Kapitel 11

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„Was meinst du damit? Verlobte?", schrie ich während ich an meinen Fesseln rüttelte.

„Du bist die Gefährtin von Netos und bei Drachen und Wandlern ist das Zeichen sowas wie der Verlobungsring."

„NETOS! Ich bringe dich um! Wie kannst du das ohne meine Zustimmung machen?! Ich werde dir die Knochen aus dem Leib prügeln und dann deine leere Hülle den Raben zum Fraß vorwerfen. Deine Innereien werde ich dir vorher aber rausnehmen und sie zu einer Suppe zerkochen und an die Hunde verfüttern." Meine Fesseln fingen langsam an straffer zu werden. Ich zog immer mehr an ihnen.

„ER kann nichts dafür. Du machst ihn verrückt! Deine pure Anwesenheit, es war nur eine Frage der Zeit bis er dich beansprucht. Er hat sich jeden Tag dazu gezwungen, zu warten bis du dich verwandelt hast.", erklärte Marissa verteidigend.

Endlich rissen meine Fesseln. Ich sprang auf und merkte, dass meine Flügel draußen waren. Ich wollte auf Netos zuspringen, aber ich war das Gewicht auf meinem Rücken nicht gewohnt und brach zusammen. Diese Flügel waren einfach zu groß und unhandlich.

Generell hat mich der ganze Tag so geschafft, dass ich es nicht vollbrachte, aufzustehen und so lag ich da am Boden. Ich merkte wieder wie ich anfing zu Zittern. Mir wurde schwarz vor Augen und ich bekam nur noch mit, wie jemand meine Flügel ordentlich hinlegte und mich irgendwohin trug.

***

Langsam schlug ich die Augen auf. Ich lag in einem anderen Zimmer, nicht in meinem. Ich drehte mich um und wollte gerade wieder einschlafen, da bemerkte ich, wie mich jemand beobachtete.

Ich setzte mich auf und sah mich im Raum um, bis zuletzt mein Blick an dem Prinzen, der am Bettrand saß, hängen blieb.

„Was willst du?", fauchte ich ihn an.

„Wie geht es dir?", fragte er. War er etwa besorgt?

„Kopfschmerzen.", erwiderte ich knapp.

„Das ist normal beim ersten Mal Wandeln. Kannst du deine Flügel einziehen?"

„Hä? Sollten die nicht erst rauskommen, wenn ich das will?", fragte ich verwirrt, aber Netos schaute mit einem fragenden Blick hinter mich und dann spürte ich, dass meine Flügel wirklich hinter mir lagen.

„Wie bekomme ich sie weg?", fragte ich erschrocken.

„Denk sie dir weg, dass sollte eigentlich funktionieren.", meinte er. Ich versuchte es, aber der Versuch hatte nur zur Folge, dass meine Flügel jetzt angelegt waren. Sodass jeder sah, dass ich zwei Flügelpaare hatte.

„Scheint wie bei mir zu sein. Du kannst deine Magie nicht kontrollieren und dein Körper versucht einen Ausgleich zu finden. Der einzige Ausweg ist, dich teilweise zu verwandeln. Genau das hatte ich am Anfang auch. Wir werden zusammen trainieren. Sowohl den Umgang mit Magie, als auch den Umgang mit der Verwandlung und der teilweisen Verwandlung.", beschloss er, ohne meine Zustimmung.

„Kannst du gehen? Dann gehen wir essen und du musst dich bewegen." Und mit diesen Worten zerrte er mich aus dem Bett und schleppte mich zum Kleiderschrank, wo ein Outfit bereit lag. Es waren eine normale Jeans und ein T-Shirt. Das einzige besondere war, dass das T-Shirt rückenfrei war, damit meine Flügel die Kleidung nicht zerrissen.

Danach schleppte mich der Prinz in die Küche. Ich war nicht stark genug, meine Flügel in der Luft zuhalten, deswegen zog ich sie hinter mir her.

In der Küche warteten Marissa und Tyr.

„Guck mal, Mari. Das Kätzchen hat 'nen Job als Bodenwischer angenommen." Sofort hatte ich meine Kraft zurück. Ich lasse mich nicht beleidigen, das lässt mein Stolz nicht zu.

(Not) WANTEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt