere des Clubs winkte.
„Ausweis!" Der breite Türsteher sah mich von oben herab an. Ich kramte in meiner Tasche und hielt ihm mein Ausweis unter die Nase.
„Hier."
„Oh, doch schon siebzehn?" Er blickte mich erstaunt an und winkte dann mich und James, ohne ihn nach seinem Ausweis zu fragen, durch.
„Wieso musstest du deinen Ausweis nicht zeigen, aber ich?", schrie ich James zu, als wir uns in einem großen dunklen Raum mit Tanzfläche, Bar, blinkenden Lichtern und lauter Musik wiederfanden.
„Er wollte wahrscheinlich sicher gehen, dass du über 13 bist", lachte er, als er meinen empörten Blick sah und zog mich zur Bar. „Das ist echt cool hier." Dieser Meinung konnte ich mich nicht ganz anschließen. Mir war es zu voll und die schreckliche Elektromusik war viel zulaut. Auf der Tanzfläche drängten sich die schwitzenden Körper eng aneinander und eigentlich wollte ich am liebsten direkt wieder nach Draußen.
„Es geht", erwiderte ich. Mittlerweile hatten wir uns bis an die Bar vorgekämpft und James bestellte für uns beide zwei Colas.
Mit unseren Getränken in der Hand, stellten wir uns erst mal in eine nicht ganz so volle Ecke, die im Schatten lag. Normalerweise knutschten hier bestimmt die Pärchen rum. Ich fühlte mich so langsam immer unwohler in meiner Haut.
„Wenn du Charity siehst, dann sag Bescheid." Ich stöhnte, nickte aber dennoch und ließ meinen Blick über die Menge schweifen. James suchte ernsthaft nach Charity. Ich dachte, dass er doch nicht wegen ihr hergekommen war, aber anscheinend hatte ich mich geirrt. Auf jeden Fall konnte ich nicht zulassen, dass mein bester Freund sich auf so eine wie Charity einließ.
„Bescheid", sagte ich, als ich sie zwischen zwei Jungs stehen sah. Sie drehten uns den Rücken zu, aber Charity hatte ich wegen ihres auffälligen Outfits trotzdem erkannt. James folgte meinem Blick und hatte sie schließlich auch entdeckt.
Zuerst drehte sich Mattia um, aber ich erkannte ihn nicht sofort. Schließlich war es dunkel und das ständig blinkende Licht auf seinem Gesicht, ließ ihn anders aussehen. Die zweite Person drehte sich etwas zur Seite und sie hätte ich wohl überall erkannt - egal wie bunt das Licht blinken würde. Lucius Haare sahen frisch gewaschen aus und er trug seine übliche abgewetzte Lederjacke und die schwarzen Boots. In seiner Hand hielt er eine Zigarette, an der er gerade zog. Dann stieß er den Qualm in die ohnehin schon stickige Luft und zwinkerte einem sexy tanzendem Mädchen zu. Ich zog die Augenbrauen hoch. Er dachte, dass er der unwiderstehlichste Typ auf Erden war, oder?! Das schlimme, dass Mädchen begann sich im Kreis zu drehen und kicherte.
„Los, lass uns mal zu Charity gehen." James zog mich am Ellenbogen hinter sich her.
"Ich glaube ich bleibe hier." James schüttelte nur den Kopf und boxte sich durch die tanzende Menge weiter zu Charity, Mattia und Lucius. Ich versuchte mich loszumachen, aber James ließ nicht locker, denn er wollte nicht, dass er mich in den Tanzenden verlor.
Ich musste aber unbedingt verhindern, dass Lucius mich sah, sonst wollte er wahrscheinlich noch früher die Liste haben und ich musste meinen Plan, die Mafiosi zu stellen, schließlich erst noch etwas ausbauen. Als wir uns an einer wild tanzenden Gruppe vorbei drängten, musste James meinen Ellenbogen kurz loslassen. Diese paar Sekunden nutze ich, um in die entgegen gesetzte Richtung zu laufen.
„Ich muss mal aufs Klo", schrie ich ihm noch über die Schulter hinweg zu. Ich sah wie James etwas sagte, konnte es aber wegen der lauten Musik nicht verstehen. Dann lief ich tatsächlich in Richtung der Damentoiletten und hoffte, dass Lucius mich noch nicht gesehen hatte.
Was hatten Lucius und Mattia bitte mit Charity zu tun? Charity konnte unmöglich zur Mafia gehören, dafür besaß sie einfach zu wenige Gehirnzellen, aber vielleicht war sie auch einfach nur eine von Lucius Freundinnen. Als ich an Samantha dachte, verzog ich angewidert mein Gesicht. Das war auch nicht besser.
Ich sah in den Spiegel über den Waschbecken und hoffte, dass James Charity nicht sagen würde, dass er mit mir hier war. Wenn Lucius oder Mattia meinen Namen hörten, dann konnten sie nur vermuten, dass ich das war – Ich meine, so vielen Leute, die Raevyn hießen, bin ich noch nicht begegnet – und ich konnte wirklich darauf verzichten, mir heute Angst von ihnen einjagen zu lassen.
So langsam bereute ich es, mit James mitgekommen zu sein.
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Wowowow! Gestern waren wir Platz 305 in Jugendliteratur. Unfassbar! Wirklich Danke! Ich freue mich total, zu sehen, dass mein Buch gerade so viel gelesen wird und hoffe natürlich, dass es auch noch so bleiben wird. ;) Also wir sehen - nein besser - lesen uns im nächsten Kapitel.
Liebst Troian
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Nur Über Meine Leiche, Mafiosi
Fiksi Remaja„Principessa! Jetzt mach schon die Tür auf. Ich will dir doch nichts tun." Letzteres ließ mich fast auflachen. Von wegen. Dieser arrogante, gemeingefährliche Mistkerl träumte doch sicher davon, mir eine Kugel durch den Schädel zu jagen. „Ah komm. Au...