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Ich atmete tief ein und aus.

„Sag mir was machst du mit uns? Sag es mir Bilal? Ist es gerecht? Ist es fair? Ich leide genau so viel wie du!
Du tust so, als bist du der einzige der leidet!
Haben wir geheiratet, damit du mich bei schlechten Tagen bei meiner Mutter absetzten kannst? Hieß es nicht wie in den guten so auch in den schlechten Zeiten?"
Ich sprach ruhig. Er wurde ebenfalls ruhiger. Ich wusste nicht, was mich erwartete. Er startete den Motor und fuhr los.
Dieses Mal ging er seinen Sturkopf nicht nach.
Zuhause angekommen ging ich direkt unter die Dusche, was mir echt schwer fiel, da ich mich schwer halten konnte. Nach der Dusche zog ich mich an und ging ins Schlafzimmer. Wo Bilal ebenfalls anwesend war. Er lag auf unserem Bett. Ich wusste nicht, wie ich mich gegenüber ihn  verhalten sollte.
Ich legte mich ebenfalls ins Bett und Schloß meine Augen.

„Bilal kizimi üzme!", hörte ich meinen  Vater laut sagen. Ich hörte mein Vater seit langem nicht mehr so wütend sprechen.

„Ben sana onu üz diye vermedim! Aklini basina topla!" (Ich habe sie dir nicht gegeben, damit du sie verletzten kannst. Komm zu dir!)

Ich ging ins Wohnzimmer wo mein Vater mich liebevoll ansah. „Kizim benim" (Meine Tochter) Ich umarmte ihn. Bilal sah zu uns.
„Setzt dich doch", sah ich zu ihm. Doch Er schüttelte sein Kopf.
„Du musst dich ausruhen kizim. Deine Mutter hat Essen gemacht. Ich wollte es dir vorbei bringen", küsste er mich auf die Stirn und ging in die Flur, wo er sich seine Schuhe anzog. Ich begleitete ihn. Bilal dicht hinter mir. Ich roch seinen wundervollen Duft. Wie gern ich ihn umarmen würde.
Mein Vater sah liebevoll zu mir und ging anschließend.
Ich Schloß die Tür.
„Du musst was Essen", ging er in die Küche und ich ihn hinterher. Er legte mir ein volles Teller hin. Meine Mutter hatte mein Lieblingessen gemacht.
„isst du nicht?", fragte ich.

„Ich habe keinen Hunger" Ich ließ meinen Besteck bei Seite.

„Wenn du nicht ist, esse ich auch nicht." Er sah mir lange in die Augen, bis er aufstand sich was auf den Teller tat und sich zu mir saß.
„Bilal benim sadece sana ihtiyacim var" (Ich brauche gerade nur dich)
„Ich versuche alles was ich kann", sagte er und legte meine Tabletten auf den Tisch. Er füllte mein Glas mit Wasser.
„Ich gehe jetzt einkaufen? Brauchst du was?" Wenigstens sprach er mit mir. Ich schüttelte meinen Kopf. Er sah mir in die Augen und nickte.
„Ruh dich aus." Ich nickte und sah wie er die Wohnung verließ.
Sabr Sabr... Ich ging ins Bad und sah mich an. Dank dem Aufenthalt im Krankenhaus hatte ich sehr viel abgenommen. Meine Wangenknochen stachen heraus. Ich verlierte so schnell an Gewicht. Meine Augenringe waren nicht mehr so dunkel, wie vor paar Tagen.
Ich ging ins Schlafzimmer wo ich das Zimmer lüftete und die Bettlacken wechselte. Danach räumte ich das Kleiderzimmer auf.
Ich nahm die dreckige Wäsche und ging ins Bad wo ich die Wäsche in die Maschine worf. Ich musste auf andere Gedanken kommen.
Danach räumte ich die Wohnung auf und setzte mich ins Wohnzimmer.
Nach ein paar Stunden war Bilal da. Als er in die Wohnung kam sah er mich kritisch an.
„Hast du aufgeräumt?", fragte er. Ich nickte. Er zog seine Augenbrauen zusammen.
„Ich habe gesagt du sollst dich ausruhen" Ich zuckte mit meinen Schultern.
Er nahm die Tüte und ging in die Küche, wo er alles auspackte.
„Wann musst du in die Uni?", fragte ich ihn.
„Erst mal nicht", antwortete er.
„Ich will dein Studium nicht beeinflussen"
Er sagte dazu nichts. Er schwieg.

Bilal ging ins Schlafzimmer und zog sich sein Oberteil aus. Danach legte er sich ins Bett.
Wie gern ich mich zu ihn legen würde.
Meine Schwester rief mich an, weswegen ich in den Garten ging, wo ich meine Blumen Wasser gab.
„Wie geht es dir Ablam", ertönte meine Schwester am Telefon. Seit dem Krankenhaus hatte sie sich nicht viel blicken lassen. Sie fühlte sich schuldig. Doch ich versuchte mich n nicht weiter zu deprimieren. Weder ich noch Reyhan lag die Schuld.
Es sollte passieren und es war passiert. Was sollte ich, Reyhan, Bilal dagegen machen können?
Ich Schloß meine Augen.
„Behandelt dich Bilal gut?" Konnte man dies gut nennen.
„Abla wenn er dich nicht schätzt du weißt Baba ist Anwalt und er-„ Ich unterbrach sie.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein Reyhan?"

„Wenn er dich verletzt dann ja!"

„Ich lege jetzt auf", legte ich auf und schaltete mein Handy aus. Egal wie schwer die Situation sein würde. Ich würde meine Ehe nicht aufgeben. Die Ehe war kein Spielzeug. Wenn ich mich wegen Schwierigkeiten von ihm scheiden wollte, wieso heiratete ich ihn?
Ich schüttelte mein Kopf und ging ins Wohnzimmer, wo ich den Fernseher anschaltete. Ich achtete nicht wirklich was im Fernsehen lief, sondern in meinen Gedanken.
Ich stand auf, ging ins Kleiderzimmer, wo ich an unser Schlafzimmer vorbei ging und ihn schlafen sah.
So gerne würde ich zu ihm, ihn an sein Gesicht fassen, doch irgendwas hinderte mich. Wie sollte es mit uns weiter gehen?
Ich ging ins Kleiderzimmer, wo ich mir ein langen Rock anzog und meine Haare mit einem Kopftuch bedeckte. Mein Herz sehnte sich nach Allah. Ich war verzweifelt. Ich musste meinen Kummer rauslassen und das könnte ich nur im Gebet.
Ich verließ unsere Wohnung und stieg in das Auto. Seit Wochen fuhr ich kein Auto mehr. Ich fuhr schnell los und fuhr in die Moschee. Ich parkte als ich ankam und lief in die Moschee rein. Ich nahm in Ruhe mein Wudu und fing an mein Gebet zu verrichten. Es beruhigte mich, mein Inneres. Mein Herz schlug so schnell.
„Allahim gib mir Kraft. Gib mir und meinen Ehemann Geduld. Er soll sich an seine Liebe erinnern, allahim. Bilal soll gewisse Sachen einsehen. Bitte lass ihn nicht in seiner Selbstlosigkeit. Ben Asla ümidimi kesenlerden olmicam yarabim..." (Ich werde nie von denen sein, die die Hoffnung aufgeben)

BENI SEV'MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt