Kapitel 23: Krieger, greift an!

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Es waren mehrere Tage vergangen, bis Senza wieder zu sich kam.
Er sah wild und verwirrt um sich, schien allerdings nicht zu erkennen, wo er war.
»Senza!« Kionan beugte sich über ihn.
»Kionan? Wo...bin ich?« Senza sah sie verwirrt an.
Kionan nahm seine Hand und lächelte erleichtert und mit Tränen in den Augen. »In Zul'Aman. Zelzulavo und Malika werden bald kommen...«
Senza zog sie zu sich, bis Kionan fast mit ihrem gesamten Oberkörper auf seinem lag.
»Senza, was...« Kionan versuchte, sich wieder hinzusetzen, doch Senza war stärker.
»Die Zeit, die sie noch nicht da sind, will ich ausnutzen.«, wisperte ihr Senza in ihr Ohr.
Kionan lief rot an und versteifte sich.
»Ist etwas?«
»N...Nein...Nichts...«, winkte die Elfe ab und ließ ihren Kopf auf seiner Brust liegen.
»Du bist total warm, Kionan.«
»A...Ach...es ist nur so...ich komm ja damit zurecht, wenn ich weiß, dass uns gerade niemand über den Weg läuft, verstehst du? Und jetzt...«
Sie sah hoch.
Senza war eingeschlafen.
Das war nicht schlimm, sie genoss es oft, ihn schlafend und bewusstlos zu betrachten.
Das Problem war, dass er sie an sich drückte und nicht mehr losließ.
Und obwohl er schlief veränderte sich die Stärke seines Griffs kein bisschen.
Wie zum Kuckuck sollte sie jetzt aufstehen?!
Ein Geräusch hinter ihr ließ sie zusammenzucken.
So gut es ging drehte sie ihren Kopf nach hinten.
Ganz schwach erkannte sie einen männlichen blauen Troll und einen weiblichen grünen Troll.
»Malika, Zelzulavo...« Kionan lachte verzweifelt. »Hilfe...«
»Was macht ihr denn da?«, fragte Malika -also Mali, die allerdings erfolgreich ihre dritte Silbe ka verdient hatte- peinlich berührt.
»Er benutzt mich als lebendiges Kuscheltier...« Kionan lachte. »Und er lässt mich einfach nicht los!«
»Achso.« Zelzulavo hob mit spielerischer Leichtigkeit Senzas Arme hoch, sodass Kionan wieder aufstehen konnte.
»Meinen Glückwunsch, Malika.« Sie umarmte die Trollin.
»Danke, Teddybär.«
»Was?«
»Na, du bist ja Senzas lebendiges Kuscheltierchen.« Malika lachte amüsiert.
»Zieh mich nicht damit auf!« Kionan lachte dennoch mit.
»Er ist also aufgewacht...«, wechselte Zelzulavo das Thema.
»Ja, und es geht ihm einfach perfekt.«, erwiderte Kionan trocken. »Was man hoffentlich sehen kann.«
Tatsächlich lächelte Senza im Schlaf seelig vor sich hin, als würde er etwas wunderschönes träumen.
»Nun ja...jetzt wird es voll im Zelt...«, murmelte Senzas Vater und suchte noch alles für einen vierten Schlafplatz heraus.
»Ich kann auch gehen...« Kionan sah nach draußen, wo die Sonne wieder unterging. »Die Nacht gehört mir. Ich werde ein nachtaktives Tier suchen und mich mit ihm anfreunden.«
»Wie du magst, Kionan. Du bist vollkommen frei...« Die Blicke, die Zelzulavo und Malika hinter ihrem Rücken tauschten, sagten allerdings das Gegenteil.

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»Gefunden.« Der Lordregent der Sin'dorei, Lor'themar, zügelte sein golden gerüstetes Schlachtross. »Und wer hätte das gedacht?« Er nickte Vol'jin, der vor ihm auf einem Raptor saß, lächelnd zu. »Ich grüße, alter Freund.«
»Grüß' zurück, Mann.« Vol'jin legte seine drei Finger an die Stirn und salutierte. »Ihr seid auch hinter 'n Amani her?«
»Nein.« Lor'themar schüttelte den Kopf und warf kurz einen verstohlenen Blick zu Senzas Familie. »Eher, wegen den Gefangenen der Amani. Die Allianz steht da hinter uns.«
»'s hört sich an, als ob da noch was kommt...«
»In der Tat. Es gibt eine Elfe unter uns, die ihre Eltern rächen will. Dafür muss sie den Verräter töten.«
»'n Verräter?«
»Zaeith Sonnenläufer.« Ein Schatten legte sich auf Lor'themars Gesicht. »Er lebt bei den Amani.«

Das Geheimnis kennt nur Quel'ThalasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt