BENI SEV'ME

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6 Monate später.
Es waren nun 6 Monate vergangen, dass Reyhan nicht mehr mit uns wohnte. Ich sah Reyhan fast jeden Tag. Sie hatte sich in einer Fernuni beworben und vorbereitete sich Zuhause vor.
Baran und Dilan waren standesamtlich verheiratet und morgen wäre die Hochzeit in einem sehr großen Hochzeitssaal. 
Es machte mich traurig. Reyhans Name im Haus zu erwähnen war tabu. Sie war im 7. Monat schwanger. Die letzten 2 Monate.
Ich hatte mein Exam erfolgreich bestanden.
Ich schrieb Bilal und schminkte mich ab. Dilan hatte heute ihren Hennabend. Ich schloß meine Augen und die Tränen flossen mir meiner Wange entlang.
Mein Vater hatte klar und deutlich gesagt, dass er Reyhan niemals verzeihen würde.
Mein Vater wurde zu einem anderen Menschen. Er aß nicht so viel und war lustlos. Er vermisste seine Tochter, seine lebendige Reyhan.
Ihr Zimmer war so, wie es immer war. Mama wischte ab und zu Staub.
Aber Reyhan war in sehr guten Händen. Caner hatte seinen Job in der Firma seines Vaters als Betriebswirt bekommen. Er liebte Reyhan und war immer für sie da. Caner war ein gold Junge. Ich bin so froh, dass er der Vater meiner Nichte war.
...
"Iclal steh auf", ich machte meine Augen auf. Baran stand vor mir. Er umarmte mich.
"Ich vermisse sie", brachte er brüchig raus.
"Ich auch", ich umarmte ihn so fest und lächelte.
"Sie wird nicht kommen oder?", ich schüttelte mein Kopf.
"Sie traut sich nicht.", er atmete tief ein und aus.
"Wäre da mein Stolz nicht", ich nickte und meine Mutter kam ins Zimmer. Sie sah so müde aus. Wann schlief sie denn? Die Art meines Vaters verletzte sie.
Wo mein Vater arbeiten war fuhr sie immer zu Reyhan.
"Geht runter frühstücken wir fahren gleich zum Frisuer", wir beide nickten und aßen.
Nach dem Frühstück wollte ich meiner Mutter helfen.
"Kizim, geh du dich fertig machen. Ich erledige das", ich nickte leicht und ging hoch auf mein Zimmer.
Baran platzte in mein Zimmer rein.
"Es ist meine Hochzeit! Und meine Schwester kommt da nicht hin oder was?"
"Was erwartest du Baran?", er atmete tief ein und aus.
"Baran-", er schnitt mir ins Wort.
"Hala mi abla? (Immer noch) verstehst du mich nicht?"
"Kardesim benim! Menschen machen Fehler, es sind sechs Monate vergangen. Bald wird sie ihr Kind auf die Welt bringen.. Was möchtest du, dass Reyhan sagt, ja meine Familie wollt' mich nicht mehr? Ich verstehe dich und wie ich dich verstehe, doch ben ablayim!" (Ich bin ne große Schwester)
"Sie waren verlobt. Wenn die paar Monate warten würden, was würde schon passieren? Wie Naiv kann man sein Iclal"
"Caner liebt sie und ihr Kind über alles"
"Iclal Baran!"
Baran ging aus meinem Zimmer raus. Ich zog mir ein weißes Tshirt und eine zerissene Jeansjacke an. Darunter eine schwarze skinny Hose.
Meine Mutter und ich führen zum Friseur. Meine Freundinnen Misran und Acelya waren da schon. Da die beiden meine engsten Freunde waren, wollte ich, dass sie auch kommen.
"Anne, denkst du Reyhan wird kommen?"
"Ich habe sie versucht zu überreden, doch sie hat Angst"
"Angst von der eigenen Familie!"
"Mir macht es nicht Spaß heimlich zu meiner Tochter zu fahren! Und ich lasse es nicht zu, das das Kind ohne uns aufwächst. Nur weil ich Schweife heißt es nicht, dass ich aufgegeben habe!"
"En cok sen yoruluyorsun Anne.." (Du bist die, die am meisten erschäpft ist)
"Gelde onu yüregime sor, kizim"
(Frag das mal meinem Herzen)
Ich konnte dazu nichts sagen, als wir beim Frisuer ankamen warteten sie bereits auf uns. Meine Freundinnen ließen sich dezend schminken und bei mir sah das bisschen kräftiger aus.
Meine Haare wurden gelockt und an die Seiten gesteckt.
Als wir bezahlt hatten, verbrachten wir mit den Mädels paar Stunden.
"Iclal du gehst doch zun Saal vor oder?", fragte mein Vater. Ich nickte.
"Gemeinsam mit Acelya und Misran", mein Vater lächelte.
"Fahrt dann schon mal los", wir drei nickten und fuhren zum Saal. Reyhan war seit Stunden nicht online. Danach packte ich mein Handy weg.
Gemeinsam mit den Mädels fuhr ich ins Saal.
"Acelya kommt Adnan auch?", fragte Misran. Sie schüttelte ihren Kopf.
"Er ist auf der Hochzeit seines Freundes"
Adnan war der Verlobte von Aceyla.
"Und Miran?", fragte ich. Miran war der Freund von Misran.
"Er wird kommen. Baran und Miran studieren ja zusammen", ich nickte.
"Die sind bald fertig oder?"
"Ja, noch ein Semester", ich nickte.
Als wir im Saal ankamen, nahm ich aus dem Kofferraum die große Kiste Schokolade und Kolonya.
Wir betraten das Saal.
"Iclal das Kleid steht dir so!", ich lächelte
"Sagol canim", antwortete ich.
"Hat Bilal nichts dazu gesagt? Miran würde mich killen", ich schüttelte mein Kopf.
"Wahrscheinlich wird Bilal mich auch killen. Aber das war das einzige Kleid was schön war"
Kleid: Bild
Es war 17 Uhr und die Gäste fingen an zu kommen. Eine nette Dame begrüßte mich. Sie lächelte mich warmherzig an, bis sie mein Ring an meinen Finger sah.
"Sen bekar degil miydin?", fragte sie mich und verwirrte mich. (Warst du nicht single)
"Hayir ben uzun zamandir nisanliyim" (ich bin seit langem verlobt) die Frau verzog ihr Gesicht.
"Bukadari da olmaz! Ben Ogluma seni istiyordum!" (Das kann nicht sein! Ich wollte dich für meinem Sohn)
Ich wusste nicht, ob ich Lachen oder Weinen sollte.
Misran sah mich geschockt an.
"Wer sind sie?", fragte ich.
"Dilans Tante!", sie war auf 180.
Auf einmal kam mir alles in den Sinn. Der Cousin von Dilan. Der Junge namens Barış.
"Ich hatte Seyid amca gesagt, dass ich kein wille habe. Er sollte es ihnen sagen"
"Hat er aber nicht! Was für eine Frechheit!", viele schauten uns an. Ich war sehr überfordert.
"Iclalim", hörte ich seine wundervolle Stimme und sah ihn an.
"Bilal bu kiz senin nisanlinmi?" (Ist das deine Verlobte) Bilal nickte genervt. "Evet Rozdar Teyze"
"Wieso sagt mir dein Vater nicht, dass sie Baris nicht will! Wir warten seit Monaten!", Bilals Augen blitzten auf.
"Er ist nicht mein Vater! Wie sie nicht meine Hala sind!", er zog mich vom Saal weg.
"Beruhig dich", versuchte ich ihn zu beruhigen,
"Ich beruhige mich nicht! Dieser Mann macht das extra man!"
"Bestimmt hat Seyit Amca es vergessen"
"Sakin! Verteidige ihn nicht!"
"Wieso bist du so stur!", er drehte sich nicht um. Er stand stehen.
"Zu Dilan zu Seyit Amca! Nur weil dein Vater kein Mann war! Dilan ne yapti sana? (Was hat Dilan dir angetan)
Vielelicht hat sie einen Bruder gebraucht"
Er sah zu mir.
"Du verstehst mich nicht!"
"Dann erkläre es mir doch"
"Es macht kein Sinn mit dir zu Reden!"
"Ach?", er ging aus dem Saal raus. Ich atmete tief ein und aus. Wir begrüßten weiterhin die Gäste.
Bis Dilan und Baran in den Saal kamen. Barans Blicke scannten den ganzen Saal, doch er fand die Blondine mit den blauen Augen nicht...