Das Glück war nicht auf meiner Seite, denn keine zwanzig Minuten später saß mein Vater auf dem Stuhl neben mir. "Mister Anderson, Joshua hat heute vier Stunden des Unterrichts verpasst. Wenn das keinen Grund hat, den sie bestätigen können, müssen wir ihren Sohn leider ein paar Tage der Schule verweisen!" Wahrscheinlich freute der Direktor sich so richtig mich neben meinem Vater leiden zu sehen. Hoffentlich würde er nicht zu böse sein. "Ich kann es nicht begründen, wahrscheinlich hatte er einfach keine Lust zu kommen." sprach mein Vater als wäre es etwas selbstverständliches. "Dann unterschreiben sie bitte hier und hier. Joshua und ich sehen uns dann nächste Woche wieder." sein falsches Lächeln tat in den Augen weh. "Komm Josh, wir gehen." WOW. So schlimm konnte er es ja gar nicht finden, sonst würde er nicht Josh sagen. "Du bist nicht sauer?" fragte ich, als wir schon wieder im Auto saßen. "Schon, aber ich habe gute Laune. Du bekommst trotzdem bis Montag Hausarrest. Bis Montag? Eine Woche? Früher hätte ich damit sicher kein Problem gehabt, aber jetzt gab es Jake und ich konnte es ihm nicht sagen, weil Dad mich überwachen würde. Was sollte ich nur machen?
"Mein kleiner Junge! Ich bin so froh das es dir gut geht!" meine Mutter drückte mich fest an sich, kaum das ich die Türe geöffnet hatte. In unserer Küche saßen auch meine Großeltern und meine Tante. "Wir haben uns alle fürchterliche Sorgen gemacht als du gestern nicht nach Hause gekommen bist! Was glaubst du wie froh wir waren als die Schule angerufen hat?" zuletzt genannte drückte mich so fest, dass ich keine Luft mehr bekam. "Ja, wir haben uns alle schreckliche Sorgen gemacht!" mir klappte die Kinnlade herunter. Auf einem unserer Küchenstühle saß Jake. Und er tat so als hätte er gar keine Ahnung gehabt wo ich in dieser Nacht gewesen war. "Warum hast du uns nie etwas von Jake erzählt? Er ist dich ein netter Junger Mann! Und er hat sich so große Sorgen um dich gemacht!" fragte meine Oma als Jake schon wieder gegangen war. Er hatte von meinem Hausarrest erfahren und auch die Regel meines Vaters, dass mich in der Zeit niemand besuchen durfte, akzeptiert.
"Jake ist ein Freund von mir, wir haben uns bei meinem Praktikum kennengelernt." ich setzte mich zu ihr an den Tisch. "Ist er nur ein Freund?" meine Oma beugte sich zu mir herüber. "Nein" flüsterte ich zurück. Das nahm Mary anscheinend als ihr Kommando. "Dad, Josh möchte dir schon lange etwas sagen, und ich denke, da du jetzt gerade sowieso böse auf ihn bist, ist jetzt dich der perfekte Moment dafür!" Mary lächelte mich vollkommen unschuldig an, während ich noch dabei war zu begreifen was sie gerade gesagt hatte. Ja, es wird langsam endlich Zeit es ihm zu sagen!" pflichtete meine Mutter bei und auch ihre Eltern nickten mir ermutigend zu. Nur die Eltern meines Vaters schienen von der Idee nicht so begeistert. "Was soll er mir denn sagen?" er hatte keine Ahnung wie sehr er gleich enttäuscht sein wird! "Naja, Dad, es ist so..." beinahe hätte ich angefangen zu weinen. So viel Angst hatte ich vor seiner Reaktion. "Jake ist, naja, wir sind..." fing ich erneut an. "Ich bin..." wie sollte ich das ganze nur anfangen? Keine Ahnung! "Er will sagen das er schwul und Jake nicht sein bester sondern sein fester Freund ist!" geschockt drehte ich mich nach rechts zu Mary. "Du hättest es eh nicht gesagt!" alle am Tisch fanden die Situation anscheinend komisch, nur Dad, hatte den Kopf auf die Hände gestützt und starrte mich ungläubig an. Ich hatte gar nicht bemerkt das er sich gesetzt hatte.
(604 Wörter)
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Jakes Definition von Freiheit
Teen FictionJake und Joshua leben in verschiedenen Welten. Während Josh die Schule besucht, unter einem schützendem Dach schläft und von seinen Eltern versorgt wird, lebt Jake auf der Straße und hält sich dank Prostitution, Drogenverkauf und Stehlen über Wasser...