Kapitel 32: Troll-Time

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Viele Wochen später:

Es war einer der seltenen regnerischen Tage, wo das Meer ziemlich aufgewühlt war.
Alle Trolle saßen in Vol'jins großer Hütte, die durch Zelte drumherum erweitert worden war, und alle fanden Platz.
Und Senzajin war...na ja, er war krank.
Den Splitter der Spähre hatten die Priester der Trolle erfolgreich ausarbeiten und in Durotar verstecken können, doch die Wunde schien nicht zu wollen, dass Senzajin diese Sache überlebte und bestrafte ihn mit Fieber, ständigem Blutverlust, Erkältungen und anderen Krankheiten.
»Vielleicht brauchn wir 'n geschlossenen Raum, Chef?« Eine Druidin sah ihn fragend an. »Dass er sich erkältet und so 'n Heilungsprozess verhindert, liegt wahrscheinlich daran, dass hier ständiger Durchzug ist. Vielleicht könntn wir ihn zum Dorf an der Küste bringn, dort habn wir 'n luftdichtes Zelt.«
Vol'jin nickte gedankenverloren und betrachtete den fiebernden Blutelf, der ununterbrochen etwas vor sich hinmurmelte, ob im Schlaf oder im Wachsein, in beiden Fällen war er nur halb bei Bewusstsein.
»Chef! Chef!« Ein Schamane trampelte die Treppen zu ihnen hoch. »Chef!«
»Was is 'nn los, Zuni?«
»Boote...viele von ihn'n! Sylvanas scheint erst zu ruhn, wenn sie ihn...« Zunis Blick fiel auf Senzajin, dessen Oberkörper teilweise von Verbänden verdeckt war. »...getötet hat.«
»Gut.« Vol'jin richtete sich auf. »Nehmt die Waffn. Wir werdn unser Familienmitglied schützn, egal wie ›verdorben‹ 's nach Sylvanas'Meinung is.«
Zuni salutierte und verschwand wieder, woraufhin Waffenklirren ertönte und Rufe.
»Ich bitte dich, bei ihm zu bleibn.«, wandte sich Vol'jin an die Druidin. »Ich werde Sylvanas davon abhalten, zu ihm zu kommen.«
Die Druidin nickte.
Vol'jin wandte sich ab und ging die Holztreppe, die sich in einem Halbkreis an den unteren Teil der Hütte schmiegte, hinunter.
Der Hauptraum war fast leer, viele Trolle waren bereits vollbewaffnet im strömenden Regen und in Reih und Glied vor der Dunkelspeerfeste aufgestellt, Raptoren mit gebleckten Zähnen stärkten ihre Reihen.
Schamanen bauten eine Hülle aus Luft auf, die den Regen von ihnen abhielt und sie bis zum Strand der Insel sehen ließ.
Vol'jin konnte schon die Untoten unter Sylvanas' Kommando den Strand erreichen sehen, und auch die ehemalige Waldläufergeneralin war bereits da und maschierte allen voran auf die Trolle zu.
Wie so oft zierte ein spöttisches Lächeln ihr Gesicht.
Vol'jins Blut begann zu kochen und wie bei vielen anderen Trollen färbten sich seine Augen rot.
Er kämpfte sich nach vorne durch und empfing Sylvanas und ihre Truppen mit einem gespanten Bogen.
Zu seiner Überraschung war auch ein Ork bei ihnen.
»Cromash!«, zischte Vol'jin, als die Truppen vor ihnen zum Stehen kamen. »Was hast 'nn du für 'n Grund, hier aufzutauchn?«
»Garrosh wollte, dass ich Windrunner überwache...und ich schwöre dir, Garrosh ist der Meinung, dass das hier vollkommen richtig ist.«, erwiderte der General und zuckte mit den breiten Schultern. »Auch wenn mein Befehl lautet, den Blutelf lebendig zu ihm zu bringen.«
»Niemand bringt eins meiner Familienmitglieder zu Garrosh!«, fauchte Vol'jin und schoss absichtlich gegen die Palme hinter Cromash, knapp an seinem Kopf vorbei. »Erst recht keine kieferlosn, verfaulendn Leichn, die sich als Kämpfer ausgebn...oder als Waldläufer
Sylvanas wollte gerade empört etwas erwidern, doch Cromash unterbrach sie. »Kriegshäuptling Garrosh will doch nur gegen ihn kämpfen...und gucken, ob er sich als würdig erweist, ein Kämpfer der Horde zu werden.«
»Senzajin is und bleibt 'n Kämpfer der Dunkelspeere!«
»Warum so starrsinnig, Blauhaut?«
»Was meinst du, Grünhaut?« Vol'jins Augen verengten sich zu Schlitzen.
»Du kannst ihn uns einfach geben, oder wir müssen das in einer Schlacht entscheiden.«
»Orks und Untote können mich mal...«, murmelte Zuni. »Sie können uns nicht besiegn, Chef. Nich wenn wir Berserker spieln.« Er tippte auf seine roten Augen. »Auch wenn Sylvanas ihre Val'kyr hat, sie is nich unbesiegbar, Chef.«

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