Gelangweilt verdrehte ich meine Augen als Ralley eine weitere Kippe an seine Lippen setzte. Musste das denn sein? Er bringt sich Stück für Stück um und zahlt dafür auch noch Geld. Sinn? Nicht aufzufinden. Wir standen vor dem Starbucks und warteten auf irgendeinen 'Freund' von Ralley. Shane war nicht mitgekommen da er von unserem Vater auf ein weiteres Meeting geschleppt wurde, dabei war mein Vater noch nichteinmal dabei! Er sonnte sich auf einem Strand mit meiner Mutter und schickte Shane von einem Meeting zum anderen. Anscheinend startete er mit seiner Karriere voll durch. Natürlich freute ich mich für ihn, jedoch hatte ich auch Angst das er mal so endet wie mein Vater. Gefühlskalt und nur auf's Geld fixiert.
Aus der Ferne konnte ich eine breite Person erkennen die auf uns zulief. Lederjacke, zerzauste Haare, Tatto am Nacken...Kurzgesagt, ein typischer Bad Boy. Als er vor Ralley anhielt und sie sich begrüßten konnte ich sein Gesicht erkennen und sog scharf die Luft ein. Er sah wirklich heiss aus. Eisblaue Augen, braune Haare, eine gerade Nase. Wohlgeformte Lippen und leichte Bartstoppel. Eine ernsthafte Konkurrenz Shane gegenüber. Seine Augen trafen auf die meine und analysierten mein Erscheinungsbild. In diesem Moment fühlte ich mich so unwohl wie nie zu vor.
Ein grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. "Jason, und du bist?" "Claire, die Schwester von Shane." Jason schielte zu Ralley und sein grinsen wurde noch breiter. "Shane, sagst du? Bestell ihm schöne grüße." Verwirrt nickte ich und musterte sein Gesicht. Er sah wirklich außergewöhnlich gut aus. Wie konnte man nur so schön sein? Ein hässliches Rasseln ertönte aus Ralleys Handy worauf er abnahm und uns zu verstehen gab das wir leise sein sollten. Gespannt lauschte ich dem Gespräch: "Ja?" - "Mach kein Scheiss man." - "Willst du mich verarschen?" - "Sie sind hier?" Aufgebracht fuhr er sich durch die Haare und zog tief Luft ein. "Ich bin auf dem Weg." Mit zusammen gezogenen Augenbrauen steckte er sein Handy wieder in die Tasche und wendete sich an Jason. "Das war Orsan. So wies aussieht gibts ein paar Probleme und diese Pisser sind zu dumm das ohne mich zu klären. Wir verschieben das hier alles auf Mittwoch." Mit einem grinsen lief er zu mir und wuschelte durch meine Haare.
"Bis später kleine." Er wendete sich von uns ab und drehte sich auf halbem Wege nochmal um. "Kannst du Claire nach Hause bringen?" Empört wiedersprach ich: "Ich krieg das allein hin, Ralley. Wirklich." Mit einer herablassenden Handbewegung wandte er sich ab und lief in schnellen Schritten zu seinem Auto und stieg ein. So schnell kann es gehen...
"Also, mein Auto ist da vorne. Lass uns los gehen."
"Ich schaff das schon allein, du musst mich nicht fahren." Grinsend sah er mich von der Seite an und fuhr sich durch die Haare. Verdammt... "Schätzchen, ich muss vieles nicht und mach es trotzdem. Solange ich es will, also komm und steig ein."
Geschlagen trottete ich diesem verdammt gut gebauten Mann hinterher und stieg in sein Auto. Eigentlich kam mir das gerade recht, so konnte ich mir die lästige Busfahrt ersparen. Vor unserem Haus angekommen stieg ich aus und Jason hinterher. Was macht der Junge da? Ihn ignorierend lief ich zur unserer Haustür und steckte den Schlüssel in das Schloss, als ich aufeinmal zwei Arme an meinen Hüften spürte die mich ruckartig umdrehten. Keine Sekunde später fanden sich Jasons Lippen auf meinen wieder. Starr vor Schreck verkrampfte ich mich und realisierte erst Minuten später was ich hier eigentlich tat. Ein knallendes Geräusch ertönte, das von meiner Hand kam die auf seine Wange traf. Was dachte sich der Typ eigentlich? Denkt er er wäre so unfassbar geil das er einfachmal fremde Leute küssen konnte? Ganz sicher nicht. Nicht mit mir. Schnell schloss ich die Tür auf und knallte sie direkt wieder zu.
Als wenn das nicht schon genug wäre fand ich auch noch einen verdammt wütenden Shane dahinter der kurz davor war zu explodieren.
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Sibling
RomansaVielleicht sind es ja nur pubertierende Hormone. Doch, wieso fühlt es sich dann so echt an? Mein Name ist Claire und ich erzähle euch von meiner verstörenden, vielleicht auch kranken Geschichte. Zuneigung dem leiblichen Bruder gegenüber. Gefühle...