Kapitel 27

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Ich starrte die beiden Neusten der Gruppe an. Einer von beiden grinste mich böse an und stellte sich zu der Gruppe Dunklen.

„Damit hast du wohl nicht gerechnet, was? Ein Freund von dir hintergeht dich.", lachte der Dunkle.

„Ich hatte damit gerechnet, Baldur. Dafür wirst du büßen.", knurrte ich und sprang auf ihn zu, aber er sagte zu mir lachend: „Noch einen Schritt und dein kleiner Computer-Geek ist tot." Wieder grinste er böse und ich sah, dass zwei Dunkle Mason festhielten. Einer zog den Kopf des Geekes nach hinten, der andere hielt ein Messer an den entblößten Hals.

„Damit wirst du nicht durchkommen.", zischte ich und zwei Dunkle kamen auf mich zu. Hinter mir hörte ich ein Knurren, wahrscheinlich Netos. Er mochte es gar nicht, wenn andere männliche Vertreter unserer Art in meine Nähe kamen.

„Wenn du willst, dass ich zurückweiche, dass wirst du nicht schaffen. Ich werde nicht aufhören zu kämpfen, nur weil du mich verrätst.", zischte ich die Person ca. 3 Meter vor mir an.

„Warum willst du kämpfen? Willst du etwa, dass noch mehr so enden, wie die in der Arena? Du weißt es, nur du bist an ihrem Tot schuld.", versuche Hades mir ins Gewissen zu reden.

„Hör nicht auf ihn. Du-" Netos wurde von Baldur unterbrochen: „Sie ist schuld. Nur weil sie die Rebellion anführt, sind sie gestorben."

„Da irrst du dich. Sie sind nicht wegen mir gestorben, sondern wegen dir. Ich fühle mich nur schuldig, weil ich nicht mit ihnen gekämpft habe. Wir wären rechtzeitig gekommen und hätten alle retten können, aber du hast deinen Freunden verraten, dass wir uns auf den Weg gemacht haben und sie haben dann einen Teil ihres Planes ausgelassen. Eigentlich sollten noch ein paar sich auf uns stürzen, um uns abzulenken, aber die habt ihr nur genutzt, um dort schneller alle niederzumetzeln. Außerdem habt ihr eure geheimen Posten im Westen aufgegeben, um diese grausame Tat schneller durchziehen zu können." Meine Stimme war zum Ende hin nur noch ein bedrohliches Flüstern.

„Was? Wie? Woher?" Baldur sah sehr erschrocken aus.

„Marissa." Und in diesem Moment ging alles schnell. Marissa, Tyr und der Boss traten hinter einer Mauer vor und stürzten sich auf die restlichen Dunklen, Zelos löste sich von meinem Körper und sprang als Wolf einen Dunklen vor mir an, ich attackierte den anderen mit meinen Dolchen, die ich kurz vorher beschworen hatte. Auch die Götter stürzten sich in den Kampf, Loki schlug einigen Dunklen mit dem Kommentar „Nun werden Köpfe rollen." die Köpfe ab und Hades stürzte sich auf den verräterischen Wandler. Mit einem Zischen waren beide verschwunden und kurz darauf merkten wir anderen, dass kein Dunkler mehr lebte.

Loki klopfte sich den Staub von den Händen und drehte sich erwartungsvoll zu mir um: „Jetzt sag mal. Seit wann wusstest du das?"

„Ich hatte seit die beiden zu uns kamen schon gewusst, dass etwas nicht stimmte. Beide waren nervös und haben sich immer besorgt umgeschaut. Deswegen habe ich beide beobachten lassen, aber es passierte nichts und gestern hatte ich die Chance. Mason war ja mit den anderen einkaufen, so konnte ich nur Baldur mitnehmen, leider war ich gestern zu geschockt, um mitzubekommen, dass es so auffällig war und habe mich die ganze Zeit in Selbstmittleid und Trauer ertränkt. Aber es war so auffällig, dass jemand die Dunklen gewarnt hatte. Und heute habe ich Sicherheitshalber beide mitgenommen. Und Mason ist einfach immer nervös und leicht zu erschrecken, weil er eben nur vor Bildschirmen sitzt und ihn dann echten Ausflüge und Menschen leicht einschüchtern, zumindest wenn es ernst wird."

„Aha, ich mochte Baldur noch nie. Der Echte war auch nicht auszuhalten. Und warum kanntest du den Plan gerade?", fragte Loki mich weiter aus.

„Ich habe vorhin Marissa einen Zettel in die Hand gedrückt, dass sie mal Baldur abchecken soll. Hat sie auch gemacht und dann hat sie beschlossen hier her zu kommen und mitzukämpfen. Sie hat mir während die drei hier her gekommen sind, alles über Telepathie erzählt.", erklärte ich allen.

Marissa kam auf mich zu gerannt und zog mich in eine Umarmung. „Wir konnten uns jetzt schon teilweise retten. Jetzt müssen wir nur noch diesen Mist beenden.", quickte sie.

Ich lächelte und umarmte sie zurück. Hinter uns knurrten unsere Gefährten. Marissa kicherte und flüsterte in mein Ohr: „Eifersüchtig machen? Nur immer wieder umarmen und so." Wir Beide lösten uns ein Stück und mussten loslachen.

„Worüber lacht ihr?", fragten die beiden wie aus einem Mund.

„Ach nichts, wir wollen dann nur Cerberus besuchen.", sagte ich. Marissa quiekte wieder auf und zerrte mich in Richtung zuhause.

„Wollen wir Cerberus mitnehmen und bei Hades nur eine Illusion lassen?", fragte Marissa fröhlich.

„Können wir.", grinste ich, „aber ich denke, ich bekomme hier schon ein Portal auf."

„Eeeeeeeeeeeeeeeecht? Dann mach!" Marissa wurde immer aufgeregter und zückte ihr Handy.

Ich schaute kurz zu Loki und er verstand mich und stellte sich zu unseren Gefährten und mit einem Fingerschnippen von ihm waren die Drei verschwunden. Wenig später fehlten auch die anderen, die von selbst abgehauen waren. Ich breitete meine Arme aus und stupste die Magie an.

„Sicher, kleines Schwesterchen, dass du das schaffst? Das konnte bis jetzt nur Großmutter."

„Ja, ich schaffe das. Warum konnte das nur Oma?"

„Wirst du ja sehen, Cerberus führt dich bestimmt zu ihr."

„Du bist gemein."

„I Know, I know."

„Oh. Mein. Gott. DU KANNST JA ENGLISCH."

„Du kannst Englisch, sowie fast alle Sprachen. Ich benutze nur dein Gehirn mit."

„Wie ich kann fast alle Sprachen?"

„Mein kleines Superhirn, das ist Teil deiner Fähigkeit."

„Stimmt, was ist eigentlich meine Fähigkeit?"

„Die gleiche wie Großmutter."

„Und welche hatte Großmutter?"

„Die gleiche wie du."

„Du bist doof."

„Ist mir seit längerem bewusst und jetzt beschwör mal schön das Portal." Mit einem Lachen zog sich Zelos wieder zurück.

Ich weckte die Magie erneut und stellte mir ein Portal in die Unterwelt vor. Sofort kamen mir Worte einer fremden, nicht menschlichen Sprache zugeflogen. Ich fing sie aus Reflex an zu flüstern.

„Ssak ghi na-al. Tsy ssa nilim skie na..."

Wind kam um mich herum auf und es wurde kalt. Ich nahm nichts mehr war. Meine Augen waren geschlossen und ich murmelte immer noch die Worte der Magie.

Vor mir baute sich das Portal auf und als es vollständig da war, ließ ich meine Arme sinken und öffnete meine Augen. Marissa sprang auf meinen Rücken und schrie mir ins Ohr: „Omg, du hast es geschafft!!!"

Plötzlich verdunkelte sich das Portal, jemand benutzte es. Sekunden später schauten wir auf einen riesigen Schatten, der genau auf uns zugeschossen kam. Marissa und ich schauten uns an.

„Scheiße. Der ist hier."

„Das darf er nicht, er muss zurück ins Portal." Wir beide fingen langsam, aber sicher an Panik zu schieben.

(Not) WANTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt