Hauptgeschichte - Teil 38

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Kapitel 43: eine Erinnerung an alte Tage - Teil 4


Flashback:
Doch je näher sie zum Auto kamen, desto lauter weinte die Kleine. Daher bekam auch die langjährige Nachbarin der Familie, die sich ab und an um das Mädchen kümmerte, von Fionas Erkrankung etwas mit.
„Herr Blank? Was hat denn die Kleine? Ist die arme Maus etwa krank? Sie sieht ziemlich schlecht aus, ihre arme kleine Maus...", fragte die ältere Dame, die gerade vom Einkauf zurück gekehrt war.
Jens blickte kurz auf die fiebernde Fiona und nickte. „Fiona hat momentan ziemlich hohes Fieber. Der Fiebersaft hat noch nicht angeschlagen. Ich bringe Fiona jetzt ins Krankenhaus. Dort kümmern sie sich die Ärzte wohl schneller um die Kleine, als in der Kinderarztpraxis. Außerdem muss noch einmal bei der Kleinen Fieber gemessen werden. Obwohl ich vorhin im Kindergarten schon einmal die Temperatur gemessen habe. Aber seitdem scheint das Fieber weiter zu steigen, als zu sinken."
„Och, du armes Mädchen. Hat bei dir dein Papi Fiebermessen müssen? Oooch, du armes kleines Mauselein. Das hat der Papi aber bestimmt ganz sachte gemacht, oder? Hat nicht doll Aua gemacht, als er bei dir gepiekst hat, hm?", sprach die liebevolle Nachbarin auf das weinende Mädchen ein.
Fiona kuschelte sich ängstlich an die Schulter ihres Vaters# und Jens setzte das Mädchen in den Kindersitz auf der Rückbank, wo er die Kleine angurtete, während Fiona nur nach ihrer Mama wimmerte.
„Was ist denn mit der Mama? Kommt sie nicht zum Doktor mit? Ihre Frau ist doch auch Zuhause, oder Herr Blank? Ich habe sie vorhin getroffen, als sie auf dem Weg nach Hause war..", fragte die Nachbarin.
„Meine Frau hat leider im Moment keine Zeit für Fiona. Sie hat noch für den Job etwas Wichtiges zu tun, was nicht aufschiebbar ist... Und da Maria die Kleine beim Fiebermessen sowieso weder festhalten, noch selbst bei Fiona die Temperatur messen wollte und ich der Maus heute schon genug Schmerzen zugemutet habe, fahren Fiona und ich ins Krankenhaus. Dort wird die Kleine untersucht."
„Ooohhh... Die arme kleine Maus. Dann hoffen wir, dass es ihrer süßen Kleinen schnell besser geht. Aber die Maus hat ja heute Früh auch schon so laut gebrüllt. Ich habe es gehört, als ich aufgestanden bin. Da haben sie wohl bei ihrer Süßen schon beim Aufstehen Fiebermessen müssen? Hat sie sich denn heute Morgen auch schon nicht wohl gefühlt, das arme kleine Mädchen?"
„Sie war gestern Abend auffällig müde und erschöpft. Und sie hat, als sie im Bett lag, dauernd nach Maria und mir gerufen. Das ist bei Fiona immer ein Anzeichen dafür, dass sie Fieber bekommt. Da habe ich heute Früh lieber noch einmal bei der Kleinen Temperatur gemessen, bevor ich sie in die Kita bringe..."
„Das war eine sehr gute Entscheidung, Herr Blank. Anders hätte ich es nach der Nacht auch nicht gemacht. Ich habe ihre Maus schon heute Nacht so lange schreien hören... Aber hatte ihre Kleine denn heute Früh gar kein Fieber, dass sie die Maus zu Hause behalten hätten?", wollte die Nachbarin wissen, doch Jens erwiderte: „Ein kleines bisschen war die Temperatur bei Fiona schon heute Morgen erhöht. Aber nicht so sehr, dass die Kleine zu Hause bleiben müsste. Deswegen war sie heute in der Kita... Aber jetzt entschuldigen sie mich bitte. Ich muss mit Fiona zum Kinderarzt...", verabschiedete sich Jens, stieg in sein Auto und fuhr mit Fiona ins Krankenhaus.



Im Auto hörte man während der gesamten Fahrt nur das ängstliche, leise Wimmern und Schluchzen der knapp Vierjährigen, die sich panisch an ihre Puppe Maja kuschelte und kaum noch ansprechbar war. Die Angst schien bei dem kleinen Mädchen genauso schnell wie das Fieber zu steigen und Jens sah, als das Auto an einer roten Ampel stand, kurz nach hinten zu seiner Tochter.
„Fiona, mein Liebling. Du wirst schnell wieder gesund. Das verspreche ich dir, mein kleiner Engel. Ich bleibe auch ganz bestimmt die ganze Zeit bei dir im Krankenhaus an deinem Bettchen sitzen. Und sobald du wieder nach Hause darfst, dann hole ich dich ganz schnell ab...", tröstete Jens seine Tochter.
„Mama... Mama... Maja ganz heiß...", jammerte Fiona und kuschelte sich in ihren Kindersitz. Ihre Püppi, die sie über alles liebte, blieb auf ihrem Schoß liegen und Jens lächelte kurz. „Ist deine Püppi krank?"
„Maja ist heiß und ihr tut ganz doll der Kopf weh... Auua.", erzählte das kranke Mädchen erschöpft und leise und hielt ihre kleine Hand an ihren Kopf.
„Deine Maja ist heiß und ihr tut ganz doll der Kopf weh? ... Dann müssen wir beide ganz schnell mit deiner lieben Maja zum Onkel Doktor. Weißt du, was wir machen, mein Spatz. Wir sagen dem Onkel Doktor, der sich dann Im Krankenhaus um dich kümmert, dass sich deine Maja auch ganz schlecht fühlt... Dann kümmern sich die Ärzte um deine liebe Maja und helfen ihr. Sie wird ganz schnell untersucht und dann bekommt sie Medizin. Dann geht es Maja ganz schnell wieder besser."
„Ich möchte nicht zum Onkel Doktor... Das ist immer ganz schlimm, wenn der pieks macht... Ich will keine Spritze. Nein! Ich will keine Spritze!", weinte Fiona und ihr Vater beruhigte seine Tochter mit liebevoll beruhigenden Worten. „Du musst beim Onkel Doktor bestimmt keine Spritze bekommen. Aber weißt du, meine tapfere, kleine Maus. Der Onkel Doktor im Krankenhaus möchte dich kennen lernen. Er freut sich doch schon auf dich. ... Ich verspreche dir, dass du nicht alleine bleiben musst. Ich bin immer bei dir. Und der Onkel Doktor im Krankenhaus tut meiner kleinen Prinzessin auch gar nicht schlimm weh. Er gibt dir keine Spritze. Nur einmal muss bei dir Pieks gemacht werden, wenn der Doktor Fieber misst. Aber da bleibe ich bei dir. Ich passe auf dich auf..."
Fionas Puppe Maja blieb auf dem Schoß des kranken Mädchens liegen, bis die fast Vierjährige, von ihrem hohen Fieber erschöpft, einschlief und unruhig atmete. Ab und an setzte Fionas Atem sogar aus. Zum Glück aber holte sie immer wieder tief Luft, als ihre Lippen schon leicht bläulich gefärbt waren.
Als Jens das Auto auf dem Parkplatz der Klinik abstellte, blieb Fiona, immer noch sehr unruhig atmend, in ihrem Kindersitz sitzen und schlief tief und fest.
„Fiona, Spatz. Wir sind da... Fiona, mein armes krankes Mädchen. Du musst jetzt aufwachen. Wir sind beim Onkel Doktor. ... Schatz, aufwachen. Der Onkel Doktor wartet doch schon auf dich und möchte meine süße Maus kennen lernen, Engel...", weckte Jens seine knapp vierjährige Tochter mit liebevoller Stimme und gab ihr einen sanften Kuss auf die heiße Stirn, worauf Fiona aufwachte und verschlafen blinzelte.
„Papa? Papa, warum sind... Ich möchte nach Hause...", jammerte das kleine Mädchen, doch Jens gab ihr noch einen Kuss und erklärte seiner Tochter anschließend, sie könnten leider noch nicht nach Hause fahren.
„Du bist nicht gesund, mein Spatz. Deswegen untersucht dich der Doktor und gibt dir Medizin, dass es dir bald wieder besser geht. Du darfst bald wieder nach Hause, Prinzessin. Ich lasse dich doch nicht im Stich, wenn du hier im Krankenhaus bist. Und Mama kommt auch bald zu dir..."
„Ich möchte nach Hause, Papa. Bitte, ich möchte nach Hause...", wimmerte Fiona und wollte sich gerade wieder schlafend stellen, als Jens den Gurt des Kindersitzes löste und seine fiebernde Tochter auf den Arm hob. „Nicht zum Doktor... Ich will nicht, Papi. Der Doktor macht ganz doll Aua. Bitte, Papi. Ich will zu meiner Mami... Ich will nach Hause zu Mami... ICH WILL KEINE SPRITZE! ICH WILL NICHT!"
„Der Onkel Doktor hier im Krankenhaus tut dir überhaupt nicht weh, Süße. Er hört nur dein Herzchen und deine Lunge ab und fragt dich, was dir fehlt. Es wird alles gar nicht so schlimm... Dir tut keiner weh, mein Liebling. Das verspreche ich dir hoch und heilig."
„Ich möchte nach Hause zu meiner Mami... Bitte, Papi. Ich möchte zu meiner Mama... Der Doktor macht ganz schlimm Aua... Ich möchte das nicht... Ich möchte nicht zum Onkel Doktor ins Krankenhaus, der muss bestimmt pieks machen...", weinte Fiona und wollte sich strampelnd und vor lauter Angst schreiend und quiekend aus dem Arm ihres liebevollen Vaters befreien.
Doch Jens hielt das Mädchen fest auf seinem Arm und trug die kranke und erschöpfte Fiona, die sich ängstlich umsah, in die Notaufnahme der Klinik.
Dort war zwar schon eine ganze Menge los, doch die junge Krankenschwester an der Anmeldung sah beim ersten Anblick des kranken Mädchens auf Jens' Arm sofort, dass es dem Kind wohl schon sehr schlecht zu gehen schien und sie zudem wohl sehr hohes Fieber hatte.
„Am besten, sie gehen gleich mit ihrer Kleinen ins Behandlungszimmer. Ich sage dem diensthabenden Arzt Bescheid, der schaut dann sofort nach Ihrer Tochter. ... Doris, zeigst du den beiden bitte den Weg ins Behandlungszimmer. Die Drei ist momentan frei, ich gebe dem Kinderarzt Bescheid.", erklärte die Krankenschwester und gab einer Kollegin die Anweisung, Jens den Weg zu zeigen.

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