Kapitel 21

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„Du solltest dich im Hintergrund halten, Onyx. Gerade jetzt, wo du für manche schon so wichtig bist-", sagte Netos schon wieder.

„Geeenau und dann überlasse ich euch den ganzen Spaß. Is' klar." Seit Stunden versuchten mich zweidrittel der Gruppe zu überzeugen, hier Wurzeln zu schlagen.

„Ach, lass sie doch. Das Kätzchen weiß was es tut. Außerdem... wenn man so grausam ist, wie sie, überlebt das nicht einmal das Königspaar." Tyr sah das Ganze entspannter, fing sich aber mit dieser Aussage tödliche Blicke von Marissa ein. Diese wollte auch nicht, dass ich raus ging.

„Sie kann aber nicht gegen alle alleine kämpfen!", warf nun auch Netos ein. Er war mit einer der, die ganz und gar gegen diese Idee waren, dass ich raus ging und dort alles aufmischte.

„Sie ist doch nicht alleine. Sie hat mich, Zelos-", fing Hel an aufzuzählen, wurde aber von einem sehr wütendem Netos unterbrochen: „WER ZUM TEUFEL IST DENN JETZT ZELOS?"

„Der Teufel ist nicht hier, dass willst du auch gar nicht. Thanatos ist immer echt mies drauf. Die Seele von Zelos ist die Sonne. Deine Gefährtin betrügt dich schon nicht. Wäre auch ziemlich schwierig. Dann wäre Artemis, der Mond, auch mies drauf. Immerhin sind die beiden Gefährten." Hel grinste in die Runde, ihr war nicht bewusst, dass sie gerade Netos Gedanken laut ausgesprochen hatte und eigentlich jedem hier im Raum eröffnet hatte, das Sonne und Mond mal Wandler waren. Alle sahen sie erschrocken an.

Ich haute Hel eine runter.

„Alter, das ist peinlich."

„Sorry, sorry. Wer ist jetzt immer noch dagegen, dass meine Schwester und ich den Krieg aufmischen? Das würde bestimmt viele freuen." Die dunkle Hel hatte wieder die Oberhand. Sie griff nach meiner Hand und zog mich Richtung Tür. Auch Zelos schien sich zu freuen, denn in mir breitete sich ein Kribbeln aus.

„Jaja, die freuen sich. Vor allem die Königspaare, die sie endlich in die Finger bekommen können. Vielleicht auch das Lordchen Samael. Oder die ganzen anderen Wandler, die sie TOT SEHEN WOLLEN." Je näher wir der Tür kamen, desto lauter wurde das Prinzchen.

„Ist doch egal, ich passe auf sie auf."

„Hel, warte doch. Wir sollten das trotzdem planen.", versuchte ich der Göttin zu widersprechen. Sie trat die Tür auf und machte einen Schritt ins Freie.

„Alle Flügel im Fahrgeschäft lassen, Sicherheitsregeln beachten, in 3, 2, 1 geht's los.", sagte sie und schon stand sie zusammen mit mir auf einem Hochhaus in der Nähe.

„Wo geht's als erstes hin?", fragte sie mich, aber ich war sicher, sie hatte schon einen Ort ausgesucht.

„Also ich wäre für ein kleines Tänzchen hier." Diese Stimme hatte ich schon mal gehört.

„Wer warst du nochmal? Ich kenne dich, aber irgendwie ... ja ... warst du ziemlich unwichtig. Ich weiß deinen Namen nicht mehr. Lass mich dir einen Spitznamen geben. Darf ich dich ­ Evolutionsbremse nennen?" Ich machte mir nicht die Mühe mich umzudrehen. Ich wusste, wer hinter mir stand.

„Wie kannst du es wagen mich, Ferdinand Johannes Samael, als unwichtig bezeichnen. Ich bin dein Verlobter."

„Wie oft soll ich es noch erklären, ICH BIN MIT NIEMANDEM VERLOBT!"

„Ich habe bei deinem Vater um deine Hand angehalten, er hat zugestimmt-"

„Es ist mit scheiß egal, was mein angeblicher Vater gesagt hat. Ich habe ihn 16 Jahre nicht gekannt, da richte ich mich ganz sicher nicht nach seinem Wort."

(Not) WANTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt