Kapitel 1: Ein Fund in Quel'Thalas

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Die Dinosaurier brüllten, als sich die Fersen der Amanispäher in ihre Flanken bohrten, und stürmten dann los.
Es war nicht leicht, einen Weg zu finden, der an Tristessa und dem verfluchten Heim der Neruben vorbei ging -und das in einem großen Bogen.
Dadurch waren sie gezwungen, den Umweg über die steilen Hügel hinter ihrem Dorf zu nehmen.
»Is es nur so 'n Gefühl, Zel, oder hat der Häuptling wirklich was gegn dich?«, fragte Kizyizra, als sie die ersten Hügel hinter sich gebracht hatten.
»Weiß ich nich, Zyi.«, erwiderte Zelzulavo und spornte den grün geschuppten Dinosaurier, auf dem er saß, an. »Jednfalls will er mich aus 'm Weg habn, soviel is klar.«
»Haste 'nen Plan, wo er dich aus 'm Weg habn will?«
»Nee, keine Ahnung, Zyi.« Der Fluss, die Grenze zwischen dem Immersangwald von Quel'Thalas und den Geisterlanden, kam näher. »Ging das echt so schnell?«
»Wirklich weit entfernt von der Grenze waren wir jetzt auch nicht...«, meinte Kizyizra.
»Beunruhigend genug, findeste nich?« Zelzulavo stieg ab und befahl dem Dinosaurier, zurückzulaufen. »Diese Elfn könnten uns ganz einfach tötn.«
»Dazu müssn sie erst rausfindn, wo wir sind.« Kizyizra grinste ihn an.
»Das kann nich lang dauern bei denen.«, widersprach ihr Zelzulavo und ging ein paar Schritte Richtung Todesschneise -nur um dann nach hinten zu stolpern und Kizyizra das Zeichen zum Unsichtbarmachen zu geben.
»Zel? Was 'n los?«, fragte diese besorgt.
»Da, guck ma! Eine Elfnkutsche...sind wohl auf 'm Weg nach Tristessa...« Er zeigte auf ein golden geschmücktes Gefährt, das von zwei reinweißen Pferden gezogen wurde und tatsächlich Richtung Geisterlande fuhr...oder nicht fuhr.
»Wenn sie angeblich auf 'm Weg sind, warum bleibn die dann stehen?«
»Sei still und guck!«, fuhr sie Zelzulavo an und starrte auf die Kutsche, wo sich eine Tür öffnete und zwei Blutelfen ausstiegen, ein männlicher und eine weibliche.
Die Elfe trug ein kleines Kind auf dem Arm und legte es auf den Boden, um eine Hand des Elfs zu nehmen.
Die andere, noch freie Hand legten sie auf einen Stein, der wohl ein Gedenkstein sein sollte, und fingen an, irgendwelche Wörter auf Thalassisch zu singen, scheinbar ein Klagelied, zumindest hörte es sich so an.
Die Untoten in der Todesschneise starrten die beiden Elfen an, die dadurch sichtlich nervös wurden, doch die richtige Katastrophe begann erst, als goldenes Licht durch die Luft tanzte.
Lautes Knurren und andere ekelerregende Geräusche kamen unter den Untoten auf und sie bewegten sich langsam, aber sicher, auf die beiden Elfen zu.
»Quel danil!«, brüllte der Elf und ein Dutzend Lichtbälle schossen auf die Horde der Untoten zu.
Die Elfe war bereits in die Kutsche geflüchtet, und auch der Elf tat es und gab den Befehl zum Losfahren, nachdem er gemerkt hatte, dass es aussichtslos war, mit Licht auf Untote zu schießen.
Die Kutsche verschwand ratternd hinter einigen Hügeln, doch die Untoten hielten auf den Grabstein zu.
»Zel, wolln die etwa die Leiche ausgraben?!«
»Nee, schau genauer hin.«
Kizyizra strengte ihre grünen Augen an und kniff sie zu Schlitzen zusammen, um erkennen zu können, was die Untoten wollten, wenn nicht das Grab verwüsten.
Dann weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen.
»Nein...Nein! Zel, sie wollen das Baby!«
»Genau.« Zelzulavo grinste. »Und wir auch. Und wer wird es wohl eher bekommn?«
Ein Lächeln huschte über Kizyizras Gesicht. »Wir.«

Das Geheimnis kennt nur Quel'ThalasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt