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-Bir tek seni sevdim....- (Ich habe nur dich geliebt)

"Iclal kizim. Was ist los?", fragte mich mein Vater.
Ich war in seinem Arbeitszimmer. Die Wand war voll mit Juristischen Büchern und den Gesetzbüchern.
Mein Vater redete immer von der Gerechtigkeit, die es nicht immer gab, weswegen es für ihn ein Traum war, Jura zu studieren und Anwalt zu werden. Mein Vater war ein Goldstück. Er war sehr bekannt, er meinte in einer Welt wo das Geld regiert, das werde ich verhindern, bis ich noch leben werde insaallah."

"Baba es ist alles gut. Nur  Baran ist manchmal ein Sturkopf! Ich bin ein Jahr älter als er und er verhält sich so als wäre er mein älterer Bruder" Er sah mich an

"Du hast etwas anderes Iclal. Du bist eine andere Iclal geworden"

"Ich habe es langsam statt, dies zu hören.", erwiederte ich nur stur. Sollte ich meinen Vater sagen, dass ich einen Mann kannte, den ich Psychologisch betrachtet gar nicht kannte?

"Seit dem dein Opa gestorben ist bist du eine andere Iclal geworden. Du redest mit uns nicht, blockst deine Familie ab... Wir machen uns sorgen" sein Gesagtes brachte mich das ich eine Träne verlor, aber sie sofort weg wischte.

"Darf ich jetzt gehen?", mein Vater nickte und ich verließ mit schnellen Schritten das Zimmer. Lief die Treppen des Hauses runter.

"Anne ich nehme dein Auto!", schrie ich ohne auf eine Antwort zu warten.
Meine Tränen vermehrten sich und sie wollten nicht aufhören zu fließen.
Mein Gefühle hatte ich bis heute verdrängt. Wieso konnte ich es jetzt auch nicht? War mein Faß voll?

Ich fuhr die Straßen so schnell ohne auf die KM/H zu achten. Es war mir egal.
Mein Opa war gestorben, danach starb ich mit.

...
Vergangenheit
"Iclal bitte rede mit uns!", ich konnte nichts raus bringen. Meine Familie sah mich an, ich wollte kein Mitleid sondern, dass sie mich alle in Ruhe ließen!
Ich weinte nicht, schrie nicht, sprach nicht. Ich lebte nicht.
Damals war ich sechzehn Jahre. Ende meiner Pubertät. Ich erfuhr durch ein dummen Zufall, dass mein Opa verstorben war. Ihn ging es nicht gut, er war krank. Er ging jede Woche zum Krankenhaus. Ich besuchte ihn jeden Tag nach der Schule und brachte ihm seine türkische Zeitung.
An einem Tag war ich in seinem Zimmer, aber sein Zimmer war leer. Sein Bett war leer, sein Schrank ohne seine Klamotten.
"Tut mir leid, er ist heute Morgen verstorben" an dem Tag hatte ich Geburtstag ich wurde 17. Doch es war kein Geschenk, es war zu schlimm. Ich konnte nicht mehr Atmen, nicht mehr Schlafen.
Mein Opa war immer dann da, wo mein Vater nicht da war. Mein Opa und ich ähnelten uns, unsere Kälte, unsere Impulsivität, weswegen er mich verstand. Wir scheuten uns nie die Wahrheit zu sagen. Als er starb, war es so, als starb etwas in mir mit. Ich hatte ein Nervenzusammenbruch im Krankenhaus. An meinem Geburtstag, an seinem Todestag.
Ich wurde an dem Tag so reif. Die kindische Iclal distanzierte sich zu jedem und allen. Ich lernte das Beten und das Kuran lesen und versprach mir niemals jemanden meine Gefühlen zu zeigen. Ich saß einsam auf  einer Bank und weinte. Ich drehte jedem meinen Rücken, weinte abends alleine, ließ niemanden meinem Schmerz Teil haben.

"Alles gut?", hörte ich diese Stimme... Diese Stimme die ich zum ersten Mal hörte.

Ich hatte ihn bis heute nicht vergessen, doch er schon. Als wäre dies nicht passiert.

Dieser mir wildfremde Junge saß sich neben mich hin und sah wie ich in die Ferne.

"Manchmal tut es gut mit Menschen zu reden die man nicht kennt", brachte er nach langem Schweigen raus

"Keiner kann mich verstehen" antwortete ich

Ich war damals schon stur...

"Du hast es doch gar nicht versucht" Das erste mal drehte ich mein Gesicht in seine Richtung und sah in seinen grünblauen Augen.

BENI SEV'MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt