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"Ne tu ich nicht", wollte ich ins Auto steigen, doch er schloß die Tür zu.
"Iclal, mach nicht so"
"Du lässt mir doch keine andere Wahl! Du bist seit Monaten mit mir verlobt! Hängst du immer noch an Derya?", sein Lächeln verschwand.
"Das kann doch nicht dein Ernst sein!", ich zuckte auf.
"Sen bana ne hakkla bagriyorsun!" (Mit welchem Recht schreist du mich an)
"Iclal-", ich schnitt ihm ins Wort.
"Aber würde das die Iclal machen, mit ihrem Ex schreiben würdest du ausrasten! Hem suclusun hem güclü!" (Du bist schuldig und Stark)
"Was hast du gesagt?", er tat so als hätte er sich  verhört.
"Ich will Nachhause!", er schüttelte sein Kopf.
"Du hast keinen Ex Iclal!", brüllte er.
"Sen öyle san!" (Dann denk es so)
Er biss sich vor Wut seine Zähne zusammen und drückte mich stark gegen das Auto.
"Was soll das heißen?", er war wütend, sehr wütend.
"Bilal was soll das werden?!"
"Ich bin also nicht dein Erster?", fragte er so, dass ich eine Gänsehaut bekam.
"Ich bin auch nicht deine Erste! Von daher erwarte dies auch nicht von mir!", er schüttelte sein Kopf.
"Nein, nein", schlug er bei jedem nein aufs Auto. Ich zuckte zusammen.
"Du bist meine Erste und Letzte Iclal! Schau was du wegen unnötigen Eifersuchtsattacken mit unserer Beziehung anstellst!"
"Ich? Was stelle ich denn an?"
Er näherte sich mir. Er fasste an mein Gesicht und ging meinen Wangenknochen entlang. Danach blieb sein Finger an meiner Lippe stehen.
"Bu dudakları ilk ben öpmedim mi simdi?", fragte er so zerbrechlich, dass ich Heulen wollte. In seinen Augen fand ich ein kleines Kind. Ich zuckte mit meinen Schultern und nahm seine Hand von meinem Gesicht.
Ich stieg ins Auto und sah vom Rückspiegel, wie er seine Augen schloß und ins Auto stieg. Wir redeten nicht, nicht mal die Musik war an.
Als er vor meinem Haus ankam, hielt er an.
"Ich hoffe du weißt jetzt, wie ich mich fühle, dass du mit einer anderen zusammen warst, mit ihr Geschlechtsverkehr hattest, ihr deine Jungfräulichkeit geschenkt hast! Du-", er ließ mich nicht aussprechen.
"Iclal es reicht! Ich kann nichts dafür!", er schrie mich an und ich bekam Tränen. Wer Recht hatte, wusste ich nicht, war mir aber auch egal! Es tat mir weh.
Ich stieg aus und er raste davon los. Ich wischte meine Tränen weg und betrat das Haus.
Meine Mutter begrüßte mich und ich ging auf mein Zimmer.
Reyhan platzte mit einem "Was ist los", ins Zimmer.
"Nichts"
"Jaja. Eniste hat Baran angerufen, die gehen jetzt was trinken. Ihm geht es wohl schlecht" ich atmete tief ein und aus.
"Er hat es mit Erdem erfahren?"
"Indirekt. Er hat nur erfahren, dass ich einen Freund vor ihm hatte"
"Abla du hast doch Bilal geliebt, das kann man doch nicht als Beziehung zählen. Ihr hattet euch nicht mal geküsst"
"Wir sind trotzdem eine Beziehung eingegangen", sie atmete tief ein und aus.
"Abla. Erdem hat dich wirklich geliebt. Er wusste, dass du einen anderen liebst, ist trotzt deiner Sturheit mit dir in eine Beziehung eingegangen."

"Wenn ich so überlege, merke ich was ich für einen Fehler gemacht habe. Diese Beziehung war ein Fehler. Doch Erdem konnte nichts dafür, alles war meine Schuld", Reyhan nickte. Ich durfte keine Beziehung eingehen, wenn ich jemand anderen geliebt hatte. Das war falsch von mir.
"Was willst du wegen Bilal Eniste machen?", ich zuckte mit den Schultern.
"Ich lerne am besten für mein Exam", ging ich hoch auf mein Zimmer und lernte. Ich lernte bis 2 Uhr morgens. Doch Baran war immer noch nicht da. Anscheiend immer noch mit Bilal.
Ich ging runter in die Küche und kochte mir türkischen Kaffee.
Nach einer Stunde hörte ich wie die Tür geöffnet wurde. Baran sah mich fragend an.
"Iclal wieso bist du wach?"
"Habe auf dich gewartet", beantwortete ich ihm die Frage.
"Bilal geht es schlecht"
"Achso willst du mich auch beschuldigen?"
"Abla ich will gar nichst! Bilal auch nicht. Du kannst ihn nicht dafür beschuldigen, dass er mit Derya zusammen war! Er hatte ein Autounfall hinter sich, wie du weißt!", verteidigte er seinen Besten Freund.
"Trotzallem hat er nicht ein Recht auszurasten, weil ich ein Ex-Freund habe!", platzte es aus mir heraus.
"Du hast was?"
"Ich war mit Erdem zusammen", er vergrößerte seine Augen.
"Er ist wegen dir nach Amerika?! Abla ne yaptin?", ging er die Treppen hoch.
"Hep Iclal, hep!" (Immer Iclal, immer)
"Ich sage nichts dazu! Lass mich in Ruhe, will schlafen", knallte er die Tür zu.
Ich ging auf mein Zimmer und legte mich Schlafen.
..
Ich wurde wach, da mein Handy klingelte.
"Iclal kommst du zu uns? Wir schauen gerade wo wir dein Brautkleid kaufen wollen?", fragte sie.
"Canim. Ich wollte eigentlich in die Türkei und von dort alles erledigen"

"Wieso weiß ich davon nichts?", fragte sie.

"Habe es vergessen. Du musst ja auch gucken wegen deinem Brautkleid oder?"

"Ja deswegen habe ich gefragt"

"Wir hatten das mit Gül Anne schon geplant, in zwei Weichen direkt nach meinem Exam würden wir fliegen. Ich kaufe für uns 4 auch ein Ticket"

"4?"

"Du, Meine Mama, deine Mama und ich"

"Was ist mit Bilal?"

"Ich habe ihn gar nicht gefragt, keine ahnung. Er soll sich mit Baran absprechen, was die machen"

"Ist was passiert?"

"Ein kleiner Streit. Wird aber schon wieder"

"Tamam. Iclal ich muss jetzt auflegen. "

"Tamam canim", legten wir auf.

..
"Habt ihr schon nach einer Wohnung geguckt?", fragte mein Vater.

"Ja, aber die gefiel uns nicht", mein Handy blinkte auf.

"Wir sollten reden. Bin draußen warte auf dich", las ich mit aufgeregtem Herzen.

"Bilal ist gekommen", ging ich zur Haustür.

"Er soll rein kommen, wir Essen gleich", sagte meine Mutter. Ich nickte.

Ich zog mir meine Schuhe an und betrat das Parkplatz, wo er an seinem Auto angelehnt stand. Er hatte ein weißes Muskeltshirt und eine schwarze Hose an. Seine Haare waren frisch gewaschen, leicht nass.
Meine Schritte zu ihm wurden immer mehr, bis er auf mich Aufmerksam wurde und mir neutral ins Gesicht blickte.
Er öffnete mir die Autotür, doch ich sah ihn fragend an, doch er schwieg.
Ich stieg letztendlich ins Auto und er schloß die Tür.
"Meine Mutter hatte uns zum Essen gerufen", er sagte dazu nichts und fuhr weiter. Bei unserem Ort hielt er an und stieg aus. Ich stieg auch aus und sah ihn in die Ferne blicken.
"Hier hast du mir deine Liebe gestanden, doch ich Vollidiot? Habe es nicht Ernst genommen. Sag was du willst, ich war dumm, nicht reif genug, hatte Angst. Doch ich liebe dich! Wieso musst du die Vergangenheit rausholen und uns beide verletzten?"

BENI SEV'MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt