Kapitel 24: Trommeln der Schlacht

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Schreie, Trommeln, metallische Klänge...
Eine Hand, die aufgeregt und dennoch sanft gegen seine Wange schlug, weckte Senza.
Er öffnete seine Augen und erkannte Kionan.
»Senza, du musst aufstehen! Jetzt! Ich werde dir helfen, aber wir müssen von hier verschwinden!«, rief sie und half ihm, aufzustehen.
Obwohl Senza die Hilfe für unnotwendig hielt, ließ er es zu.
Im Moment wollte er einfach nur nahe bei Kionan sein.
»Was ist denn passiert?«
»Die Armeen von der Horde und der Allianz haben Zul'Aman gefunden...wir müssen jetzt schnell die Gefangenen befreien und sie auf unserem Geheimweg zu den Truppen bringen. Und dann verschwinden wir beide von hier!«
Senza nickte. »Ich kann allein laufen.«
»Sicher?« Kionan sah ihn zweifelnd an.
Wieder nickte er.
Kionan ließ ihn los und dann rannten sie was das Zeug hielt zu den Gefangenen.
Kionan ließ die Schlingpflanzen verschwinden und Senza zerstörte den Rest mit bloßen Händen.
»Bruderherz!« Nikaya flog in seine Arme und fing an, vor Freude zu weinen.
»Ich dachte, du hasst mich?«, fragte Senza verwirrt.
»Das war gelogen...«, nuschelte Nikaya und drückte ihn fester an sich.
»Na dann...« Senza lächelte und umarmte sie ebenfalls. »...Schwesterherz.«
Der Moment wurde allerdings jäh unterbrochen.
»Schnell! Die Waldläufer fangen an zu schießen!«, rief Kionan aufgeregt und scheuchte sie zu ihrem Geheimweg. »Beeilt euch! Wenn ihr hier runter und dann links lauft kommt ihr genau hinter den Truppen heraus!«
»Ja...« Die Draenai nahm Nikayas Hand und zog sie hinter sich her. »Vielen Dank für alles!«
Senza merkte auf. »Direkt hinter den Truppen?« Seine Augen wurden rot. »Dort, wo die Waldläufer sind, oder?«
»Ja, waru...«
»Sehr gut!« Senza stürmte los, den Weg hinunter und weiter.
Als er das Ende fast erreicht hatte, machte er sich unsichtbar und schlich weiter.
Tatsächlich waren dort die Waldläufer, die unablässig einen Hagel aus Pfeilen auf die Amani feuerten.
Senzas Familie starb.
Doch diesmal war Senza besser vorbereitet.
Er hatte mit Kionans Hilfe Magie in seinen Dolchen aufgenommen, die er jetzt einsetzen wollte.
Er holte aus, und als er seine Dolche die Luft durchschneiden ließ, entstanden leuchtende Narben, die auf die Waldläufer zusausten und sie Reihe um Reihe dem Erdboden gleichmachten.
Warnrufe der Allianzer ertönten und die restlichen Elfen fuhren herum.
»Na bitte.« Eine von ihnen drängte sich nach vorne, zückte zwei Dolche und stürmte auf ihn zu. »Da ist er ja.«
Zu ihrer und aller Überraschung steckte Senza seine eigenen Dolche wieder weg und empfing die Blutelfe mit bloßen Händen.
»Nicht weiter!«, kreischte Nikaya -die irgendwann mit den anderen Gefangenen gekommen war- und stolperte näher.
Die Elfe kam überrascht zum Stehen und sah fragend zwischen Senza und Nikaya her.
Nikaya trat neben sie, hob Bogen und Pfeile eines gefallenen Waldläufers auf und legte einen Pfeil auf die Sehne. »Er ist mein Bruder. Du...kannst ihn nicht töten. Und wenn doch, dann...« Sie lächelte und richtete den Pfeil auf sie.
Die Elfe zögerte und sah kurz zu den anderen Elfen, als wolle sie fragen, was sie tun sollte.
Senza wartete, doch an seiner Augenfarbe änderte sich nichts.
»Schießt jetzt!«, brüllte jemand und ein violetter Pfeil schoss durch die Luft.
Senza war sein Ziel.
Doch der Pfeil traf nicht, denn Senza erwischte den Schaft und drehte den Pfeil in Richtung Elfe, ohne dass sich die Schnelligkeit des Pfeils änderte.
Diesmal traf der Pfeil.
Die Elfe schrie und klappte zusammen.
Und dann war sie tot.

Das Geheimnis kennt nur Quel'ThalasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt