Kapitel 36: Der Tod ruft, er wartet nicht länger

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Deathwing schrumpfte weiterhin und nahm weiter Senzajins Aussehen an.
Doch die Verwandlung blieb plötzlich stehen.
»Jetzt töte dieses Monster einfach, bescheuerte Blauhaut!«, brüllte ein Ork hinter Vol'jin.
Unweigerlich hob er seine Hände, sie lagen auf dem Heft seines krummen Schwertes, das nun auf den Hals des Lindwurms tippte.
Die Dunkelspeertrolle sahen entsetzt zu Boden, auch Vol'jin wollte am liebsten wegsehen.
Das Schwert pfiff durch die Luft.
Tränen entflohen den Augen des Drachen.
Rotes Licht kam und entschwand, Deathwing war weg.
Auf dem Boden lag Senzajin, keuchend, mit der brennenden Wunde von der Dämonenseele an seinem Arm.
Blut breitete sich um ihn aus.
»Senzajin!« Nikaya stürzte zu ihm und kniete sich neben ihn.
Ihr bodenlanges Gewand sog das Blut auf wie ein Schwamm.
»Ist er weg?« Senzajins Stimme klang müde, so lebenslustlos...
»Du meinst Deathwing?«
Senzajin nickte.
Nikaya sah um sich, sie konnte ihn tatsächlich sehen...er stand genau neben ihr.
»Nein, er ist noch hier.«
Senzajin hustete und spuckte Blut. »Sag ihm...er soll...verschwinden...«
»Wie überaus erfreulich.« Sylvanas wandte sich schulterzuckend ab. »Das Monster stirbt, die Sin'dorei werden jubeln.«
»Deathwing.«, schoss es auf einmal aus Nikaya heraus. »Kannst du Sylvanas töten?«
Seh ich so aus? Ich bin nur noch eine machtlose Seele. Aber du könntest sie töten...
»Warum ich?«
Bist du nun Mitglied meines Schwarms, oder nicht?
»Bin ich, aber warum...«
Dann verwandle dich und verheere alles, was dich stört. Nur zu, der schwarze Schwarm erwartet deinen Beitrag...
»Gut, aber nicht jetzt.« Nikaya sah zu Vol'jin.
Er stand noch immer an derselben Stelle, das Schwert in seiner zitternden Hand klapperte.
»Vol'jin, können wir zu den Hütten dort drüben und uns um Senzajin kümmern?«
Vol'jin nickte blass und mied den Blickkontakt zu Senzajin, dem die Tränen nun ungehindert über die blutverschmierten Wangen liefen.
»Kionan...holt sie, ich bitte euch...«, sagte er immer wieder zwischendrin. »Holt Kionan hierher...«

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»Kionan?« Ihr Vater trat in das kleine Haus in Sturmwind.
»Was ist, Vater?« Kionan stand auf und trat zu ihm. Das kleine Mädchen in ihren Armen lachte vergnügt.
»Die Wachen sagen, im Hafen will jemand mit dir sprechen...es ist dringend.«
Kionan nickte und ging aus dem Haus, wo sie überrascht feststellte, dass ein Reiter auf einem Pferd auf sie wartete.
Noch ein wenig irritiert nahm sie seine Hand, ließ sich auf den Pferderücken ziehen und krallte sich an dem Mann fest, während der das Ross Richtung Hafen lenkte.
Dort angekommen ritt er geschwind zu den Docks und blieb an einem stehen.
Bereits von weitem hatte Kionan sie gesehen: Die Kanus der Dunkelspeertrolle.
Kionan stieg ab und ging zu den Trollen, ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihr aus.
»Was wollt ihr von mir?«, fragte sie dann die Trolle auf derer Sprache.
»Wir sind auf spezielln Wunsch hier.«, erwiderte eine Trollin. »Eins unserer Familienmitglieder stirbt, Ihr kennt 's sehr gut...«
»Vol'jin?«
»Nee.« Die Trollin schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Senzajin.«
»Se...Senzajin?!« Kionan schien es, als sei ihr Herz ein Flummi geworden, der wild durch Netze von Gefühlen sprang und Teile von ihnen mit sich riss. »Wa...Was ist passiert?! Warum...Warum liegt er im Sterben?«
»Deathwing hat die Kontrolle über Senzajin übernommn. Um ihn zurückzuholn musstn wir ihn...« Hinter der Trollin sahen mehrere zu Boden. »...so schwer verletzn, dass Deathwing seinen Körper verlässt. 's hat zwar geklappt, aber er hat zu viel Blut verlorn.«
»Er wollt dich sehn, Elfie.«, fügte ein Troll hinzu. »Das wollt er sehr gern.«
»In Ordnung.« Kionan nickte entschlossen. »Nehmt mich mit.«

Das Geheimnis kennt nur Quel'ThalasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt