Nur Über Meine Leiche, Mafiosi

Kapitel 24 Raevyn

Can we go back? This is the moment
Tonight is the night, we'll fight till it's over
So we put our hands up like the ceiling can't hold us
Like the ceiling can't hold us

~ Can't Hold Us by Macklemore and Ryan Lewis

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Raevyn Sermanni

Naits Haus

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Nachdem Nait zur Arbeit gefahren war, rief ich James an.

„James Hilliard hier", sprang allerdings nur die Mailbox an „Du weißt ja wies geht. Quatsch einfach nach dem Piep." Ich seufzte und drückte auf Auflegen. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass er wahrscheinlich noch schlief. Um zehn Uhr morgens an einem Samstag war das nur verständlich. Ich hätte mich vielleicht auch nochmal hinlegen sollen, um für die bevorstehende Schulwoche etwas vorzuschlafen, aber ich verspürte einfach keine Müdigkeit.

Also ging ich schnell duschen und kuschelte mich danach auf das kleine Sofa im Wohnzimmer. Naits kleines Haus war in braun, blau und beige Tönen gehalten. Neben dem Fernseher war ein Kamin in die Wand eingelassen und hinter dem Sofa war ein großes Bücherregal.

Als mein Handy klingelte, legte ich das Comicheft aufgeschlagen neben mich auf das Sofa und sah auf das Display. Er musste mittlerweile wohl aufgewacht sein.

„James", nahm ich das Telefonat an.

„Hey Rae, was gibts?", hörte ichJames verschlafene Stimme vom anderen Ende.

Du glaubst es gar nicht. Ich wurde von Mafiosi entführt und soll jetzt mit denen Zusammenarbeiten. Ihnen irgendeine Liste mit den Namen aller Beamten bringen, die gegen sie ermitteln. Wenn nicht, dann werden alle umgebracht, aber das darf ich beides nicht zulassen und bin gerade dabei einen Plan auszuhecken und brauche dazu deine Hilfe. Allerdings könntest du damit noch mehr in Gefahr gebracht werden. „Nichts. Ich wollte nur mit dir quatschen", sagte ich stattdessen.

„Okay." James dachte einige Sekunden nach. „Hast du schon von dem neuen Club gehört, der letztens erst aufgemacht hat? Morningside, oder so ähnlich."

„Kommt mir nicht bekannt vor."

„Wollen wir da mal vorbei schauen?" Seit wann ging James an Samstagabenden lieber in einen Club, anstatt auf dem Bett zu liegen und Comics zu gucken? „Ich hab gehört, dass der super gut sein soll. Oh, und die Musik scheint der Hammer zu sein."

„Okay, James. Wieso willst du da eigentlich hin?" Ich hatte ihn durchschaut.

„Okay, na gut. Charity Danvers, du weißt schon, die aus unserem Englischkurs, hat mich gefragt, ob ich dort vorbeikomme."

„Deine Stalkerin? Und du willst tatsächlich da hin gehen?", fragte ich ungläubig.

„Naja", sagte James zögerlich.

„James, ich muss dir doch nicht erst erklären, dass dieses Mädchen sich an jeden Jungen ran schmeißt. Wirklich jeden. Sogar bei Chicken Joe hat sie es schon versucht." Das Bild von einem großen schlaksigen Jungen in Skinny Jeans erschien vor meinem inneren Auge. Er wurde von allen nur Chicken Joe genannte, weil seine Beine so dünn waren und er im Takt der Musik immer so komisch mit dem Kopf vor und zurück wippte. Eigentlich war er sogar ganz nett, soweit ich das nach einem einzigen Gespräch beurteilen konnte. Allerdings lief er ständig mit seinen Kopfhörern und einer finsteren Miene herum, so dass man sich gar nicht traute, ihm beim Hören seiner Musik zu unterbrechen.

„Ja vielleicht schon, aber ich will ja nicht wegen Charity da hin gehen." Zwei Sekunden Ruhe in der Leitung. "Komm doch mit, Rae."

„Ich weiß ja nicht. Ich glaube nicht, dass so etwas mein Ding ist." Mit einer Horde betrunkener Jugendlicher in einem dunklen Raum zu sein, ohrenbetäubend laute und dazu noch schlechte Musik zu hören und versuchen sich dabei rhythmisch zu Bewegen, war wirklich nicht das, was ich auf meiner Das-muss-ich-dringend-öfter-machen-Liste stehen habe.

Aber bevor ich James versuchte das klar zu machen, hatte er auch schon für mich entschieden. „Ich hole dich um neun ab!", waren seine letzten Worte, bevor er auflegte.

„Na toll", stöhnte ich und legte das Telefon neben mich auf das Sofa.

Ich sollte eigentlich lieber versuchen einen vernünftigen Plan zu entwickeln, anstatt in irgendeinen bescheuerten Club zu gehen. Um ehrlich zu sein, war ich noch nie in einem richtigen Club gewesen, aber bis jetzt fand ich das auch nicht so schlimm. Ich saß eh viel lieber abends vor dem Computer oder über ein gutes Buch gebeugt. Vielleicht sollte ich James nochmal anrufen und ihm sagen, dass ich nachher nicht mit ins Morningside komme.

Aber andererseits klang er so begeistert und schließlich hat er mich gefragt, ob ich mitkomme, dann wäre es nur unfair, wenn ihn ihn alleine da hin gehen lasse. Oder? Das wird bestimmt eh mein erster und letzter Club Besuch. Tanzen kann ich eh nicht und Alkohol konnte ich noch nie leiden. Ich hab es immer nicht verstanden, wieso die Kinder, die drei, vier Jahre jünger waren als ich, es toll fanden Schnaps oder Bier zu trinken, nur um dann damit vor ihren Freunden angeben zu können.

Vielleicht verstand ich es auch nicht, weil mein Freundeskreis nie besonders groß gewesen war. Eigentlich bestand er schon seit Jahren nur aus James. Ihn konnte ich wirklich einen Freund nennen. Meinen besten Freund. 

Mit den meisten Anderen, mit denen ich zur Schule ging, kam ich klar. Also ich konnte mit ihnen über so Dinge wie das Wetter, die Lehrer oder den Unterricht reden, aber irgendwann begann dann einer über Mode zu sprechen und ich war raus. Dann redeten sie über irgendwelche Designer aus England, wie Vivienne Westwood und das einzige, was ich dazu sagen konnte war, dass sie einen coolen Namen hatte.

Aber wenn ich begann über die Themen zu sprechen, die mich interessierten, wie Comics, Computerspiele oder Bücher, dann mussten plötzlich alle zur Toilette oder dringend Arbeitsmaterialien aus ihren Spinden holen. Vielleicht war es gar nicht so verkehrt mit James heute in diesen Club zu gehen. Vielleicht konnte ich dann etwas besser verstehen, was alle anderen daran so toll fanden.

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Hey.

Mensch, Mensch die stressige Zeit beginnt wieder. Ich werde versuchen trotzdem weiterhin fleißig zu schreiben und euch mit Lesestoff zu versorgen. Im Übrigen haben wir die 2000 Reads Marke geknackt und ich freue mich riesig darüber :) Ihr glaubt gar nicht, wie Motiviert man dann immer ist, wenn man so etwas sieht. Also in diesem Sinne, bis zum nächsten Kapitel.

Liebst Troian