Kapitel 31

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„Ich wusste gar nicht, dass hier in der Menschenwelt eine uralte Bibliothek der Wandler existiert.", sagte Marissa begeistert.

„Ist ja auch nicht umsonst die geheime Bibliothek für die Königshäuser und Götter.", murmelte Hades.

„Und warum ist sie in der Menschenwelt?", quatschte Marissa weiter.

„Hier ist neutrales Gebiet. Stell dir mal vor, die wäre im Himmel. Dann hätten Dunkle sehr schlechte Chancen da lebendig rein- und wieder rauszukommen. Anders rum genauso.", zischte er und führte uns weiter durch die Gänge unterhalb der Erdoberfläche von Rom.

Mit einem Portal waren wir hier her gekommen und ich wusste schon, ich mag Portale überhaupt nicht. Plötzlich blieb Hades vor einer Tür stehen.

„Sind wir da?"

„Je nachdem wo ihr hinwollt.", sagte jemand ... Hel und trat aus dem Schatten. „Aber ich habe hier auf euch gewartet, also seid ihr vermutlich richtig. Habt länger gebraucht als erwartet.", grinste uns die Göttin an als sie vor uns stehen blieb. Hades seufzte nur genervt und drängte sich an ihr vorbei.

Meine Oma zog an meinem Ärmel. Ich beugte mich zu ihr und sie flüsterte mir zu: „Wer ist denn jetzt zu unserer kleinen Abenteuergruppe gestoßen?"

„Hel."

„Wer ist denn das?"

„Ich bin die Totengöttin. Ich habe dir öfter den Arsch gerettet, zeig ein bisschen Respekt.", mischte sich Hel ein.

„Ach die. Die ist nervig. Komm, Onyx. Wir müssen weiter." Meine Oma zog mich Richtung Tür und wäre beinahe gegen diese gerannt, hätte Hades sie im letzten Moment nicht noch aufgestoßen. Nyoko zog mich in eine riesige Halle. Alles war neutral gehalten, in Grau. Die Mischfarbe aus Schwarz und Weiß, dass sich kein Wandler benachteiligt fühlt oder so.

Oma zog mich weiter in den Raum und wir kamen zu noch einer Tür. Vor dieser standen zwei Schränke.

„Halt. Hier dürfen nur befugte Personen rein."

„Ladys, ich bin sowas von befugt darein zu gehen. Also räumt euch mal weg.", sagte die alte Dame und ging an den beiden „Ladys" vorbei, aber nicht ohne einem der beiden ihren Stock in den Bauch zu rammen. Jemand kicherte hinter uns, ich vermute Hel.

Der andere, der nicht gerade einen Stock im Magen hatte, knurrte: „Die Götter und die Prinzen dürfen rein. Ihr...", er zeigte auf Marissa und mich, „...nicht."

Ich trat auf ihn zu: „Hör mal, Freundchen. Ich gehöre zu der Königsfamilie der Lichten. Außerdem sind Marissa und ich die Gefährten der Prinzen. Also räum deinen Arsch aus dem Weg oder ich hetzte Cerberus auf dich und er verschleppt dich in die Unterwelt, wo ich dir dann den letzten Funken Verstand aus dir raus prügle. Verstanden?"

Er wollte lachen, aber in diesem Moment tauchte ein dreiköpfiger Höllenhund hinter mir auf und strich, soweit das bei seiner Größe möglich war, um meine Beine.

„Verstanden?", zischte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. Dabei richtete ich leicht meine Flügel auf und der kleine Hosenscheißer zuckte zusammen und nickte ängstlich.

„So, da das jetzt geklärt wäre. Komm Marissa." Zusammen gingen wir an den beiden Lady-Schränken vorbei. Hinter uns schloss sich das Tor zur Bibliothek. Sofort bekam Hel einen Lachkrampf.

„Oma und Enkelin, die beiden sind sich so ähnlich. Die geben ein so gutes Team ab.", lachte sie, die anderen stimmten ein.

„Meine Ladys, ich unterbreche euch nur ungern, aber wir sind hier wegen wichtigeren als den Ladys vor der Tür.", sagte meine Oma und watschelte an uns vorbei.

(Not) WANTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt