War ja klar!
Manchmal kam mir mein Leben eher wie eine Komödie vor, die für mich leider überhaupt nicht so lustig war. Ich wandte mich zu Arya und sah sie verständnislos an. "Weiß er das ein unerirdischer Gang aus einem gigantischen Labyrinth in sein Bad führt?" fragte ich. Meine Freundin grinste und schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht." kicherte sie leise. "Und es hätte auch keinen anderen Weg gegeben?" Wieder schüttelte sie den Kopf, machte dann aber eine beschwichtigende Handbewegung. "Keine Sorge, nach meinen Kenntnissen ist er gerad nicht da." "Na bei meinem Glück." nuschelte ich nur und folgte ihr. Das Bad war unverhältnismäßig groß und glich schon mehr einem überdachten Wasserpark. Dennoch fand Arya natürlich sofort die Tür und winkte mich nach einem kurzen Blick auf den Gang hinaus.
"Wir müssen jetzt aufpassen das dich niemand sieht, von Beelzebubs Palast aus wird es dann einfacher." erklärte meine Freundin und spähte vorsichtig um die Ecke. "Warum führt der Gang überhaupt hierher?" fragte ich, doch Arya zuckte nur mit den Schultern und ging weiter. Eine Weile kamen wir ungestört vorran und der Ausgang war wohl nicht mehr weit weg, als mir etwas an einer Wand auffiel.
"Das ist das Bild, das sich damals verändert hat." sagte ich und zeigte auf das Porträt von Leviathan. Gegenüber war immernoch der Spruch in dem Mosaikfenster zu lesen. Freiheit und Gerechtigkeit. Sind nur Illusionen. Fügte ich den Rest des Spruches in meinem Kopf an. "Wie, verändert?" fragte mich meine Freundin. "Ich hab dir doch erzählt das ich hier ein Bild sah, auf dem ich selbst abgebildet war und-" ich unterbrach mich selber und blieb mitten in der Bewegung stehen. "Was ist?" fragte Arya besorgt und legte mir eine Hand auf die Schulter. In meinem Kopf ratterte es, während ich versuchte alles zu verarbeiten. Was wenn... "Wie standen meine Geschwister eigentlich den Höllenfürsten gegenüber?" fragte ich und sah meine Freundin gehetzt an. Diese zuckte mit den Schultern. "Das ist jetzt nicht wichtig, wir haben keine Zeit, also komm!" wimmelte sie mich ab, packte meinen Arm und zog mich mit. Verwirrt lief ich ihr nach. Sie hatte sich genauso komisch verhalten, wie als ich sie das letzte Mal nach diesem Bild gefragt hatte. Auch war mir irgendetwas in ihren Augen aufgefallen, auch wenn ich nicht genau sagen konnte was.
Doch ich hatte nicht weiter Zeit darüber nachzudenken, denn Arya zog mich bereits weiter. Kurz darauf zog sie mich aus einem kleinen Seiteneigang, nahe des Haupttors. Von dort aus liefen wir aus dem Gebiet des Palastes heraus, wobei uns zum Glück niemand erwischte. Ich war mehr als erleichtert, dass niemand unseren Ausbruch bemerkt hatte. Kurz vor einem großen Wald blieb Arya stehen und drehte sich herum. "Gut, von hier aus ist Beelzebubs Palast nicht weit, dennoch werde ich uns teleportieren, denn in diesem Wald halten sich meist viele Dämonen auf." erklärte sie und ich nickte. Dazu musste man wohl sagen, dass 'nicht weit' in ihrer Sprache einen gesamten Tagesmarsch bedeutete, vorausgesetzt man war in der Lage drei mal so schnell zu laufen wie ein Mensch. Daher war es durchaus angebracht, dass sie uns teleportieren wollte. Doch bevor es so weit kam hörten wir hinter uns bereits einen lauten Ruft.
"Solltest du nicht in deinem Palast eingeschlossen sein?" fragte eine, mir leider bekannte, Stimme. Ich drehte mich herum und sah mich einem der besten Kämpfer der Hölle gegenüber. Sitri sah mich aus seinen grell orangenen Augen strafend an und schüttelte ungläubig seinen Kopf. "Ich dachte Luzifer hätte den Schild selbst errichtet, wie hast du das geschafft?" fragte er sichtlich verwirrt. Doch dann machte er eine wegwerfende Handbewegung und kam einen Schritt näher. "Weißt du das? Das kannst du deinem Vater auch selbst erklären, ich bin sicher er ist daran genauso interessiert!" lachte er und wollte nach mir greifen. Gerade als ich protestieren wollte stellte sich Arya vor mich und hielt ihre rechte Hand hoch. Um diese schlang sich lilaner Nebel, den Sitri nur verwirrt anstarrte. Arya murmelte ein paar unverständliche Worte auf einer anderen Sprache, dann ging der Nebel plötzlich auf Sitri los, der damit nicht gerechnet hatte. Dieser schloss überrascht die Augen, bevor er sie wieder ganz normal öffnete. Kurz war ein lilaner Schimmer in ihnen zu sehen, dann drehte er sich einfach weg und ging. "Was hast du gemacht?" fragte ich entgeistert. "Er wird jetzt glauben es sei nichts passiert." lachte meine Freundin und auch ich musste grinsen. Nichtmal der stärkste Dämon kam gegen ihre Magie an.
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Mein Name ist Morgenstern
Fantasy"Nichts wird dich mehr zerstören als die Erkenntnis, dass du dieses Leben führen musst. Egal was du tust, du wirst diese Schlachten schlagen, du wirst in diesem Krieg an vorderster Front kämpfen und du musst ihn gewinnen, denn er ist der Letzte." Vo...