Hauptgeschichte - Teil 21

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Kapitel 26: Sorge um Milena

„Meinen sie, das ist notwendig? Ich... Ich bin doch selbst Ärztin; ich kann die Kleine zu Hause selber behandeln... Und außerdem... ich habe die Kleine noch nie alleine im Krankenhaus gelassen... Sie hat sicherlich Angst... Muss das denn wirklich sein, Herr Kollege?" Ein wenig beunruhigt wurde Sabine durch die Nachricht, Milena müsse in der Klinik bleiben, doch und sie sah erschrocken zwischen dem Arzt und ihrer kleinen Tochter hin und her. „Ich möchte die Kleine eigentlich in ihrem Alter nicht hier im Krankenhaus liegen lassen..."
„Machen sie sich keine Gedanken, Frau Kollegin. Die Kleinsten sind meistens die Zähesten. Ich werde ihre Tochter natürlich nicht länger, als unbedingt nötig hier bei uns in der Klinik belassen... Aber es ist doch auch wichtig, dass wir sie zur Beobachtung hier behalten..."
„Aber ich habe die Kleine... doch noch nie... länger, als einen Tag von anderen betreuen lassen. Und wenn Milena irgendwo anders schlafen soll, dann bringe ich sie auch ausschließlich nur zu meiner Mutter oder zu meiner Schwiegermutter... Und jetzt soll sie plötzlich hier im Krankenhaus bleiben... Die Kleine... Die Kleine kann doch auch zu Hause von mir betreut werden..."
„Frau Kollegin... Soll ich ihnen die Probleme aufzählen, die auftreten können, wenn sie ihre Tochter selber behandeln? Sie wären nicht hier, wenn sie selbst heraus gefunden hätten, was Milena fehlt... Es ist wirklich nur ihrer Tochter zum Besten. Und wir tun ihrer Tochter auch nichts, wovon sie nicht wissen, Frau Kollegin.", versprach der Arzt und noch einmal sah Sabine auf ihre Kleine.
„In Ordnung... Ich sehe es ja ein... Milena, mein kleiner Engel. Hast du das gehört? Du musst heute im Krankenhaus bleiben... Aber Mami holt dich ganz schnell wieder nach Hause... Du musst keine Angst haben...", beruhigte Sabine das Mädchen und deckte sie mit ihrer Decke zu.
Der Arzt nickte, wies Schwester Simone an, die Kleine auf der Säuglingsstation unter zu bringen und sah Sabine kurz an. „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ihre Tochter wird wieder gesund... Und wir bekommen heraus, was ihr momentan fehlt...", tröstete der Arzt seine Kollegin und Sabine lächelte kurz.
„Wir schauen uns mal deinen Bauch an... Milena, das tut nicht weh. Wir jagen nur Schall durch dein vermutlich ganz krankes Bäuchlein..."
Milena, die beim Fiebermessen bereits kaum ruhig liegen blieb, brüllte bei der Ultraschalluntersuchung erst richtig los. Der Ultraschallkopf, der über ihren Bauch geführt wurde, machte Milena große Angst und schreiend versuchte sie, ihrem Unmut über die Untersuchung Ausdruck zu verleihen.
„Ruhig... Milena, ganz ruhig... Sono auch ohne Befund... Ich kann mir noch nicht erklären, was ihrer Kleinen fehlt. Aber wir werden das heraus bekommen...", versprach der Arzt und Sabine nickte.
Milena fand die ganze Untersuchung völlig überflüssig und sie machte noch lauter ihrem Unmut Ausdruck, während Sabine ihrer kleinen Tochter behutsam über das Köpfchen streichelte.
„Was fehlt dir nur, mein kleiner Schatz? Was hast du, mein Engel?", seufzte die Ärztin und kraulte der schreienden Kleinen über die Hand. „Süße, der Doktor hilft dir jetzt gleich... Du bleibst jetzt hier im Krankenhaus und dann wird alles wieder gut... Mach dir keine Sorgen. Es kommt alles wieder in Ordnung."
„Wir bringen die Kleine aber erst einmal auf die Station, damit sie sich ausruhen kann. In einer Stunde messen wir noch mal bei Milena Temperatur. Dann sollte das Fieber etwas gesunken sein. ... Sollte die Kleine dann immer noch über 39 Grad Fieber haben, bekommt sie ein Fieberzäpfchen von uns... Wenn sie allerdings ihrer Tochter das Fieberzäpfchen selber geben wollen... Dann können sie das gerne tun... Schwester Simone, wenn wir die Kleine auf der Station haben, nehmen wir ihr dann auch gleich noch ein wenig Blut für das Labor ab."
„Ja... Natürlich gebe ich ihr das Fieberzäpfchen später selber. Ich hoffe allerdings, dass Milenchen das dann nicht mehr braucht... Milena hat jetzt schon genügend mitzumachen. ... Ich würde jetzt allerdings gerne erst einmal mit ihr zu meinem Lebensgefährten gehen... Der hat seine kleine Tochter schon lange nicht mehr auf dem Arm gehalten... Und manchmal wirkt auch Liebe gegen Krankheiten..."
Sabine drückte ihrer kranken Tochter einen Kuss auf die heiße Stirn und verließ mit Milena auf dem Arm den hellen Behandlungsraum; geradewegs in Richtung des Zimmers ihres Lebensgefährten.






Gerade hatte Jens von der Anästhesistin, die seine Tochter betreute, Besuch, als Sabine vorsichtig an die Tür klopfte und mit ihrer kleinen Tochter Milena auf dem Arm ins Zimmer trat.
„Hallo, Jens.. Na, wie geht es dir?", erkundigte sich Sabine bei Jens und schloss hinter sich leise die Tür, bevor sie sich mit der kleinen Milena zu Jens ans Bett setzte. Ihre Sorge um ihren kleinen Säugling konnte die Ärztin jedoch nicht vor ihrem Jens verheimlichen und so fragte der Major sofort, was los sei.
„Was machst du denn für ein Gesicht, Biene? Und... Was ist denn mit Milena? Sie weint doch schon wieder so sehr. Was... Milena hat Fieber...", fiel Jens auf, als die Ärztin ihm vorsichtig die Kleine in den Arm legte.
„Ja, Milena hat schon wieder Fieber... Gestern musste ich sie schon deswegen früher aus der Kita holen und heute wieder... Der Kollege von der Pädiatrie hat unsere Maus gerade untersucht; er weiß allerdings auch noch nicht, was der Kleinen fehlt. Wenn ich ganz ehrlich zu dir sein sollte, dann... Jens, ich mache mir momentan ziemliche Sorgen um Milena...", erzählte Sabine ihrem Jens von den Sorgen um Milena und behutsam streichelte der Major seiner kleinen Tochter über das Köpfchen. „Ich habe Angst, dass... Dass sie irgendwas Schlimmeres hat und Ich als Mutter völlig versagt habe... Ich bin Ärztin, ich hätte früher merken müssen, dass es Milena schlecht geht."
„Hey, Biene... Du bist die beste Mutter, die ich mir für unsere kleine Milena wünschen konnte. Es wird alles wieder in Ordnung kommen... Stimmt's Milena? Du kommst schnell wieder auf die Beine. ... Ich bin ja schließlich auch dein Vater. ... Aber, Sabine, sollte sie gegen dieses verdammt hohe Fieber, was sie augenscheinlich im Moment hat, nicht etwas bekommen?"
„Ja, der Kinderarzt hat ihr ein wenig Fiebersaft eingeflößt; den hat sie allerdings wieder ausgespuckt. Du kennst unsere Maus ja... Ich werde sie jetzt erst mal auf die Station bringen und dann misst der Kollege in einer Stunde bei Milena noch einmal Temperatur. Wenn sie dann immer noch Fieber hat, bekommt Milena ein Fieberzäpfchen. ... Ich dachte, ich sollte dich bei unserer Süßen auf dem aktuellsten Stand halten. Du bist schließlich ihr Vater..."
„Oh, meine Kleine. Das ist aber nicht schön, meine Süße. Was machst du denn mit der Mama? Machst du ihr schon wieder Sorgen? ... Ab morgen brauchst du dich allerdings auch nicht mehr alleine um die Maus zu kümmern, dann bin ich auch wieder voll einsatzfähig. Die Ärzte lassen mich morgen endlich wieder raus, Biene..."
„Wissen die Kollegen, was dir fehlt? ... Ich meine, das ist doch noch viel zu früh, dich zu entlassen...", wollte Sabine wissen und ihr Lebensgefährte nickte bestätigend: „Mach dir mal keine Sorgen, Biene. Die Ärzte meinen, dass das, was ich hatte, bei weitem kein Herzinfarkt war... Ich habe mir nur zu viel zugemutet... Mein Herz ist in Ordnung, ich solle nur mit den Sorgen etwas kürzer treten..."
„Typisch Männer... unverbesserlich... Du hattest bestimmt schon vorher Probleme... Und trotzdem bist du nicht zu mir gekommen und hast dich untersuchen lassen...", beschwerte sich Sabine und sah Jens böse an. „Du solltest dir wirklich mal ein Vorbild an Milena nehmen. Sie hat ihrer Mama wenigstens gezeigt, dass etwas mit ihr nicht stimmt und dass ich sie lieber vom Kinderarzt untersuchen lassen sollte."
„Hey, Sabine... die kleine Maus kommt wieder in Ordnung...", beruhigte Jens seine Lebensgefährtin. „Die Ärzte hier kriegen ganz bestimmt raus, was mit Milena nicht stimmt. Und spätestens nächste Woche können wir unser Mädchen wieder nach Hause holen."
„Ich will einfach endlich wissen, was mit ihr nicht in Ordnung ist... Warum sie in den letzten zwei Tagen immer wieder Fieber hat..." Sabines besorgter Blick fiel von Jens auf Milena, die sich in den Armen ihres Vaters mit kräftiger Stimme beschwerte; dann fügte die Ärztin kurz seufzend an: „Ich sollte Milena dann mal auf ihr Zimmer bringen. Der Kollege wird schon warten... Mit der großen Nadel..."

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