• The Day after the day •

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"Wir sind wieder dahaa!"

Die unnatürlich hohe quitschige Stimme meiner Mutter erfüllte das Haus worauf ich mich mit aufgerissenen Augen zu Shane umdrehte, der gerade meinen Hals mit seinem Mund bearbeitete. Genervt stöhnte er auf und entfernte sich mit einer fließenden Bewegung von meinem Körper. Perfektes Timing. Hektisch richtete ich mein Top und fuhr mit meinen Fingerspitzen durch meine, dank Shane, zerzausten Haare, wohingegen er sich eine Decke griff und sie über sich ausbreitete um seine Erektion zu verstecken. Ich fing an zu grinsen als er mir einen vernichtenden Blick zu warf. Langsam bückte er sich zu mir vor und flüsterte mir in mein Ohr. Als seine Worte in meinem Gehirn ankamen reagierte mein Körper mit einer Welle der Lust die genau zwischen meinen Beinen landete. Schmerzhaft zog sich mein Geschlecht zusammen und bettelte darum berührt zu werden. Dieser Mistkerl wollte mich quälen! Unser kleines Schauspiel wurde durch laut klackernde Schuhe unterbrochen die durch die Wände hallten. Kurz darauf trat unsere Mutter in die Türschwelle des Wohnzimmers, welches mit dem Esszimmer und Küche verbunden war. Sie streckte ihre aufgemalten, man bemerke das sie furchtbar schlecht im Zeichnen war, Augenbrauen in die Höhe und stemmte ihre Hände in die fettabgesaugten Hüften.

"Kein Hallo oder wir haben dich vermisst?"

Vermisst, das ich nicht Lache. Ich war froh das ich mal Urlaub von dieser Hexe hatte. Allein ihr Anblick erzeugte einen Würgereiz in meiner Kehle, jedoch zwang ich mir ein Hallo über die Lippen worauf sie ihre giftigen Augen auf mich legte.

"Du hast dich aber gehen lassen, Kind. Da ist man mal 1 Woche nicht da und du achtest ja überhaupt nicht auf dein aussehen. Kein Wunder das du nie Freunde mit nach Hause nimmst. Niemand will sich mit dir in der Öffentlichkeit zeigen." Empörung lag in ihrer Stimme. Ihre rot lackierten Krallen zeigten auf mich woraufhin sie ihre Predigt fortfuhr: "Und die Küche ist auch nicht gemacht. Hast du eigentlich auch nur ein Finger krumm gemacht bei unserer Abwesenheit? Immer bleibt alles an mir hängen, ich habe ja garkeine Zeit mehr für mich. Du könntest mir ruhig mal unter die Arme greifen, Schätzchen." Jetzt wannte sie sich Shane zu. "Shane, dich trifft natürlich keine Schuld. Deine Göre von Schwester hat einfach keine Manieren. Von mir hat sie das aber nicht und so habe ich sie auch nicht erzogen."

Ok, jetzt reichte es. Mein Geduldsfaden war gerissen und ich sprang vom Sofa auf. Mir war es gleich ob sie meine Mutter war oder nicht. SO ließ ich nicht mit mir umgehen! "Was hab ich dir eigentlich getan das du mich so wenig leiden kannst? Du bist meine Mutter! Eigentlich müsstest du mich lieben und mich in den Arm nehmen und dich um mich sorgen. Du müsstest dich um mich kümmern und mich behandeln wie eine Tochter! Was hab ich gemacht das dir das so schwer fällt? Nein wirklich, verrat's mir! Ich hab nämlich keine Ahnung." Meine Brust zog sich schmerzvoll zusammen und ein Klos, in Größe von einem Autoreifen entstand in meinem Rachen. Lange starrte ich in ihre Augen und die Hoffnung sie würde antworten schwand von Minute zu Minute. Seid ich denken kann behandelte sie mich so und mein Hass gegenüber dieser Frau stieg. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Vielleicht könnt ihr mich verstehen. Vielleicht aber auch nicht. Im Prinzip ist mir das auch egal. Aber zurück zum Thema.

Gerade als ich mich von ihr abwenden wollte sprach sie. Wörter die ich nicht verstand. Wörter die mich vollkommen verwirrten und mich fragend zu Shane schielen ließen. "Deine...-"
Was meinte sie damit?

Ralley hatte sich seid Vorgestern nicht mehr Blicken lassen. Wahrscheinlich war er wieder zurück gegangen und hat es schlicht und ergreifend nicht für nötig gehalten uns Bescheid zu geben. Aber so war er nunmal und ich konnte und wollte ihn auch garnicht ändern. So liebte ich und akzeptierte ich ihn. Der böse, verpeilte, etwas egoistische, arrogante Ralley der sein Mund zu voll nahm und sich dadurch immer wieder in Schwierigkeiten begab. Aber glücklicherweise hatte Ralley noch so Freunde wie uns, also Shane und mich, die sich in egal welcher Situation und zu welcher Zeit um ihn kümmern und seinen verdammten Arsch retten. Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Ralley hatte in meinem Gehirn Erinnerungen geschaffen die ich von keiner anderen Person bekommen würde. Heftige Ergebnisse. Manche gut, manche schlecht. Also, je nachdem man 'schlecht' interpretiert. Wer unter schlecht, Verrat, Streitereien oder Paragraph 31 versteht denkt falsch. Diese 'schlechten' Erinnerungen bestanden aus Diebstahl, Prügellei, einmal musste ich sogar mit ihm zusammen in einer Zelle die Nacht verbringen. Zu dieser Zeit war ich noch eine andere Claire. Die jetzige Claire hätte all diesen Blödsinn von damals niemals mit gemacht und manchmal vermisste ich auch diese Zeit. Dieses sorglose denken und spontane handeln. Ich wünschte so würde Shane denken. Einfach mal den Kopf abschalten und auf die anderen scheissen. Das wär's jetzt.

SiblingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt