»Zelzulavo!« Kionan lief erleichtert in die Hütte, in der einige kleine Feuer brannten. »Ihr seid ja wieder d...«
Sie blieb ruckartig stehen, sodass Mali genau in sie hineinlief.
»Kionan? Was is 'n los?«, maulte die und stellte sich neben sie -nur um dann auch noch wie versteinert stehen zu bleiben.
Sen lag in seiner Hängematte, wie immer, doch Zelzulavo saß auf einem Schemel neben Kizyizra, deren lebloser Körper schlaff in ihrer eigenen Hängematte lag.
»I...Ist sie tot?«, fragte Kionan geschockt.
Zelzulavo antwortete nicht.
Mali und Kionan gingen leise zu ihm, doch auch dann reagierte er nicht.
Seine Augen waren mit leerem Blick auf Kizyizra gerichtet und Tränen liefen über seine Wangen.
»Zelz...«
»Mali.« Mit einem flehenden Blick legte er Malis Hand auf Kizyizras. »Bitte.«
Das kleine Trollmädchen sah erst überrascht aus, dann nickte es entschlossen und konzentrierte sich auf die sterbende Amani.
Licht tauchte um sie herum auf und sammelte sich in Kizyizras Wunde.
Dann verschwand das Licht und mit ihm die Wunde.
Doch Kizyizra blieb bewusstlos.
»Ich konnt sie nur heiln, Zelzulavo...da is irgndwas, das will, dass sie stirbt...«, murmelte Mali und trat zurück. »Ich könnt Vater und Mutter holn, aber die hattn 'n anstrengndn Tag...sind meistns sehr aggressiv, wenn ich sie dann noch wecke...«
»Wenn sie bis morgen noch durchhalten kann...« Zelzulavo sah hoffnungslos auf seine blutverschmierten Hände. »Gibt es denn noch Hoffnung für sie?«
»Bestimmt. Mach dir keine Sorgen, Zelzulavo.« Kionan lächelte ihn aufmunternd an.
Der Troll nickte schwach.
»Können wir noch was für euch tun?«
»Nein, geht lieber schlafen...«
Die beiden Mädchen nickten und verließen die Hütte so leise wie möglich.~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠
Nachdem die beiden Mädchen gegangen waren stand Zelzulavo auf und kramte in einem Regal, bis er fand, was er gesucht hatte.
Eine kleine Flasche mit Gift, die er an Sens Lippen setzte.
Ohne zu zögern ließ er das Gift in Sens Mund laufen und dann legte er den kleinen Jungen zurück in die Hängematte.
Er musste nicht sehen, wie es ihm ging, jetzt, wo Kizyizra kurz vorm Tod stand.
Würde sie überleben, würde er Sen aufwachen lassen.
Und wenn sie sterben würde, würde er Sen weiterhin jenes Gift verabreichen, bis Kizyizras Körper verbrannt worden war.
Dann müsste er sich Ausreden ausdenken, aber die Wahrheitsgemäßeste wäre immer noch: Sie ist auf eine Reise gegangen, von der sie nicht mehr zurückkehren wird.
Allein der Gedanke daran ließ sein Herz schmerzen.
Doch was war die Gegenwart im Gegensatz zur möglichen Zukunft?~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠~♠
Ana'jin schlug den Vorhang beiseite.
Zelzulavo schlurfte bereits durch die Hütte, um etwas zu Essen zu kochen.
»Mali sagte, Kizyizra sei was zugestoßn.«, sagte der Heiler und lächelte gequält, als der blaue Troll zusammenzuckte. »Und dass sie was in sich hat, das ihrn Tod fordert.«
Zelzulavo nickte und versuchte, nicht zu Kizyizra zu sehen.
Der Anblick wäre einfach zu schmerzvoll.
»Was is mit Sen?«
»Ach, der...der is nur ziemlich erschöpft wegn gestern...«, log Zelzulavo aalglatt. »Lass uns versuchn, so leise wie möglich zu sein...«
Ana'jin nickte und schaffte es tatsächlich, ohne Laute zu Kizyizra zu kommen.
Dann begann er, sie zu untersuchen...
Und dann kam die Antwort, vor der Zelzulavo sich die gesamte Zeit so gefürchtet hatte.
»'s tut mir leid, Zelzulavo. 's gibt keine Hoffnung mehr für Kizyizra.«
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Das Geheimnis kennt nur Quel'Thalas
FanfictionQuel'Thalas. Die Heimat der Sin'dorei, der Blutelfen. Beschützt von den Borklingen. Erobert von den Amani und Zandalari, die jetzt in den Geisterlanden ihr Unwesen treiben. Die Geschichte nahm ihren Anfang an einem Ort, nicht weit von Tristessa entf...