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Stunden verbrachte ich in der Moschee, bis ich merkte wie spät es wurde. Ich stand auf und zog mir meine Jacke drüber. Da sonst niemand in der Moschee anwesend war zog ich meine Schuhe an und verließ die Moschee.
Als ich mein Handy in die Hand nahm, sah ich unzählige Anrufe von Bilal. Schön so! Sollte er sich Sorgen machen. Er sollte sich daran erinnern, dass er eine Frau hatte. Ich legte mein Handy zur Seite und starte das Motor.
Nach fünfzehn Minuten war ich schon da. Ich parkte und betrat das Apartment. Ich öffnete die Tür und sah einen besorgten Bilal vor mir. Sein Gesicht war kreidebleich. Als er mich sah, sah er mir tief in die Augen. Ich sah wie er eine Träne verlor.
„Iclal", umarmte er mich und ich wusste nicht was ich aus Schock machen sollte. Ich hätte niemals mit so einer Reaktion gerechnet.
„Özür dilerim melegim" (Es tut mir leid mein Engel)
Ich löste mich von ihm und wischte seinen Tränen weg.
„Du hast mich so verletzt Bilal" Er nickte und atmete tief ein und aus. Er küsste mich mehrmals auf die Stirn. „Ich weiß.. Verzeih mir. Bitte. Iclal ich fehle dich an" Seine Tränen wurden immer mehr.
Er Legte meine Hand auf seine Brust, wodurch ich sein schnellen Herzschlag spürte.
„Ich war zu sehr in meinem Schmerz geritten. Ich habe gar nicht gemerkt, wie sehr ich dich ruiniere", sprach er weiter und mein Herz füllte sich mit Liebe. Seit Tagen gab es nichts Schöneres was ich jetzt hören wollte.
Ich umarmte ihn. „Bitte verzeih mir", flüsterte er.

„Ich verzeihe dir", flüsterte ich ebenfalls. Er versteckte seinen Kopf in meine Halsgrube.
„Wie konnte ich nur so selbstsüchtig sein?" Ich lächelte unter Tränen und war Gott so dankbar. Gemeinsam saßen wir uns auf die Terasse, wo wir uns auf die Hollywoodschaukel saßen, eng umschlungen.

„Sana bebeğimizi anlatmak isterdim, bir cok sefer İnan. Ama hep araya bisey girdi" (İch wollte dir von unserem Baby berichten, sehr oft . Aber es km immer etwas dazwischen)

Er sah mich an und nahm seine Hand in meine.

„Olan oldu Iclal. Sana bisey olsaydi?" (Es ist passiert, was wäre wenn dir was zustößen würde) Er fasste an meinem Gesicht und ich Schloß meine Augen.

Ich legte mein Kopf auf seine Brust und lauschte seinen Herzschlag.

"Lass uns nicht streiten" Ich spürte wie er zu mir sah.

„Eine Ehe ohne Streit geht nicht", sagte er und ich lächelte leicht.

„So oft haben wir uns gar nicht gestritten", sagte ich.

Als ich mich aufrichtig hinsetzte und in seine Augen sah lächelte ich. Mein Lächeln verschwand als ich an mein Baby dachte.

„Es tut mir leid, dass ich nicht auf unser Baby aufpassen konnte" Meine Tränen nahmen den Lauf und er sah mich liebevoll an. Wie sehr ich diese Blicke vermisst hatte!

„Hauptsache dir ist nichts passiert.. Mach dir keinen Kopf mehr. Es sollte passieren und es ist passiert. Schicksal", küsste er mich auf die Stirn und wischte mit seinem Daumen meine Tränen weg.

„Wir können immer ein Kind machen, Hauptsache du bist bereit, ich bin bereit. Aber du? Du bist nur einmalig Iclal. Vergiss das nicht" Seine Worte taten mein Herz so gut. Ich lächelte und legte mich wieder zu ihm. So schliefen wir ein.

..
Es vergingen drei Tage und mein Leben fand wieder seine Ordnung. Würde ich mich mit Bilal nicht vertragen, wusste ich nicht wie ich wieder mein Leben auf die Reihe bekommen würde.
Bilal war Zuhause am Lernen. Seine letzten Prüfungen standen an. Danach wäre er fertig und hätte sein Job in der Hand.
Er wollte seine eigene Praxis öffnen und selbstständig werden.
Während ich mein Referendariat gestoppt hatte. Ich könnte dann wieder anfangen wenn ich bereit dazu wäre.
Ich würde nächsten Monat wieder anfangen.
Auf dem Weg zu Reyhan kaufte ich eine Torte von der Bäckerei, da meine Blondie heute Geburtstag hatte.
Als ich klingeln wollte hörte ich Geschreie aus dem Haus.
„Caner wer ist diese Frau?", hörte ich Reyhan fragen.

„Wie oft habe ich gesagt, dass sie eine Arbeitskollegin ist?", rief er wütend.

„Ich habe gesagt, dass du dich von ihr fern halten sollst! Sie steht auf dich! Siehst du das nicht?", schrie Reyhan.

„Du bist doch durch Reyhan!", riss Caner die Tür auf und sah mich an.

„Hey Iclal", begrüßte er mich und ging mit schnellen Schritten aus dem Haus. Reyhan sah ihn wütend hinterher.

„Noluyor?", fragte ich sanft. (Was passiert hier)

Sie fing mit einem Mal an zu Weinen und ging ins Wohnzimmer.

„Er versteht es nicht!", versuchte sie zu Sprechen. Doch wegen ihren Schluchzern war es kaum deutlich was sie sagte.

Ich ging in die Küche und füllte das Glas mit Wasser.

„Hier trink was" Sie nahm es und trank es aus.

„Reyhanim, beruhig dich und erzähle mir alles in Ruhe. Für alles gibt es eine Lösung"

„Caner arbeitet in der Firma seines Vaters. Der Vater hat eine Sekretärin für ihn eingestellt. Bis hier hin kein Problem. Doch als ich ihn Essen brachte, habe ich gesehen wie sie ihn angeguckt hat! Heute Abend kam er sehr spät Nachhause und roch nach einen Frauenduft! E meinte daraufhin, dass er lange in der Firma gearbeitet hat mit ihr. Sie ist eine Schlange Abla. Immer wenn ich anrufe ist er nicht da, im Gespräch. Dövcem Ben onu!" (Ich werde sie schlagen)

Ich hörte ihr aufmerksam zu. Ich überlegte.

„Auch wenn sie was von Caner wollen würde Reyhan, Caner ist verheiratet mit dir! Vertraust du ihm nicht ?"

„Doch klar. Nur ich werde Zuhause verrückt. Während er arbeitet bin ich hier. Ich kann ihn nicht mal sehen wann ich will. Immer ist er beschäftigt"

Ich schrieb Caner „Reyhan hat heute Geburtstag! Ich hoffe du weißt das. Versuch sie zu verstehen und komm"

„Wofür ist die Torte?", fragte Reyhan. Ich lachte.

„Du hast heute Geburtstag?" Sie klatschte sich auf die Stirn.

„Wo ist Gonca?", fragte ich.

„In Ihrem Zimmer am Schlafen" Ich nickte.

Es war schon 14 Uhr. Meine Mutter kam ebenfalls und gab Reyhan ihr Geschenk. Paar Stunden saßen wir zu dritt und machten uns ein schönen Tag. Caner machte nicht den Anschein zu kommen.

Aufeinmal klingelte es.

Ein Mann mit einem Paket in seiner Hand. „Das ist für Frau Salkim" Reyhan kam und nahm ihm das Paket ab.

„Caner Salkim holt Sie um 20 Uhr ab. Bis dahin sollten sie fertig sein", sagte der Mann lächelnd. Reyhan nickte und verabschiedete sich.
„Acsana paketi" (öffne doch das Paket)

Sie öffnete es und drin war ein rotes bodenlanges Kleid. Mit weißen Jimmy Cho Schuhen.
Reyhan lächelte. „Eigentlich sollte er wissen, dass er mich mit so was nicht weicht kriegt, aber ey nur weil ich Geburstag habe" Meine Mutter schüttelte ihren Kopf.

„Ich gehe dann mal langsam Nachhause. Iclal du machst dann Reyhan fertig und bringst dann Gonca zu mir okay?"

„Wohin Anne?", fragte ich.

„Ich muss kochen für Azad. Er kommt früher Nachhause.

Ich nickte und meine Mutter umarmte uns und ging.

„So wie schminken wir dich?", nahm ich mein Pinsel zur Hand. Da ihr Kleid rot war schminkte ich sie in dunkleren Tönen und ihre Lippen mit einem Rot, exakt die Farbe des Kleides. Danach lockte ich ihre Spitzen.
„Voila"

„Abla ellerine saglik" Gonca krabbelte im Raum rum.

„Es ist schon 20 Uhr, geh so lange runter", sagte ich. Mit einem Mal klingelte es. Caner schrieb mir.

„Wir kommen heute Nacht nicht. Morgen gegen Mittag wären wir da. Könntet ihr auf Gonca aufpassen?"

„Natürlich", schrieb ich ihn schnell und ging mit Reyhan runter.
„Hab ein schönen Abend! Lass dir von niemandem deine ehe ruinieren" Sie nickte und umarmte mich.

„Du bist die beste, weißt du das?" Ich nickte.

Sie stieg ins Auto und sie führen los. Ich ging zurück ins Haus, wo ich Gonca auf meinem Arm nahm und mich mit ihr Beschäftigte. Ich gab meine Hoffnung nicht auf. Irgendwann würde Bilal und ich genau so einem Kind haben. Aber ich bräuchte Zeit. Jetzt könnte ich nicht.
...
Ein etwas langweiliges Kapitel. Viel Spaß beim Lesen.

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