Kapitel 2

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„Wie heißen Sie?", die Frau mir gegenüber sah sehr unsympathisch aus. Sie hatte ihre braunen Haare streng nach hinten gekämmt und sich total geschminkt. Totenbleich und knallrote Lippen, die zu ihrem Kostüm passten.

„Onyx." Ich wollte ihr keine ausführlichen Antworten geben. Dazu war ich zu schlecht drauf. Seit zwei Tagen war ich in London und wollte einfach nur wieder weg.

„Ahaa~ Hat der Name eine Bedeutung?"

Ist ein Stein und mein Name. Zufrieden?", dachte ich mir, sprach es aber nicht aus.

~Rückblick~

„Wie sieht das denn aus? Das ist nicht meine Tochter! Meine Tochter ist eine reine Lichte, nicht so ein Mischling!" Die Frau, die mich auf die Welt gebracht hatte, spuckte das Wort „Mischling" förmlich aus.

„Sei still, Annet! Sie ist perfekt." Meine Großmutter war die einzige, die mich als perfekt bezeichnet hat. „Sieh dir ihre Augen an. Perfektes Schwarz."

„An ihr ist gar nichts perfekt.", sagte eine tiefe Stimme hinter meiner Großmutter. Mein "Vater".

„Klappe! Sie ist wunderschön und ihr Name wird Onyx sein." Dieser Name war das, was ich immer mit mir trug. Eine wunderschöne Erinnerung an meine Oma.

Die Diskussion über meinen Namen gewann sie mit Leichtigkeit. Niemand widersprach einer alten Dame, die jeden Moment wütend werden und sich wandeln konnte. Und dann allen den Kopf abreißen oder das gesamte Krankenhaus in Asche verwandeln konnte.

„Meine PERFEKTE Enkelin.", Oma warf einen drohenden Blick zu meinen "Eltern", „Sie wird nun Onyx genannt und sie hat meinen Segen."

~Rückblickende~

Das ist ein weiteres meiner Geheimnisse und diese Trulla muss ja nichts von dieser Erinnerung wissen. „Nein, hat keine Bedeutung"

„Ahaa~ Was ist für Sie Perfektion?" Komische Frage ...

„Rein zu sein.", antwortete ich ohne nachzudenken... „Mist, ich hätte mehr aufpassen sollen... Aber was soll ich machen? Mir wurde seit meiner Kindheit eingetrichtert, dass REIN SEIN das Wichtigste ist..."

„Ahaa~ sehr interessant."

Danach folgten weitere Fragen und jede meiner Antwort wurde mit diesem nervigen „Ahaa~" notiert.

„Wir melden uns bei dir, ob du das Stipendium bekommst.", sagte diese überaus nette Frau, musterte mich nochmal abschätzend und schlug mir die Tür vor der Nase zu. Kurz sah ich, wie sie kurz angeekelt das Gesicht verzog, weil ihr meine Klamotten nicht passten.

Was war an meinem Outfit schlecht? Dafür, dass ich seit zwei Tagen als Ausgestoßene leben musste, waren meine Klamotten heute noch fröhlich!

Eine schwarze Hose, ein Shirt mit einem Minnie Aufdruck und irgendwas mit „true love" und eine Oversize-Jacke... das war sogar normal.

„Warum bin ich überhaupt dahin gegangen? Ich wollte doch eh nicht dieses Stipendium."

Ich musste mich erstmal um einen Job kümmern.

WSchade nur, dass ich als Ausgestoßene keinen bekommen werde, dazu sind einfach zu viele Wandler in dieser Stadt und ich brauche einen Job, bei dem ich Geld machen kann..."

Und so zog es mich wieder in den Untergrund. Dort hatte ich schon vorher viel Geld gemacht.

Man musste nur eine Waffe beherrschen und Sponsoren gewinnen. Den Gegner musste man so schnell wie möglich entwaffnen oder ausknocken. Bei schweren Verletzungen wurde ein Kampf für gewöhnlich abgebrochen und wer für den Tod eines Kämpfers im Ring verantwortlich war, musste meistens mit schweren Strafen rechnen. Nur keine Todesstrafe. Erstens verboten, zweitens man leidet zu wenig.

(Not) WANTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt