Fußball Oneshots

Cristiano Ronaldo & James [2/2]

Die nächsten Wochen saß Cristiano gemeinsam mit seiner Clique immer bei uns am Tisch, er war in der Schule ständig an meiner Seite und auch nach dem Unterricht verbrachte ich viel Zeit mit ihm oder auch gemeinsam mit ihm und Lucas. Wir unternahmen ständig etwas zusammen und er stand mir immer zu Seite. Ich schaute ihm beim Fußballtraining zu, wir verbrachten gemeinsam Zeit bei einem von uns, schauten Serien, kuschelten und redeten meist bis tief in die Nacht. Ich konnte mir mein Leben ohne ihn schon fast gar nicht mehr vorstellen. 

Außerdem merkte ich, dass sich aus der anfänglichen Schwärmerei, die ich für Cristiano empfand, nun echte und vor allem tiefe Gefühle entwickelten und ich war dabei ein tiefes Vertrauen zu ihm aufzubauen, welches mir manchmal fast schon Angst machte. Ich vertraute ihm meine tiefsten Gefühle an. Ich erzählte ihm von meinem Leben vor dem Unfall, meine damalige Leidenschaft für Fußball, von dem Unfall, den Gefühlen danach und von den schrecklichen Schmerzen damals. Ich wusste selbst nicht genau warum, aber ich konnte Cristiano Dinge erzählen, die ich nicht mal meinem Therapeuten gesagt hatte. 

„Woran denkst du?", fragte Lucas, mit welchem ich gerade zusammen in seinem Zimmer chillte. „Ach nichts", lenkte ich ab, doch Lucas durchschaute mich. „Bei deinem verträumten Blick hast du zu eintausend Prozent an einen gewissen Portugiesen gedacht, der zufällig auch mein Stiefbruder ist und sich momentan im Raum neben an befindet." Da er mich eh durchschaut hatte, nickte ich resigniert.

„Was ist los James?", fragte er einfühlsam und sah mich nun aufmerksam an. Und bei seinem ehrlich besorgtem Blick, fasste ich mir endlich ein Herz und erzählte meinem besten Freund endlich von all meinen Sorgen und Ängsten.
„Ich weiß einfach nicht, woran ich bei Cristiano bin. Ich meine einerseits verhält er sich mir gegenüber immer total liebevoll und fürsorglich und tut alles dafür, dass ich mich besser fühle, aber andererseits hat er nie gesagt, dass er überhaupt auf Jungs steht und du hast mich ja von Anfang an gesagt, dass er ein Aufreißer ist. Nachher sieht er mich nur als ein soziales Experiment oder keine Ahnung was, aber - Ich glaube ich habe einfach angst, dass meine Gefühle für ihn immer tiefer werden und ich am Ende habe ich mir alles nur eingebildet und er seiht mich nur als Kumpel oder bricht mir das Herz."

Daraufhin sah mich der Dunkelhaarige mitleidig an. „Ich weiß zwar auch nicht wie genau es in ihm aussieht, dass kann nur er selbst, aber, dass was ich sehe zeigt meiner Meinung nach eindeutig, dass er auf Jungs oder besser gesagt, auf dich steht und Gefühle für dich hat. Sonst würde er sich einerseits nichts so ins Zeug legen und andererseits würde er dich dann nicht immer so ansehen, als wärst du das schönste Geschöpf, was er je gehen hat. Glaub mir am Anfang habe ich auch nicht gedacht, dass er es ernst meint aber diese Blickte er dir zu wirft und sein Verhalten sagen mehr als tausend Worte. "

„Aber wenn das wirklich so wäre, wieso hat er dann bis auf das eine Mal in seinem Zimmer noch nie versucht mich zu küssen?", fragte ich verzweifelt, weil ich komplett verwirrt war. Daraufhin seufzte Lucas. „Ich kann es dir nicht sagen James. Vielleicht hat er angst, vielleicht will er, dass du den ersten Schritt machst, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber, wenn du die wahren Antworten auf diese Fragen wissen willst, dann rede einfach mit Cristiano. Ist ja nicht so, als wäre das keine Möglichkeit." Ich lachte trocken. „Einfach", wiederholte ich Lucas' Worte ironisch. Als wäre es so einfach, über das alles zu reden.

„James", stöhnte mein bester Freund nun. „Du machst dir doch offensichtlich ständig Gedanken um diese ganzen Fragen. Willst du nicht endlich Antworten?" „Doch", sagte ich sofort. „Dann geh jetzt rüber zu ihm und rede mit ihm. Cristiano wird dir schon nicht den Kopf abreißen, denn aus meiner meiner Meinung nach bist du ihm dafür viel zu wichtig."

Und nachdem Lucas mich noch mit einigen weiteren Worten ermutigt und aufgemuntert hatte, stand ich schließlich vor Cristianos Zimmertür und klopfte unsicher. „Ja?", ertönte es von innen und nachdem ich ein letztes Mal tief eingeatmet hatte, drückte ich die Klinke nach unten und betrat das Zimmer.