»Wir machn es wie immer: unsichtbar, ranschleichn, tötn, weiter. Kapiert?«, fragte Zelzulavo noch immer grinsend.
»Ja, aber jetzt schnell! Sie sind fast da!« Kizyizra sprang von der grünen Anhöhe hinab in das ausgestorbene Land der Todesschneise.
Zelzulavo folgte ihr und brachte grinsend einen Untoten nach dem anderen um.
Zu ihrem Glück waren die anderen Untoten zu sehr auf das mittlerweile vor Angst schreiende Baby fokussiert.
Um von noch mehr Glück zu sprechen: Kizyizra wurde durch das angsterfüllte und verzweifelte Geschrei des Babys noch mehr zu Eile gezwungen, dass sie sich fast wie ein Wirbelsturm durch die Reihen der Untoten kämpfte -und sie drehte sich wirklich!
Während sie also noch die letzten Meter zurücklegte, hielt Zelzulavo ihr den Rücken frei.
»Hab 's!«, brüllte Kizyizra ihm auf einmal zu und er spürte einen Windzug an seinem Rücken, bevor er überhaupt merkte, dass Kizyizra an ihm vorbei Richtung Geisterlande stürmte. »Los jetzt, da hintn kommt Faulbein!«
Zelzulavo sah sich um.
Was bitte meinte sie mit Faulbein?
Ein Schlag an seinem Bein erinnerte ihn daran, dass er noch immer von Untoten umgeben war...oder besser, umzingelt.
Ein riesiger faulender Fleischklops humpelte auf ihn zu und brüllte.
Ein Untoter sprang zu Zelzulavo -der sich nicht daran erinnern konnte, auf den Boden gefallen zu sein- und riss das Fleisch bei seinem Schienbein auf.
Zelzulavo schrie vor Schmerz und versuchte, das Skelett, das mit seinen knochigen Fingern in die Wunde griff, von sich zu stoßen.Kizyizra blieb stehen und drehte sich um.
Eine Gruppe von Untoten hatte sich um einen blauen Körper gescharrt, der schwach um sich schlug, vor allem nach einem Skelett, das irgendetwas an seinem Bein tat.
»Zel!«, schrie sie und rannte mit dem längeren Dolch, den sie bei sich hatte, in der Hand zu dem kleinen, faulig riechenden Pulk.
Allerdings kam von recht unerwarteter Seite Hilfe: Faulbein, der riesige Fleischklops mit der langen Kette in der mehr oder minder als Hand erkennbaren Hand, trampelte alle Untote nieder, bis auf den, der an Zelzulavos Bein zugange war.
Doch als das Skelett von ihm abließ, blieb auch nicht mehr als ein kümmerlicher Haufen Knochen übrig.
Faulbein grinste ob dieses so leicht errungenen Sieges und streckte eine Hand nach Zelzulavo aus.
Allerdings landete die Hand vor dem Troll auf dem Boden.
»Komm, stütz dich auf mich, Zel!« Sie hielt ihm eine Hand hin. »Mach schnell, wir müssen wech hier!«
Der Troll nickte schwach und rappelte sich auf.
Dann liefen die beiden Amani los, Faulbein folgte ihnen, die riesige Kette wie ein Lasso umherschwingend.
Sie schlug neben ihnen auf den Boden, hinter ihnen und wirbelte jedes Mal eine gewaltige Staubwolke auf, und selbst das kam den Trollen zu Hilfe.
Faulbein war kurz abgelenkt, und jedes Mal kamen sie der Grenze näher, bis sie endlich überschritten war.
Faulbein brüllte und ›verschwand‹ wieder im nicht vorhandenen Dickicht in der Todesschneise der Geisterlande.
»Das habn wir wohl überlebt...« Kizyizra sah ihm lächelnd ins Gesicht. »Wieder mal.«
Zelzulavo schien sie gar nicht zu hören.
Sein Blick war auf die stark blutende Wunde gerichtet und seine zitternden Finger strichen sanft über den Rand der Wunde.
»Komm, wir gehn weiter. Das muss versorgt werdn...«
Der Troll nickte nur gedankenverloren.
»Glaubst du, du schaffst 's noch bis zum Dorf?«
»Wahrscheinlich...«
»Dann gehen wir mal lieber auf Nummer sicher.« Kizyizra beschwor ein Teufelsross und half Zelzulavo, aufzusteigen.
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Das Geheimnis kennt nur Quel'Thalas
FanfictionQuel'Thalas. Die Heimat der Sin'dorei, der Blutelfen. Beschützt von den Borklingen. Erobert von den Amani und Zandalari, die jetzt in den Geisterlanden ihr Unwesen treiben. Die Geschichte nahm ihren Anfang an einem Ort, nicht weit von Tristessa entf...