Hauptgeschichte - Teil 40

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Kapitel 45: eine Erinnerung an alte Tage - Teil 6


Flashback:
„Schau mal, da hat es deine Maja schon geschafft. Das Fiebermessen ging ganz schnell bei deiner Püppi... Oh, Fiona. Deine tapfere Maja hat ganz schlimm hohes Fieber. Gut, dass du sie mitgebracht hast. Wir müssen ihr jetzt ganz schnell eine Spritze geben, damit es deiner Püppi besser geht.", erklärte der Kinderarzt der erschöpften Fiona und legte das Thermometer kurz weg, bevor er die Puppe in Fionas Arm legte und sich anschließend an Krankenschwester Karola wandte, sie solle eine Spritze für Maja fertig machen.
Dann widmete sich Dr. Schirmer wieder dem kranken Mädchen vor ihm auf der Liege. „So, jetzt müssen wir deiner Püppi eine kleine Spritze geben. Aber das spürt die Maja gar nicht... Schau mal, Fiona. Pass auf... Siehst du, da hat es deine Maja schon geschafft..."
Die Puppe lag ganz ruhig und „tapfer" vor dem Kinderarzt und ließ sich die Spritze verabreichen, bevor sich Kinderarzt Dr. Schirmer mit liebevoller Stimme an das kranke Kindergartenkind wandte: „Schau, Fiona. Das hat deine liebe Maja ganz klasse gemacht. Jetzt müssen wir nur noch bei dir Fiebermessen. Aber das kriegen wir zwei zusammen hin. Du bist ein ganz tapferes Mädchen. Und ich glaube, deine Püppi möchte dir auch helfen, damit dir das Fiebermessen nicht so schlimm Aua macht..."
Vorsichtig sah der Kinderarzt auf die Kleine, die zitternd und weinend zu Jens blickte und wimmerte, sie wolle nach Hause zu ihrer Mutter. „Ich will nach Hause... Mami... Mammmiii...", wimmerte das kleine Mädchen.
Der Kinderarzt nahm noch einmal die Puppe von Fiona in die Hand und sagte an Maja gewandt: „Maja, guck mal. Wir müssen bei Fiona jetzt Fieber messen. Aber sie hat ganz schlimme Angst davor und mächte zu ihrer Mami nach Hause. ... Wir müssen aber bei Fiona Fiebermessen, das ist für mich als Onkel Doktor notwendig, dass ich weiß, wie hoch das Fieber bei deiner Mami ist... Deine tapfere Mami Fiona muss jetzt beim Messen noch einmal ganz tapfer und lieb sein und für ein paar Sekunden ganz still hier auf dem Rücken liegen bleiben, ohne zu zappeln. Sonst tut sie sich noch weh... Tröstest du die Fiona, wenn sie weint und zappeln will?"
Die Puppe „nickte" bestätigend, versprach, ihre liebe Mama zu trösten, und der Arzt wechselte die Seite. „Fiona, ich drehe dich nur ein bisschen auf die Seite. Keine Angst, ich mache nichts schlimmes mit dir, Süße... Dein Papi ist auch noch bei dir und passt auf dich auf..."
Sachte drehte der Arzt Fiona, die von der Krankenschwester schon komplett für das Fiebermessen vorbereitet wurden war, an den Beinen wieder auf die rechte Seite, bis das Mädchen von dem Mediziner wegsah.
Eigentlich hatte die Krankenschwester bei der Vorbereitung der kleinen Patientin diese auch schon auf die rechte Seite gelegt, doch Fiona hatte sich schnell wieder auf den Rücken gedreht und jammerte wegen ihrer Angst vor dem Fiebermessen immer stärker.
„Das Fiebermessen tut dir doch gar nicht weh, wenn du nicht daran denkst, was mit dir passiert. Ganz ruhig liegen bleiben und nicht zappeln, Fiona... Schau mal, dein Teddy ist doch da und... Oh, was sagt dein Teddy mir da? Der Teddy will bei dir Fieber messen. Kann der das denn?", fragte der Kinderarzt mit verspielter Stimme und Fiona sah zu ihrem Vater, bevor sie noch störker zu weinen begann und jammerte, sie wolle nach Hause.
„Du kannst bald wieder nach Hause, Fiona. Aber jetzt müssen wir erst mal sehen, wie hoch deine Temperatur ist, Mäuschen. Aber dein Teddy macht das ganz sachte bei der süßen, kleinen Maus. Damit ihr gar nichts weh tut. ... Doktor Teddy. Ihre kleine Patientin ist soweit. ... Fiona, sag mal. Gehst du denn eigentlich gerne zu deinen Freunden in den Kindergarten? Oder freust du dich auf die Schule? Es ist doch bestimmt bald für dich soweit.", lenkte der Arzt die kleine Patientin ab, als er ihr sacht mit dem Thermometer die Temperatur maß.
Fiona, die riesengroße Angst vor dem Fiebermessen hatte, merkte trotz des sanften und vorsichtigen Umgangs mit ihr etwas von dem leichten Druck, als die Thermometerspitze in ihren Po geschoben wurde und bei ihr Fieber gemessen werden musste, und sie brüllte herzzerreißend auf.
„Aaaauu. Mami... AAU...", schrie das Mädchen und zappelte mit ihren kleinen Händen, die sie abwehrend in Richtung des Arztes hielt. „Aaaaauuuu. Ich will nach Hause zu Mami... Ich will nicht Fiebermessen... Bitte nicht Auu machen...", bettelte das kleine Mädchen, doch der Kinderarzt, der sie vorsichtig, aber bestimmt, auf der rechten Seite hielt, beruhigte das zappelnde und schreiende Mädchen schnell wieder mit sanften Worten.
„Fiona, ruhig liegen. Es ist schon passiert. ... Pschschscht, alles ist gut. Du kleines Prinzesschen. Dein Papi passt auf dich auf... Pschschscht, süßes Mäuslein... Ganz ruhig. Es ist alles schon passiert. ... Bald geht es dir besser. Es ist gleich wieder vorbei. Das böse Thermometer misst ganz schnell. ... Eine tapfere Maus. Jaja. Pschschscht, Fiona. Ganz ruhig, pschschschscht. Alles ist gleich wieder gut... Siehst du, jetzt hat es die liebe Fiona schon geschafft. Das Thermometer ist mit dem Messen fertig..."
Vorsichtig befreite der behutsam die Temperatur der Kleinen messende Arzt das Kind von dem Fieberthermometer und gab seiner kleinen Patientin, die ihre Puppe an ihre Brust drückte, den Teddy wieder in den Arm. Dann sah er mit beunruhigter Miene auf die Anzeige des Fieberthermometers und erklärte: „40,2 Grad hat die Kleine Fieber. Das gefällt mir ganz und gar nicht... Wir hängen Fiona zur Sicherheit an die Infusion und geben ihr gegen das hohe Fieber eine Dosis Paracetamol intravenös. Die Spritze wird ihr hoffentlich sehr schnell helfen..."
„Fiona kann es gar nicht leiden, wenn sie eine Spritze bekommen soll. Das ist bei der Kleinen immer ein Kampf, bis die Nadel bei einer Impfung in ihrem Arm ist. Die Kleine wehrt sich dagegen immer mit Händen und Füßen.", äußerte sich Jens beunruhigt, doch der Kinderarzt widersprach mit einem vorsichtigen Blick auf Fiona: „Sie brauchen sich keine Sorgen um Fiona zu machen. ... Wir werden der Kleinen die Spritze so verabreichen, dass sie davon höchstens einen ganz kurzen Stich spüren wird. Zum Schreien wird ihre kleine Tochter gar nicht kommen, wenn ich mit der Spritze an die Maus heran trete."
Doch da hatte er die Rechnung ohne seine ängstliche knapp vierjährige Patientin, die vor ihm auf der Liege lag und sich weinend vom Fiebermessen erholte, gemacht.
Schon bei der Aussage der jungen Krankenschwester, die Spritze für die kleine Fiona sei jetzt bereit, schrie das kraftlose, kranke Mädchen los und kuschelte sich an Jens, der ihr vorsichtig über den Kopf streichelte.
„Papa... Ich will nach Hause... Ich will nach Hause... Zu Mami... Mami soll kommen... Ich will zu Mama und zu Oma... MAMA! OMIIIII!"
Mit verständnisvoller und leiser Stimme beruhigte Jens seine Tochter: „Fiona. Es wird alles gar nicht schlimm, wenn du an etwas schönes denkst. An die große Portion Eis, die du später essen darfst, zum Beispiel. Oder an deine Freunde Lina und Lucas. Die freuen sich doch schon, wenn du wieder in den Kindergarten kommst und ihr drei zusammen spielen könnt... Oder denk einfach an deinen tollen Kindergarten und deine ganz liebe Frau Graf, die auf dich wartet und bald wieder auf dich und deine Freunde aufpasst..."
Jens hatte sein Kind damit so gut abgelenkt, dass die Kleine gar nicht gemerkt hatte, wie der Kinderarzt ihren Arm festhielt und mit der Nadel der Spritze die Haut des Mädchens durchstach. Erst, als das an hohem Fieber leidende Mädchen sah, wie der Arzt die Spritze weglegte, fing sie jämmerlich zu Schreien an.
„Die Spritze ist doch schon ganz leer. Das Medikament ist schon in deinem Arm und hilft dir. Die Spritze kommt jetzt nicht noch einmal zu dir. ... Schau mal, wir tun dir gar nicht so doll weh. ... Pschschscht, Fiona, Maus. Beruhige dich, pscht. Die Medizin ist schon in deinem Ärmchen und sagt dem bösen Fieber, dass es runter gehen muss. Jetzt darfst du in dein Zimmer und dich dort ausruhen... Dein Papi bleibt bei dir, bis du eingeschlafen bist... Und dann ruhst du dich aus und darfst bald wieder nach Hause, weil du wieder gesund bist."
Jens nickte bestätigend und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Nase. „Siehst du, mein süßes, kleines Prinzesschen. Der Onkel Doktor hat Recht. Die Spritze wirkt schon; das dumme Fieber geht gleich ganz schnell runter. Dann geht es dir bald besser. Pschschscht, Liebling. Es ist ja alles schon wieder vorbei. Beruhige dich, Maus. Der Doktor gibt dir jetzt nicht mehr so einen doofen Pieks mit der blöden Spritze. Die ist jetzt weg..."
In der Zwischenzeit hatte die Krankenschwester eine neue Spritze ohne Nadel geholt und ein paar Schokolinsen hinein gefüllt, um die Kleine zu beruhigen und von den späteren Untersuchungen abzulenken. „Guck mal, Fiona. Die Spritze hier willst du doch bestimmt haben, oder? Mit leckeren Naschereien. Das darfst du später in deinem Bettchen essen, Maus. Und dann tut dir die Spritze gar nicht mehr weh. Versprochen... Schau mal, soll dir der Papa dann ein paar Schokolinsen geben, wenn du in deinem Bettchen liegst?", fragte sie das Kind spielerisch und Fiona nahm ängstlich wimmernd die Schokolinsenspritze in die Hand.
„Was sagt man da, Mäuschen? Was haben dir Mama und ich beigebracht?", ermahnte Jens seine kranke, kleine Tochter liebevoll und Fiona flüsterte ein leises „Danke..." der Krankenschwester entgegen.
„Wir haben dir doch auch wehgetan, Maus. Da müssen wir uns ja bei dir entschuldigen...", erwiderte die Krankenschwester mit einem freundlichen Lächeln, bevor sich der Kinderarzt an Jens wandte: „Fiona hat es erst mal hinter sich gebracht und kann sich von dem Stress erholen, bis ich die Kleine an die Infusion hänge... Sie können ihre kleine Maus jetzt auf ihr Zimmer bringen. Ich habe auch für sie alles vorbereiten lassen. Schwester Karola zeigt ihnen den Weg... Wenn sie wollen, können sie sogar bei ihrer Tochter im Zimmer übernachten..."
„Das wäre wohl das Allerbeste. Die Kleine hat außer ein paar Tage nach ihrer Geburt noch nie im Krankenhaus liegen müssen. Ich mache mir riesige Sorgen um meine Tochter. Sie hatte zwar schon einige Male in ihrem Leben Fieber, sie ist halt gesundheitlich kein sehr robustes Kind. Aber über 40 Grad Temperatur hatte Fiona doch noch nie... Als die Kleine jetzt erst so krank war... da war die Temperatur bei weitem nicht so hoch, wie jetzt. Der Kinderarzt hatte in seiner Praxis bei der Kleinen selbst Fieber gemessen... Aber jetzt... Meine kleine Prinzessin glüht doch; ich mache mir riesige Sorgen um Fiona..."
„Herr Blank... Sie brauchen sich keine Sorgen um ihre kleine Prinzessin zu machen. Wir kriegen Fiona in ein paar Tagen schon wieder auf die Beine. Sobald die Medikamente, die wir der Kleinen geben, anschlagen und das Fieber bei der Kleinen wieder einigermaßen runter ist, können sie ihre Tochter wieder nach Hause holen. ... Bringen sie die Maus jetzt erst mal in ihr Zimmer und legen sie die Kleine ins Bett. Ich komme später noch einmal zu ihrer Maus, lege ihr den Venenzugang und hänge die Maus dann an die Infusion. Das wird der kleinen Süßen leider in dem Zustand nicht zu ersparen sein. Und in einer Stunde messen wir bei dem kleinen Mädchen noch einmal die Temperatur. Bis dahin kann sie sich gerne in ihrem Bett ausruhen..."

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