Kapitel 25: Sylvanas... verfluchte Banshee...

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»Was zur...«
Senzas rote Augen richteten sich auf die merkwürdigerweise blauhäutige Elfe mit ebenfalls roten Augen.
Sie hielt einen violetten Pfeil in der Hand, den sie gerade auf die Sehne ihres Bogens legte und auf ihn zielte.
»Du...« Senzas Augen wurden zu Schlitzen. »Du warst das also...verfluchte Banshee...«
»Was war ich?«, fragte die Elfe mit hallender Stimme, was sie als Banshee auszeichnete.
Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der Val'kyr, die sie begleiteten, zögerte er auf einmal.
Er konnte eine Banshee ohne weiteres nicht töten, das wusste er, also was sollte er tun?
»Meine treuen Verlassenen...«, wandte sich die Banshee an die Untoten hinter ihr ohne ihren Blick oder ihre Aufmerksamkeit von Senza abzuwenden. »Ich will, dass ihr das Gift auf die Amani schießt...sofort!«
»Jawohl, Lady Sylvanas.« Die Katapulte mit den grünen Bomben schossen vor und als sie die Tempelstufen trafen, entstand grüner Giftnebel.
Verzweifelte Schreie tönten von den Amani zu ihm herüber.
Senza fasste einen Entschluss.
Mit wenigen Schritten gelangte er zu den Baumgruppen am Rand des Schlachtfeldes und von dort hangelte er sich Richtung Zul'Aman.
Doch das hinderte die Banshee, Sylvanas, nicht daran, ihn mit einem Hagel aus Pfeilen zu verfolgen.
Oft sah es so aus, als würde sie ihn gleich treffen, dann wieder nicht, dann wieder.
Und dann traf sie.
Ihr Pfeil durchbohrte Senzas Brust und er schrie auf...und verschwand.
»Eine Illusion?«, murmelte Sylvanas fragend. »Kein Magier benutzt sie, aber er?«
»Tatsächlich...« Lor'themar verfolgte den Weg, den Senzas Illusionen auftauchten und verschwanden. »Das sehe ich zum ersten Mal...«
Senza erreichte Zul'Aman.
Er hatte Glück, auf der zweiten Tempelstufe zu leben, denn in seinem und Zelzulavos Zelt hatte er noch ein paar Giftmasken...unter anderem seine eigene.
Dann lief er wieder los, sein erstes Ziel war Malika, da er wusste, wo sie war.
Doch als er bei ihr ankam, trug sie bereits eine Giftmaske.
Auf ihrem Schoß lag der Kopf ihres Vaters, Ana'jin.
Er lag im Sterben, so viel war klar.
Malika weinte bereits aus lauter Verzweiflung.
Als Ana'jin tot war, änderte sich daran nur, dass sie einen schmerzerfüllten Schrei von sich gab, der wohl ihren ganzen Seelenschmerz ausdrückte.
Dann stand sie auf. »Komm, Senza. Wir werden Zelzulavo finden!«
Senza nickte und folgte ihr.
Sie fanden ihn auch recht schnell.
Er lag auf der ersten Tempelstufe, viele Pfeile steckten in seinem Körper, es war klar...es gab keine Hoffnung mehr für ihn.
»Vater...« Senza strich ihm über die Stirn.
Zelzulavo begann schwach zu lächeln und hustete, bevor er redete. »Da untn, Senza...da untn is meine alte Familie...die Dunkelspeertrolle sind da...«
»Willst du sie sehen, Vater?«
»Nee, ich...bin 'n Verräter, wie du...«
Die Bezeichnung Verräter ließ Senza zusammenzucken.
»Es ist nich sicher, zu wem du gehörst...«, fuhr Zelzulavo fort. »Die Blutelfn haste verratn, weil du bei uns lebst, die Amani auch, weil du mit den Elfn trotz allem Kontakt hältst...Senza, jetzt is deine Chance! Entscheid dich für 'ne Seite! Wenn du jetzt zum Häuptling gehst, wird er an deine Loyalität glauben...«
»Vater...« Tränen stiegen in Senzas Augen.
»Alles wird gut, Senza...« Der Troll lächelte und streichelte Senzas Kopf.
Dann fiel seine Hand zurück auf den Boden.
Zelzulavo war tot, und er war mit einem Lächeln gestorben.

Das Geheimnis kennt nur Quel'ThalasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt