Erschöpft wachte ich in meiner Kleidung auf und zwang mich aufzustehen. Es war mitten in der Nacht und ich fühlte mich wie ein nasser Sack. Verklebte Augen sorgten für verschwommene Sicht und das Pochen durch die Schwellung erleichterte mir die Sache nicht. Meine Gelenke schmerzten und knarrten bei jedem Schritt. Haare hingen mir nass in mein Gesicht und meine Brust schmerzte immer noch. Alles in einem? Mir ging es ziemlich beschissen. Knurrend schälte ich mich aus meiner verschwitzten Kleidung und ging nackt aus meinem Zimmer. Da es dunkel war rechnete ich nicht damit jemand anzutreffen - außer natürlich meinen Bruder der total betrunken durch die Gänge schlich. Woran ich sah das er betrunken war? Er schwankte wie ein Gleichgewichtsgestörter und seine Fahne war durch das ganze Haus zu riechen.
Mit angehaltenem Atem verfolgte ich seine Gestalt, in der Hoffnung er würde mich nicht bemerken. Da er nicht mehr sonderlich zurechnungsfähig war erleichterte er mir das ganze. Mit einem Satz landete ich ihm Bad und schlug die Tür zu. Seufzend schaltete ich das Licht an und lief auf nackten Sohlen zur Dusche. Das warme Wasser würde mir jetzt gut tun. Ich stellte mich unter die Brause und ließ das Wasser los. Leise prasselte es auf meinen Körper und lief daran hinunter. Wusch all den Dreck und den Kummer von mir. Noch einmal dachte ich über alles nach. Über mich und Shane. Unsere Zukunft. Hatten wir überhaupt eine Zukunft? Zusammen? Ich schüttelte den Kopf und beantwortete somit meine eigene Frage. Niemals könnten wir bis an Ende glücklich werden. Nie käme: Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.
Unser Leben war kein Märchen das gut ausgehen würde. Es war real. Real das ich meinen Bruder liebte. Real das ich mich egal was kommt nach ihm verzehre. Real das falls es raus kommt wir beide ins Gefängnis müssten. Es war alles die pure Realität. Endlich gestand ich mir all das ein und entschloss mit Shane zu reden. Ich musste klar stellen was das zwischen uns war und ob da überhaupt etwas war. Vielleicht steigerte ich mich da auch einfach zu sehr hinein. Da wo Sex ist muss ja nicht gleich Liebe sein. Ich stellte das Wasser aus und trat in die lauwarme Luft des Bades. Die Spiegel waren beschlagen und verwerten mir somit einen Blick hinein. Fröhlich pfeifend trocknete ich mich seelenruhig ab als ich einen starken alkoholischen Duft war nahm. Shane.
Hektisch verdeckte ich meinen Körper und sah um mich.
"S-Shane?"
Eine starke Hand legte sich auf meinen Mund und ich kreischte in diese. Ich spürte einen großen breiten Körper hinter mir und versuchte mich zu drehen um meinem Angreifer in die Augen zu sehen. Er ließ es zu und kurz darauf sah ich in die grünen Augen meines Bruders. Hungrig sah er mich an und presste daraufhin seine Lippen auf meine. Eine Mischung aus Übel und Glück machte sich in mir breit.
Die Mischung aus Tabak und Alkohol bekam mir garnicht weshalb ich den Kuss auch abrach. So sehr ich ihn auch wollte so konnte ich das nicht genießen.
"Shane, werd erstmal nüchtern", bremste ich ihn als er wieder auf mich zu kam. Wieso betrank er sich auch so maßlos?
"Ich will dich, Claire. Jetzt."
Er sprach es mit solch einer Dringlichkeit das ich es ihm sofort glaubte. "Morgen."
Entschlossen sah ich in seine Augen und machte ihm klar das es mein letztes Wort sei. "Geh mit mir ins Bett. Bitte." Leise seufzte ich und nickte. "Komm schon." lächelte ich und zerrte ihn in Richtung Zimmer. Mit einem Stoß öffnete ich seine Tür und der atemberaubende Duft von Shane flog mir entgegen. Lullte mich komplett ein und beschwingte mich. Langsam drehte ich mich zu Shane und half ihm beim ausziehen. Bei jedem Kleidungsstück das er verlor beobachtete ich jeden kleinen Zentimeter seiner Haut. Wann würde ich denn jemals eine vergleichbare Chance bekommen? Richtig, nie. Bewundert und etwas erregt wanderten meine Augen an seinem Körper auf und ab und skanten jedes noch so kleine Detail. Seine starken Muskelstrieme die von einem zum anderen Körperteil übergingen. Seine goldbraune Haut. Selbst seine kleinen Härrchen sahen sexy aus. Erklärt mich für verrückt. Doch ich war diesem Mann vollkommen ausgeliefert.
Zusammen legten wir uns in sein rießen Bett und schlossen unsere Augen. Ich konnte seinen Brustkorb an meinem nackten Rücken auf und ab gehen spüren und lächelte in mich hinein. Egal ob mit oder ohne Zukunft, diesen Mann würde ich nicht gehen lassen. Niemals.
DU LIEST GERADE
Sibling
Roman d'amourVielleicht sind es ja nur pubertierende Hormone. Doch, wieso fühlt es sich dann so echt an? Mein Name ist Claire und ich erzähle euch von meiner verstörenden, vielleicht auch kranken Geschichte. Zuneigung dem leiblichen Bruder gegenüber. Gefühle...