Kapitel 22: Zurück in Zul'Aman

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»Kionan!«, rief ihr Zelzulavo aufgeregt zu. »Schnell! Die Späher habn was gesichtet!«
»Was denn?« Kionan stand auf und wandte sich mit neugierigem Blick von den Gefangenen ab. »Kommt Mali etwa wieder?«
Sie konnte nicht verhindern, dass ein wenig Enttäuschung in ihrer Stimme mitschwang.
Zelzulavo lachte brüllend. »Nee, viel besser! Komm, ich zeig 's dir!«
Er winkte sie zu einem Ende einer der vielen Tempelstufen und zeigte gen Norden.
Viele Amani kamen ihnen von dort entgegen.
Kionans scharfes Elfenauge erkannte etwas schwarz-rot-hautfarbenes, doch die Trolle waren auch für ihr Auge noch zu weit weg.
»Was haben die da bei sich?«, fragte sie mehr zu sich selbst als zu Zelzulavo.
»Keine Ahnung. Wolln wir 's herausfindn?«
Kionan nickte aufgeregt.
»Dann ma los!« Noch immer lachend rief Zelzulavo einen Raptor und hob erst Kionan hoch, bevor er selbst aufstieg.
»Wir kommen gleich wieder!«, rief Kionan den Gefangenen noch zu, dann verschwand der Raptor hinter den Tempelstufen und lief Richtung Amanitrolle.

»Siehst du das, was ich sehe?«, fragte Kionan entsetzt.
»Ja...leider...«, gab Zelzulavo zurück.
Die Amani blieben stehen.
Vier von ihnen trugen eine Barre, auf der jemand lag...Senza.
Sein gesamter Körper war voller Wunden und auf seinem Rücken schien er von einer Sprengladung getroffen worden zu sein.
»Beeilen wir uns!« Zelzulavo sah erst zu Kionan, und als die nickte, packte er Senza und zog ihn ebenfalls auf den Raptor.
Dann stürmte der Dinosaurier zurück zu den Tempelanlagen.

Bei Zelzulavos Zelt angekommen, stiegen sie von dem Raptor, der sofort wieder davonlief.
Zelzulavo hob Senza hoch und trug ihn ins Innere des Zeltes.
Dort legte er ihn mit dem Rücken nach oben auf die weiche Matte, die sein Bett darstellte.
»Und jetzt?« Kionan sah verzweifelt aus.
»Hol Ana'jin.«, erwiderte Zelzulavo grimmig. »Wenn du ihn herbestellt hast, lauf bitte 'n Amani entgegn und frag sie, was passiert is.«
Kionan nickte und flog mithilfe ihrer Flügel zu Ana'jins Hütte.

»Ana'jin!« Sie rannte zu dem Troll, der gähnend durch seine Hütte schlurfte. »Du musst kommen, schnell!«
»Ruhig, Nachtelfie, was is passiert?«, versuchte der Heiler sie zu beschwichtigen.
»S...Senza ist schwer verwundet...«
»Was?! Oh, verdammt...« Ana'jin eilte an ihr vorbei.
Kionan seufzte, sie wusste, dass, wenn Ana'jin besorgt war, die Heilung noch viel besser laufen würde.
Plötzlich erinnerte sie sich an Zelzulavos zweite Bitte.
Lauf bitte 'n Amani entgegn und frag sie was passiert is.
Sofort drehte sie auf dem Absatz um und flog in die dunkle Nacht hinaus, um die Amani zu finden, was ihr auch recht schnell gelang.

»Warum der Elf verletzt is?«, fragte ein Troll. »Er hat uns 'n Arsch gerettet.«
»Und warum hat er auf dem Rücken diese...Brandnarben?«, hackte Kionan weiter nach.
»Elfn sind schon komisch...«, fuhr der Troll fort. »'s war so: Die Elfies dachtn, 's wär sinnvoll, 'ne Bombe hochgehn zu lassn, hauptsache, der Elf stirbt mit ihn'n. Tja, dann is die Bombe hochgegangn und der Elf war bewusstlos. Hat aber immer wieder Zul'Aman gemurmelt, so wusstn wir, wohin mit ihm.«
»So ist das...« Kionan verbeugte sich dankbar. »Vielen Dank.«
Dann flog sie zu den Gefangenen, wo Nikaya sie bereits sehnlichst erwartete.
»Kionan, war es Zaeith? Geht es ihm gut?«
»Ja, es war Zaeith.«, bestätigte Kionan. »Aber ob es ihm gut geht, oder gut gehen wird, müssen wir noch gucken.«

Das Geheimnis kennt nur Quel'ThalasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt