"Du bist ja immer noch da?"
Ich schaute auf und sah amy vor mir stehen. Sie krümmte sich etwas. Schnell stand ich auf und stützte sie.
"Was machst du noch hier?"
"Erstmal bring ich dich zurück in dein Zimmer."
Ich hob sie hoch und legte sie nach kurzen Schritten wieder auf ihr Bett. Ich deckte sie vorsichtig zu und strich ihr dann eine ihrer feuerroten haarsträhnen aus ihrem wunderschönen Gesicht. Ich lächelte sie kurz an und drehte mich um, um wieder zu gehen.
"Was machst du noch hier?"
"Auf dich aufpassen Prinzessin."
Ich drehte mich während ich das sagte wieder zu ihr und schaute in ihre Augen. Da, für einen klitzekleinen Moment hatte sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Ihre Augen wurden warm. Als sie das aber bemerkte baute sie ihre Mauer sofort wieder auf und mich funkelten zwei Eiskristalle an.
"Geh! Bitte!"
"Nein! Ich verlasse gerne dein Zimmer wenn du Ruhe brauchst aber ich werde nicht gehen. Ich mache den gleichen Fehler nicht nochmal."
Sagte ich bestimmt und schaute sie ernst an. Ihre Lippen sahen so wunderschön aus. Ich musste sie einfach küssen. Schnell beugte ich mich über sie und legte meine Lippen auf ihre. Sie spannte sich für einen kurzen Moment an, gab aber schlussendlich nach. Sie küsste mich zurück. Es lag Verzweiflung in unserem Kuss und Angst und pure liebe. Langsam löste ich mich von ihr und sah in ihre Augen. Die Mauer war gefallen. Ein wunderschöner Ozean aus Gefühlen war zu sehen. Verwunderung, Angst, scham, Zweifel und liebe. Sie liebte mich noch. Trotz allem liebte sie mich noch. Ohne zu zögern legte ich mich wieder zu ihr ins Bett und sofort kuschelte sie ihren Kopf an meine Brust.
"Es tut mir leid." Höre ich sie murmeln.
"Was tut dir leid Prinzessin?"
"Ich hab das nicht so gemeint. Ich wollte dich verletzen. Mit Absicht. Damit du gehst. Du hast was besseres als mich verdient." Ich spürte das mein Shirt leicht nass wurde. Sie weinte.
"Du süßer dummkopf. Du hattest recht. Mit allem was du gesagt hast. Und ich werde mir wahrscheinlich nie verzeihen können das ich nicht da war. Aber ich werde dich nie mehr alleine lassen. Nie wieder. Ich liebe dich."
Jetzt schluchzte sie noch schlimmer als vorhin. Was hatte ich denn falsches gesagt? Ich war verwirrt und leicht überfordert.
"Amy?"
"Es ist meine Schuld. Allein meine."
"Nein. Ich war nicht da."
"Ich wusste es. Ich wusste das er kommt. Aber ich dachte er hätte sich geändert. Ich wollte alleine mit ihm reden. Ich wollte herausfinden ob er sich erinnern kann. Als ich sah das er nüchtern war freute ich mich. Für einen Moment, bis er seinen Whisky wollte. Und ab da ging alles schief. Noch bevor er überhaupt etwas getrunken hatte ist er völlig ausgeflippt. All die Jahre wusste er was er mir antat. Und trotzdem hatte ich immer Hoffnung. Es ist allein meine Schuld was passiert ist. Ich hab dich weggeschickt."
Ich zog sie fester in meine Arme. Ich verstand nicht wieso sie so gehandelt hatte aber ich konnte es nicht mehr ändern.
"Von jetzt an keine Geheimnisse mehr Prinzessin versprochen?"
"Versprochen." Murmelte sie immer noch schluchzend in mein Shirt.
Auf einmal hielt sie inne und hob ihren Kopf. Sie schaute mir mit ihren vom weinen roten und geschwollenen Augen an. Die Tränen hatten aufgehört zu Fließen und sie schien leicht traurig und etwas wütend und minimal neugierig zu sein. Ich schaute fragend zurück.
"Okay das mag jetzt vielleicht absolut der unpassendste Moment sein aber ich muss es wissen. Ich muss einfach. Und bitte sag mir die Wahrheit."
Sie schaute mich an und ich sah das ihre Wangen zu glühen anfingen. Was zur Hölle wollte sie denn jetzt wissen. Ich nickte nur und wartete neugierig auf ihre Frage.
"Also. Ähm. Wieso hast du. Also ich meine."
"Amy komm zur Sache."
"Wir sind jetzt drei Wochen zusammen und du hast noch kein einziges Mal mit mir geschlafen geschweige denn den Versuch gestartet oder naja überhaupt irgendwas getan. Warum?"
Ich schaute sie mit großen Augen an. Das war ihr Problem? Das machte ihr Sorgen? Das ich sie nicht angefasst hatte? Das ich keinen sex mit ihr wollte? Oh Gott wenn sie wüsste. Wie viel Überwindung es mich gekostet hat sie nicht anzufassen. Sie nicht auszuziehen. Ihr zeit zu lassen.
Ich lachte laut auf. Meine Brust vibrierte. Ich traf auf amys verwirrten Blick, der langsam aber sicher ziemlich zornig wurde. Aber ich konnte nicht aufhören zu kichern. So sehr ich mich auch bemühte."Was ist daran so witzig?"
"Du hast absolut keine Ahnung oder? Verdammt am liebsten hätte ich dich sofort auf der Klippe verschlungen. Und zuhause wurde es nicht besser. In den letzten drei Wochen habe ich mich so sehr bemüht mich von dir, also in sexueller Hinsicht, fernzuhalten. Dabei hätte ich dich am liebsten schon im ersten Moment der sich uns bot genommen. Aber ich wollte dir Zeit geben. Du solltest von dir aus auf mich zukommen. Aber du warst sehr zufrieden mit der Situation. Zumindest dachte ich das bis grad."
"Du weist schon das wir schon mal sex hatten oder?"
"Ähm ja?"
Worauf will sie denn jetzt hinaus?"Wenn ich nicht bereit gewesen wäre hätte ich schon das erste mal nicht mit dir geschlafen ist dir das eigentlich bewusst?"
"Jetzt wo dus sagst!" Ich kratzte mich verlegen am Nacken. Das hatte ich so gar nicht bedacht.
"Dir ist bewusst das wir drei Wochen, wegen DIR, auf fantastischen sex verzichtet haben?"
"Oh fuck!"
Jetzt war sie an der Reihe und lachte laut los. Ich stimmte mit ein und für einen Moment vergaßen wir warum wir hier waren. Es tat so gut sie lachen zu hören. Es tat so gut sie glücklich zu sehen. Es machte mich glücklich.
"Wie bin ich eigentlich hier her gekommen?"
"Ich habe sein Auto gesehen und bin sofort losgerannt aber alle Türen waren zu, da musste ich nochmal zurück und den blöden Schlüssel finden und dad ist mitgekommen und mom hat die Polizei gerufen. Aber du warst schon bewusstlos. Deinem dad hab ich die Nase und zwei wangenknochen gebrochen sowie den Kiefer. Und seine Eier hab ich auch poliert. Dann hat dad mich weggezogen. Ich hab dann dich zugedeckt auf den Krankenwagen gewartet. Dad hat alles mit der Polizei geregelt. Sie haben ihn gleich verhaftet und abgeführt da die Beweislage,oder wie das heißt, eindeutig sei. Jetzt fehlt nur noch dein arztbericht und dann kommt es zur Anklage. Dad hat schon unseren Anwalt verständigt. Er ist sich ziemlich sicher das ER nie wieder einen Fuß aus dem Knast tuen wird."
Sie nickte und lächelte mich dankbar an.
"Danke."
"Nicht. Ich war zu spät. Aber jetzt ist der Albtraum vorbei. Du musst ihn nur noch einmal zur Verhandlung sehen und dann wars das. Dann hast du endlich deine lang ersehnte Freiheit."
Sie strahlte mich an. Es war ein richtig echtes Strahlen. Ich grinste zurück und gab ihr einen Kuss auf ihren bezaubernden Mund.
"Du solltest jetzt etwas schlafen."
"Ja."
Kurz darauf schliefen wir beide in dem viel zu engen Krankenhausbett ein.
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Forever Yours
RomanceLiebe ist ungerecht. Liebe kommt immer zur falschen Zeit. Liebe verändert alles. Doch was wenn die liebe dunkle Geheimnisse mit sich bringt? Yannic 18 Jahre und ein Junge aus reichem Haus. Eigentlich ein guter Junge. Er lässt nichts anbrennen. Nimm...