Forever Yours

Nicht Zu Laut

Der Tag mit amy war wunderschön. Erst sind wir ein bisschen shoppen gegangen und dann haben wir zusammen Mittag gegessen. Sushi. Danach sind wir in einem Park spazieren gewesen und dann haben wir noch ein Eis gegessen. Wir haben viel gelacht und geredet. Am Ende haben wir noch kurz ihren Vater besucht. Jetzt sitzen wir im Auto und fahren nach Hause. Ich habe die Musik an und amy singt mit. Ich liebe ihre Stimme. Es steckt so viel Gefühl und Leidenschaft in ihr. Zuhause angekommen parke ich den Wagen in die Garage.

"Kommst du noch mit rein?"

"Ich sollte langsam nach Hause gehen."

"Bitte bleib noch ein bisschen."

Sie steigt aus und ich tue es ihr gleich.
Dann nehme ich sie an der Hand und ziehe sie mit zur Türe. Ich will sie noch nicht gehen lassen.

"Komm lass uns noch einen Film anschauen."

"Okay aber nur einen."

"Danke."

Sie lächelt und wir gehen ins Haus. Mom und dad sitzen im Wohnzimmer auf der Couch.

"Hey mom. Hey dad."

"Hallo Schatz. Na hat mit amy heute alles geklappt?"

"Hi Mrs und Mr carter."

Dad schaut schnell hoch und grinst dann.

"Okay da hab ich wohl meine Antwort. Kommt setzt euch doch etwas zu uns."

Wir gehen ins Wohnzimmer und setzen uns. Amy ist sehr darauf bedacht etwas Abstand zwischen uns zu lassen aber das möchte ich nicht. Ich ziehe sie ganz nah zu mir und lege meinen Arm um sie.

"Amy wie geht es deinem Vater?"

"Ganz okay. Er muss noch 3 Tage bleiben und dann wird er verlegt."

"Verlegt?"

"Ähm. Also. Daddy muss einen Entzug machen. Er hatte etwas Alkohol getrunken und nur so bekommt er seinen Führerschein wieder."

"Verstehe. Das hätte meinem Vater auch mal Passieren sollen."

"Ihrem Vater?" Amy schaut meinem dad verwirrt an.

"Mein Vater war schlimmer alkoholiker. Er hat mich ständig verprügelt. Meine Kindheit und Jugend war ein Albtraum bis ich Catherine kennengelernt habe. Sie hat mir das Leben gerettet."

"Das wusste ich nicht. Tut mir leid das sie es so schlimm hatten."

"Ach liebes da kannst du doch nichts dafür. Ich bin nur froh das Yannic die Finger vom Alkohol lässt und das Catherine mich nie aufgegeben hat."

"Wie haben sie sich denn kennen gelernt wenn ich fragen darf?"

"Natürlich darfst du. Schatz willst du erzählen oder soll ich?"

"Erzähl ruhig du."

"Eigentlich kennen wir uns schon seit dem Kindergarten aber wie das Leben so spielt hatten wir nie was miteinander zu tun. Ich bin dann ein richtig schlimmer junge geworden. Drogen Alkohol Mädels und ich war ein Gang Mitglied der Drovers. Dann in der Schule mussten wir ein schulprojekt zusammen machen. Catherine war ein richtiger Streber. Der perfekte Nerd. Aber durch das Projekt haben wir uns besser kennen gelernt und irgendwann hab ich mich dann in sie verliebt. Aber wir waren ziemlich unfähig. Erst als ich auf dem College war am anderen Ende des Landes habe ich gemerkt das ich nicht ohne sie kann und bin kurzerhand zu ihr geflogen und hab ihr einen Antrag gemacht. Und man glaubt es kaum aber sie hat ja gesagt. Und bis heute haben wir ein wunderschönes Leben. Ohne sie wäre ich abgerutscht. Hätte meinen Abschluss nicht geschafft und wäre irgendwo in einer Gosse verreckt. Aber sie hat mir gezeigt wie wunderschön das Leben sein kann. Und ich habe ihr gezeigt das es mehr gibt als nur ihre Bücher. Und jetzt bereisen wie gemeinsam die Welt und haben einen perfekten Sohn und hatten eine wundervolle Tochter."

"Wow. Das hatte ich nicht erwartet. Sie wirken nicht wie jemand der so ein krasses Leben hinter sich hat. Sie sehen wirklich glücklich aus."

"Ja das bin ich jetzt. War ich aber nicht immer. Hättest du mich damals gekannt wärst du sicher davongelaufen. Ich kann bis heute nicht verstehen warum Catherine nicht davongelaufen ist. Warum sie immer wieder versucht hat mir zu helfen."

"Ach Schatz. Du warst gar nicht so furchterregend wie du geglaubt hast. Ich konnte die Traurigkeit in deinen Augen sehen."

"Wie war ihre Kindheit?"

"Ganz simple und wunderschön. Ich habe einige Brüder. Mom und dad liebten sich. Ich bin in einer heilen Welt aufgewachsen. Ich konnte mir nicht vorstellen das es Menschen gab die nicht so viel Glück hatten. Als ich Abraham traf und erfuhr was er durchmachen musste konnte ich nicht anders als ihm zu helfen. Aber er hat mir genauso geholfen. Ohne ihn wär ich wahrscheinlich immer noch das schüchterne kleine Mädchen das seine Nase nur in Bücher steckt."

"Sie waren so unterschiedlich. Wie konnten sie ihm verzeihen was er getan hatte?"

"Das nennt man liebe kleines. Liebe überwindet alles. Und sie verzeiht alles. Weist du alles was er getan hatte war Vergangenheit. Er hat aber leider furchtbar lange gebraucht bis er mir vertraut hat. Das war das einzige das mich sehr verletzt hat. Immer zurückgewiesen zu werden und ich wusste nie wirklich wo ich bei ihm dran bin und ob er mir jemals komplett vertrauen würde was seine Vergangenheit anbelangt."

"Wie haben sie dann gelernt ihr zu vertrauen?"

"Eigentlich habe ich ihr von Anfang an vertraut. Ich wollte nur nicht das sie mich kennt. Ich hatte Angst davor das sie schreiend davonläuft und mich nie wieder so ansehen wird wie zu dem Zeitpunkt. Das sie nichts gutes mehr in mir sieht. Aber am letzten Tag bevor wir zum College gefahren sind habe ich ihr alles erzählt. Wir saßen einen ganzen Tag in ihrem Zimmer und haben geredet. Also ich hab geredet und sie hat geweint. Als ich fertig war hat sie mich in die Arme genommen und danach hatten ihre Augen tatsächlich einen anderen Ausdruck. Damals konnte ich ihn nicht deuten aber heute weiß ich das ihre Liebe damals zu mir gewachsen ist. Und trotzdem mussten wir erst and andere Ende des Landes ziehen um vollkommen zu begreifen das wir zusammen gehören. Hätte ich es ihr schon früher erzählt hätten wir nicht mal für einen halben Tag getrennt sein müssen und so haben wir zwei Jahre und 2 Monate vergeudet."

"Amy alles okay?"

Amy sah traurig zu Boden. Sie hatte meinem dad aufmerksam zugehört. Sie sah aus als wäre sie mit ihren Gedanken wo ganz anderes.

"Amy?"

"Ähm ja. Sorry. Ich finde es fantastisch wie sie darüber reden können. Yannic kann sich glücklich schätzen sie als Eltern zu haben."

"Danke amy. Wir sind auch sehr stolz auf ihn."

"Okay ich liebe euch auch aber ich denke amy und ich gehen dann mal hoch."

"Ja viel Spaß euch. Und seit bitte nicht allzulaut." Dad zwinkerte uns zu und mom grinste nur frech.

"Daaad!"

Ich stand kopfschüttelnd auf und nahm amy an die Hand. Sie war feuerrot geworden und versuchte ihr Gesicht mit den Haaren abzuschirmen.