• Weibliche Intrigen •

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Nach einer gefühlten Ewigkeit lief ich leise die Stufen der Wendeltreppe hinunter. Um genau zu sein wusste ich nicht mal wieso ich mich so leise verhielt, vielleicht hoffte ich darauf noch etwas von dem Gespräch von Shane und Ralley mitzukriegen. Leider wurde ich enttäuscht und fand die beiden wild herumgestikulierend auf dem Sofa mit Controller in der Hand und zusammen gezogenen Augenbrauen.

Genervt verdrehte ich meine Augen.

Männer...

Als ich mich dem Sofa näherte fühlte ich mich wie unsichtbar, weder Ralley noch Shane würdigten mir auch nur ein Blick.

Angepisst ließ ich mich neben meinem Bruder fallen und verschränkte meine Arme vor der Brust. So hatte ich mir die Woche mit Shane nicht vorgestellt. Ich hatte da eher an viel Liebe und Zärtlichkeit, Überraschungen und romantische Ausflüge gedacht. Das volle Programm eben. Aber nein Ralley muss ja auftauchen und hier eine Szene machen, von wegen er steckt wieder in irgendeiner Scheisse. In Scheisse steckt er immer das ist wirklich nichts neues mehr. Genervt beobachtete ich wie die zwei einen Auftrag nach dem anderen in dieser sinnlosen Pixelwelt erfüllten, irgendwelchen Gangstern hinterher jagten und ein Auto nach dem anderen zerstörten. Nach einer ganzen geschlagenen Stunde reichte es mir dann. Wie konnte man so lange vor dem Fernseher hocken und auf irgendwelche Tasten hauen? "Shane?", fragte ich vorsichtig. "Hmm." "Kommst du mit hoch?"

Mit großen Augen sah ich in seine Richtung und zog einen Schmollmund.

"Claire...", seufzte er. "Ach komm schon. Bitte?" Ralley schielte zu uns rüber und mischte sich schließlich ein: "Komm schon alter, ich kann mir das gejammer sowieso nicht mehr anhören. Geh hoch sing ihr ein Gute-Nacht Lied vor und dann können wir weiter zocken. Ich hol mir solang ein Bier."

In diesem Moment könnte ich Ralley umbringen und gleichzeitig abknutschen.

Wiederwillig stemmte sich Shane auf seine Beine und lief die Treppen hinauf. Ein bisschen kränkte es mich schon das ich ihn dazu überreden musste mit mir mitzukommen. War ich ihm nicht wichtig genug? Oben angekommen lief ich in mein Zimmer in dem ich Shane auf dem Bett liegend auffand. "Also, was ist los?"

Fest entschlossen entschied ich mich dafür das Shane es nicht bereuen würde mit hoch gekommen zu sein und ich gleichzeitig auch die Sache mit Ralley herausfinden würde. Was gibt es da besseres als ein paar weibliche Karten auszuspielen. Langsam lief ich zu Shane und legte mein Bein über seine Hüften so das ich auf ihm saß. Mit Fingerspitzen fuhr ich seine Wange entlang zu seiner Brust.

"Weist du es würde mich schon interessieren was Ralley so angestellt hat..." Entschlossen schüttelte Shane den Kopf. "Keine Chance, Claire." Langsam wanderte meine rechte Hand zu seinem Hosenbund. "Sicher?" Shane ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, das hätte ich doch ahnen können. Ein Mann wie Shane ließ sich doch nicht mit sowas überreden. Erst recht nicht wegen mir. Ich turnte ihn einfach nicht an. Wahrscheinlich war ich nicht weiblich genug. Zu hässlich für ihn.

Mein Kopf färbte sich rot und ich stieg, den Blick nach unten gerichtet, von Shane.

"Willst du nicht weiter machen?", fragte er ohne Schamgefühle. "Ich sehe kein Grund dafür." "Muss es denn immer einen Grund geben?" Ja...muss es das? Ich wusste es nicht. Aus dem zögern meinerseits läuterte Shane daraus das er gewonnen hätte und zog mich zu sich. "Komm schon..."

Mit einem breiten Grinsen ließ ich von ihm ab. "Du kommst mir nicht entgegen also tue ich es auch nicht. Wie du mir so ich dir." Shane's Augen verfinsterten sich worauf er mich an sich drückte und seine Lippen hart auf meine presste.

"Ich bekomme was ich will. Das habe ich schon immer Claire. Lange wirst du mir nicht wiederstehen können." Sein Körper raubte mir den Atem. Zu meinem enttäuschen musste ich feststellen das er Recht hatte. Lange würde ich ihm nicht widerstehen können, dafür begehrte ich ihn zu sehr. Dafür wollte ich ihn zu sehr. Ich spürte sein bestes Stück in mein Bauch drücken und verärgert stellte ich fest das ich kurz davor bin ihm zu geben was er wollte. Aber nicht mit mir! Mit meiner letzten Willenskraft und den wenigen funktionierenden Gehirnzellen die noch übrig waren drückte ich Shane von mir und bedeutete ihm das er gehen solle.Mit einem breiten grinsen gehorchte er und verließ den Raum.

"Gute Nacht."

In dieser Nacht träumte ich von Shane und mir. Den Rest könnt ihr euch ja einfach denken.

SiblingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt