Roman Bürki & Erik Durm

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POV Erik

"Erik ich muss mit dir reden", sagte mein Freund Roman in einem ernsten Ton. "Klar, was ist los?", fragte ich besorgt. Wenn Roman so sprach war immer etwas schlimmes passiert.

Roman antwortete nicht und in seinen Augen traten Tränen. "Scheiße Romi, was ist los?", fragte ich angsterfüllt. "Setzt dich bitte neben mich auf die Couch Erik." Ich tat wie mir geheißen wurde und schaute den Schweizer besorgt und gleichzeitig fragend an.

Er umklammerte meine Hand und sagte:"Ich hab Krebs Erik, im 4. Stadium." Mit weit ausgerissenen Augen starrte ich ihn an. "Nein, nein das kann nicht sein. Sag mir das das nicht stimmt", schrie ich verzweifelt.

Roman guckte mich bedrückt an. "Es tut mir leid." Ich schluchzte laut auf und klammerte mich an Roman fest. "Wie lange?", wimmerte ich. "Die Ärzte geben mir noch ein Jahr." Fuck, das konnte doch nicht wahr sein. Warum hasste das Schicksal mich so? Warum musste mir erst meine Oma und jetzt auch noch meine große Liebe durch den Krebs genommen werden?

In mir breitete sich eine zerstörerische Wut aus und ich sprang von der Couch auf. Heiße Tränen liefen mir über die Wangen während ich zu unserem Wohnzimmer Schrank ging und sämtliches Geschirr auf den Boden warf. Das konnte doch alles nicht wahrsein.

Roman umfasste mich von hinten und umschloss meine Hände fest. Ausgelaugt und erschöpft ließ ich mich gegen ihn fallen und schluchzte vor mich hin. Roman hielt mich fest und murmelte mir beruhigende Worte ins Ohr. Eigentlich müsste ich derjenige sein, der ihn festhielt und stark für ihn war, fiel mir in diesem Moment auf. Meine Schluchzer verstummten langsam und ich wischte mir letzten Tränen aus dem Gesicht. Ich schwor mir, dass ich ab jetzt Roman zu liebe stark sein würde und alles in meiner Macht Stehende tun würde, um ihn glücklich zu machen.

"Es tut mir leid Roman", entschuldigte ich mich bei ihm für meinen Ausbruch. Roman gab mir eine Kuss auf die Haare und fragte:"Kannst du mir versprechen, dass wir unsere letzte gemeinsame Zeit genießen und uns all unsere Träume erfüllen?" Ich nickte:"Was immer du willst."

Lieber Erik,
wenn du diesen Brief ließt kann ich leider nicht mehr bei dir sein. Ich danke dir für dieses wundervolle Jahr. Nein nicht nur für dieses Jahr, sondern für all diese schönen Jahre an deiner Seite. Dank dir hatte ich die schönste Zeit meines Lebens. Wir haben in diesem Jahr so viele schöne und verrückte Dinge gemacht. Ich habe dich, meinen Traummann, in Las Vegas geheiratet und nur unsere engsten Freunde und Familienmitglieder waren dabei. Unsere Flitterwochen haben quasi sechs Monate gedauert, solange wie meine Gesundheit es zu ließ. Wir haben unseren Job als Fußballprofi an den Nagel gehängt und  waren in den USA, auf Hawaii, wo wir skinnydipping gemacht haben. Es ging weiter nach Asien, Australien, Neuseeland und Skandinavien. Du hast mit mir alle Städte besucht, die ich schon immer mal sehen wollte und mir alle meine Träume erfüllt. Gemeinsam besuchten wir die chinesische Mauer, haben die Nordlichter bestaunt, sind auf Safari gegangen, waren im Disneyland... Ich könnte hier noch stundenlang sitze und dir all diese Erlebnisse aufzählen, aber dann würde der Brief endlos lang werden. Unsere zwei letzten Monate waren hart, ich war ständig im Krankenhaus, aber hätte ich dich nicht gehabe, hätte ich schon längst aufgegeben. Jeden einzelnen Tag hast du mir ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert, egal wie schlecht es mir oder auch dir ging. Es tut mir so unendlich leid, dass du soviel durchmachen musst. Erst mit deiner Oma und jetzt auch mit mir. Du bist so ein wundervoller und liebenswürdiger Mensch, du hast das alles nicht verdient. Du bist so ein starker Mensch Erik, das habe ich immer an dir bewundert. Du hast nie aufgeben und hast immer mit mir zusammen gekämpft. Ich habe eine letzte Bitte an dich Erik, ich möchte, dass du glücklich wirst. Bitte Trauer mir nicht dein ganzen Leben lang hinterher, verbring Zeit mit unseren Freunden, verlieb dich neu und bekomm Kinder. Du wolltest immer Kinder mein Schatz und glaub mir du wirst ein toller Vater. Ich werde auch nach meinem Tod immer bei dir sein und über dich wachen. Ich hoffe du hast ein wunderschönes und gesundes Leben. Du hast alles Glück dieser Welt verdient. Ich liebe dich für immer Erik Durm, Dein Roman.

Langsam tropften meine Tränen auf den Brief, den Marco mir eben nach Romans Beerdigung gegeben hatte. "Hier",hatte Marco gesagt und mir einen Umschlag gereicht,"den hat Roman mir gegeben. Ich sollte ihn dir nach seiner Beerdigung geben." Ich hatte nur genickt und war auf schnellsten Wege nach Hause gefahren, um Romans Brief zu lesen. Und hier saß ich nun mit Tränen überströmten Wangen in gedenken an die Liebe meines Lebens. Bis eben hatte ich keine Lebensmut mehr gehabt und mich von allen Menschen, vor allem von meinem besten Freund Marco komplett abgeschottet, aber ich wollte Roman seinen letzten Wunsch erfüllen. Der Schmerz über seinen Tod würde zwar nie vergehen, aber ich wollte für ihn weiterleben.

Ich griff zu meinem Handy und wählte eine mir nur zu gut bekannte Nummer. Nach mehren tuten nahm er endlich ab. "Reus?" "Hey, Marco ich bin's Erik. Wollen wir heute noch was machen? Ich möchte nicht so alleine sein." Ich hörte ein erleichtertes aufatmen von Marco. Er war wahrscheinlich froh, dass ich endlich wieder unter Menschen gehen wollte.

Es wird noch lange dauern, bis ich diesen Verlust einigermaßen bewältigen kann, aber dieser Anruf war ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Ich hoffe euch gefällt der OS💘ich hatte letztens als ich den geschrieben hab irgendwie extrem Lust mal was traurigeres zu schreiben🤷🏼‍♀️😂Ich würde mich sehr über Feedback freuen😊💗

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