Thirty-two

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"Wusstet ihr das?" mein Vater schaute seine Eltern direkt an, man könnte es auch treffender als starren bezeichnen. Seine Mutter war errötet und ihr Mann schaute auf seine verschränkten Finger. "Also Ja" er schien auf ein mal Jahre älter, seine Haut bekam Falten und er war so blaß im Gesicht, dass man denken könnte, er wäre sein Leben lange noch nicht in der Sonne gewesen. "Und ihr habt damit kein Problem?" seine Stimme war tonlos, als würde er keine Antwort wollen, als würde er sich vor ihr fürchten. "Nein" die Stimme meiner Oma war mindestens so tonlos wie die von Dad. "Mat, es.."

"NEIN! NICHT MAT! WARUM IST ES OK? WARUM BEI IHM? WARUM DARF ER DAS? BEI IHM IST ES ANSCHEINEND KEIN PROBLEM DAS WIR VERSTECKEN MÜSSEN! ER DARF DAS! ER MUSS KEINE FRAU HEIRATEN DIE ER NOCH NICHT EINMAL ANZIEHEND FINDET UND ER MUSS AUCH KEINE KINDER ZEUGEN, OBWOHL ER SICH NICHTS EKELHAFTERES VORSTELLEN KANN! WARUM IST ES BEI IHM OK, ABER BEI MIR NICHT?!" schrie er seine Eltern an.

Er war aufgesprungen und der Stuhl lag umgekippt auf dem Boden. Meine Großeltern senkten den Blick, während uns allen außer Mom die Kinnlade heruntergeklappt war. Sie behielt die Fassung und nahm meinen Vater in den Arm. "Es ist Ok Mathew!" sie streichelte über seinen Kopf und nahm ihn in den Arm. "Du wusstest das?" Mary schien fassungslos über das gerade gehörte. "Erstens weißt du das ich schwule super süß finde, zweitens kannst du doch nicht geglaubt haben, dass dein Vater nach seinem achtzehnten Geburtstag jemals alleine Angeln war , oder?" sie lachte und streichelte immer weiter den Kopf meines Vaters. Ich konnte das nicht glauben! Mein Vater, der wohl homophobste Mann auf diesem Planeten, sollte selber schwul sein? Und seine Eltern, die mich immer ermutigt und unterstützt hatten, sollten damit ein Problem haben?

"Mathew, die Zeiten ändern sich!" versuchte meine Oma einen neuen Anlauf, aber das ging in die Hose. "Die Zeiten ändern sich und damit auch eure Meinung? Vor zwanzig Jahren war es noch das abscheulichste auf dem Planeten und jetzt soll es auf einmal ganz normal sein? Ich musste es damals unter jeden Umständen geheim halten, damit bloß keiner erfährt das ich schwul bin. Das Wort durfte ich noch nicht einmal in den Mund nehmen so schlimm war es! Und jetzt soll auf einmal alles viel besser sein? Jetzt, wo ich so viele Zeit auf diesem Planeten verbracht habe, ohne einen Menschen, den ich wirklich aufrichtig leiben konnte, jetzt ist es normal?" er hatte angefangen zu weinen und sah aus als wäre der Tod sein sehnlichster Wunsch.

"Mathew, es tut uns leid!" mein Opa, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, kam auf seinen Sohn zu uns wollte ihn in den Arm nehmen, aber er schubste ihn weg. "Halt dich fern von mir! Halt dich fern von meinem Haus und nimm diese Hure, die du meine Mutter nennst, gleich mit!" schrie er und ging dann in Richtung Garten davon. "Jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe ein wichtiges Telefonat zu führen." sagte er ohne sich noch einmal umzudrehen. "Ihr solltet wirklich besser gehen. Alle!" meine Mutter sah streng zu ihren Eltern. "Du bist unser Kind, du hast uns nichts zu sagen!" drohte ihr Vater. "Ich fürchte das kann ich doch Vater. Bitte, wir reden wann anders." "Aber.." "Geht einfach!" Mom schob ihre Eltern zur Haustüre, durch die die beiden anderen schon gegangen waren. Hinter ihnen schloss sie dir Tür und sperrte sie somit aus dem Haus aus.

"Mom? Warum hast du mich in dem Gedanken, Dad würde es nicht gut aufnehmen, unterstützt, wenn du das schon wusstest?" das brannte mir schon die ganze Zeit auf der Zunge. "Weil ich wusste das so etwas passieren würde. Mathew hat ja auch recht, es ist verdammt unfair, dass du das darfst und er nicht." sie setzte sich an den Tisch, an dem nur noch Mary und ich saßen. "Und wie lange weißt du schon davon?" Mary schien es immer noch nicht begreifen zu können. "Ich war so ziemlich die erste der er es erzählt hat. Damals waren wir beste Freunde." "Und warum hast du ihn geheiratet und nicht einen Mann den du liebst und der dich liebt?" das was Mary gefragt hatte, verstand ich auch nicht. Man heiratete doch jemanden den man liebt, oder?

"Weißt du Mary, ich glaube ich habe deinen Vater wirklich geliebt! Aber wenn er mich nicht liebt, kann ich auch nichts dagegen tuen, er hat zumindest versucht ein guter Vater zu sein. Und jetzt entschuldigt mich, ich habe so das Gefühl das wir heute noch Besuch bekommen!" sie stand auf und ließ uns beide alleine am Küchentisch sitzen. Draußen war es mittlerweile dunkel. Welcher Besuch sollte denn jetzt noch kommen?

(782 Wörter)

Jakes Definition von FreiheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt